Bad Driburg

Private Grundschule in Neuenheerse eingeweiht

Mit einem bunten Programm wird in Neuenheerse die Einweihung der privaten Grundschule St. Walburga gefeiert. Am Mittwoch beginnt das neue Schuljahr für 43 Jungen und Mädchen

Ab Mittwoch starten die ersten Schüler an der neuen Grundschule in Neuenheerse. | © Silke Riethmüller

27.08.2019 | 27.08.2019, 06:15

Bad Driburg. Es ist geschafft: Am Wochenende wurde die Grundschule St. Walburga in Neuenheerse feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Viele fleißige Helfer haben die Infrastruktur im Schulgebäude in den vergangenen Wochen für den Schulstart auf den neuesten Stand gebracht, jetzt können die Kinder kommen. 23 Jungen und Mädchen starten nach den großen Ferien in die dritte Klasse, für 20 I-Dötze beginnt die spannende Grundschulzeit.

Betrieben wird die katholische Bekenntnisschule vom Trägerverein Grundschule St. Walburga, die rund 230 Mitglieder des Fördervereins bilden mit ihren Beiträgen das finanzielle Fundament der neuen Grundschule im Ort. „Zukunft kann man bauen – und wir hier in Neuenheerse haben unsere Zukunft selbst in die Hand genommen", begrüßte Marcus Weiß, stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins, die vielen Gäste auf dem Schulhof.

Ohne die Unterstützung aus dem Ort und vor allem die Wertschätzung und Weitsicht von Generalkonsul Manfred O. Schröder und seiner Frau Helga, die sich unter anderem finanziell sehr für das private Schulprojekt engagiert hätten, sei das alles nicht möglich gewesen. „Dafür sagen wir ein herzliches Dankeschön", unterstrich Weiß.

Christlich. Mutig. Weltoffen.

Kathrin Weiß (Förderverein, v.l.), stv. Bürgermeisterin Christa Heinemann, Pater Antony Padamattummal, Matthias Nadenau (Schulleiter St. Kaspar), Maja und Karl-Heinz Schwarze, Schulleiterin Anne Kemper, Helga Schröder und Dominic Gehle, Leiter der Abteilung Bildung und Integration des Kreises, schneiden das blau-weiße Band vor dem Eingang zur neuen Grundschule St. Walburga durch. - © Silke Riethmüller
Kathrin Weiß (Förderverein, v.l.), stv. Bürgermeisterin Christa Heinemann, Pater Antony Padamattummal, Matthias Nadenau (Schulleiter St. Kaspar), Maja und Karl-Heinz Schwarze, Schulleiterin Anne Kemper, Helga Schröder und Dominic Gehle, Leiter der Abteilung Bildung und Integration des Kreises, schneiden das blau-weiße Band vor dem Eingang zur neuen Grundschule St. Walburga durch. | © Silke Riethmüller

Es sei ihr und ihrem Mann eine persönliche Verpflichtung gewesen, dieses Projekt zu unterstützen, betonte Helga Schröder in ihrem Grußwort und überreichte die offizielle Schulfahne mit dem Schulmotto: Christlich. Mutig. Weltoffen. Die neue private Grundschule St. Walburga sei „ein Markstein in der Geschichte Neuenheerses und ein Gemeinschaftswerk des gesamten Kulturortes", betonte sie.

Ein Kompliment sprach Bernfried Jacobi, Vorsitzender des Fördervereins, anschließend auch allen anderen Wegbegleitern und ehrenamtlichen Helfern aus. „Es gibt eine große Begeisterung für die Grundschule St. Walburga hier am Ort – man kann sagen, das Dorf trägt die Schule", freute er sich. Jetzt gelte es, die neue Schule mit Leben zu füllen und zukunftssicher zu machen.

Offiziell in ihr Amt eingeführt wurde an diesem Vormittag auch Schulleiterin Anne Kemper. Karl-Heinz Schwarze, Vorsitzender des Trägervereins, und die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Kathrin Weiß, überreichten ihr den symbolischen Schlüssel zur neuen Grundschule St. Walburga.

Ein christlich geprägter Ort

„Unsere Schule soll ein christlich geprägter Ort sein, an dem alle Kinder in ihrer Persönlichkeit wahrgenommen, christliche Werte vermittelt und die Achtung vor der Schöpfung bewahrt wird", so Kemper. „Weltoffen heißen wir jeden Menschen willkommen, egal welcher Religion oder Herkunft", betonte die Schulleiterin. Auch das kleine Wort „mutig" hat sich die Grundschule St. Walburga auf ihre Fahnen geschrieben: „Es war mutig, ein solches Projekt anzugehen und aktiv gestalten zu wollen", schloss Anne Kemper.

„Das Dorf Neuenheerse war sich der Verpflichtung seines Erbes gegenüber den Kindern in der Vermittlung von Bildung bewusst und handelte", so Karl-Heinz Schwarze in seiner Festansprache. „Traditionell beginnt immer eine kleine Gruppe im Ort mit der Ideenfindung, der Grobplanung und der Begeisterung für die weiteren Vorbereitungen eines Dorfprojektes", berichtete er. So sei es auch diesmal für den Erhalt und Betrieb einer kleinen Dorfgrundschule gewesen. Dabei habe sich die Gruppe dem Vertrauen des Dorfes – und das Dorf sich der Leistungsbereitschaft der Gruppe sicher sein können.

„Nicht der Blick nach hinten, sondern die Chance, Neues zu beginnen, war dabei unser Erfolgsrezept, das Erbe unserer Väter in Besitz zu nehmen", so Schwarze. Eine kindgerechte, zukunftsorientierte, katholische Dorfschule sollte es sein.

2.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit

„Nun legte ein ganzes Dorf mit Freunden aus der Region einen Turbo ein, der als Neuenheerser Tornado Geschichte geschrieben hat. In nur sechs Wochen wurden 2.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit im Neu- und Altbau sowie den Außenanlagen von früh morgens bis spät abends geleistet", betonte Schwarze, verbunden mit einem großen Dankeschön an alle, die ihm und seinen Mitstreitern bei der Verwirklichung dieses spannenden Projekts hilfreich zur Seite standen.

Auf eine gute Nachbarschaft und enge Kooperation mit der Grundschule St. Walburga freut sich auch Matthias Nadenau, Schulleiter des Neuenheerser Gymnasiums St. Kaspar. „Als private Ersatzschulen setzen wir Akzente, bringen neue pädagogische Konzepte ein und manchmal lassen wir auch ganz einfach die Schule im Dorf", so Nadenau.

Musikalisch begleitet wurde der Festakt von Campbell Shillinglaw (Euphonium) und Wilfried Drüke (Saxofon). Nach dem offiziellen Teil übernahm dann der Paderborner Kabarettist Erwin Grosche mit seinem Programm „Und Löffel zu Löffeln ins Löffelfach".