CDU Rödinghausen fordert weniger Personalkosten in der Verwaltung

Rödinghausen. Die Haushaltseinbringung in der Gemeinde Rödinghausen steht kurz bevor, und die CDU-Fraktion ist besorgt. Fortlaufende Verluste könnten als strukturelle Defizite &bdquo;den Fortbestand unserer kleinen politischen Gemeinde Rödinghausen gefährden“, befürchten die Fraktionsmitglieder. In einem Antrag an den Haupt- und Finanzausschuss, der am Dienstagabend tagte, weisen sie deshalb auf einen &bdquo;starken Anstieg der Gemeindebeschäftigten und in der Folge davon starke Anstiege bei den Personalkosten“ hin. Ihr Vorschlag: Eine sofortige Wiederbesetzungssperre sollte mit dem Ziel beschlossen werden, &bdquo;die Personalkosten zu stabilisieren und einen weiteren Anstieg der laufenden Ausgaben zu verhindern“. Außerdem solle die Verwaltung ein Konzept zur nachhaltigen Reduzierung der Personalkosten entwickeln und jährlich einen Personal- und Organisationsbericht erstellen. Jan-Philipp Schnier, Bereichsleiter Verwaltungsorganisation und Bürgerservices der Gemeinde, gab zu bedenken, dass eine Wiederbesetzungssperre &bdquo;ein einschneidendes Instrument“ sei. &bdquo;Um seriös darüber entscheiden zu können, fehlt es an der Datenbasis“, sagte Schnier. Die Daten und Fakten intern zusammenzutragen, würde Ressourcen binden, einen Dritten damit zu beauftragen, würde dagegen Geld kosten. Wiederbesetzungssperre aus Sicht der Verwaltung fatal Würde das Personal in der jetzigen Situation verringert, sei auch der wichtige Wissenstransfer nicht mehr gewährleistet, so Schnier weiter. Derzeit sei es möglich, Stellen für einen gewissen Zeitraum doppelt zu besetzen, wenn neue Kollegen kämen. &bdquo;Diese Einarbeitungszeit ist ein wichtiges Instrument für den Wissenstransfer.“ Es sei &bdquo;aus Sicht der Verwaltung fatal, eine Wiederbesetzungssperre zu verhängen“, betonte der Bereichsleiter Verwaltungsorganisation und Bürgerservices. Die Kollegen seien bereits jetzt sehr belastet - in der gesamten Verwaltung seien aktuell 6.629 Überstunden angefallen und insgesamt stünden noch 627 Tage Resturlaub an. Lesen Sie auch: Führungsteam der Gemeinde Rödinghausen ist wieder komplett Derzeit sei zufällig die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) im Haus, und die ersten Aussagen der Landesanstalt würden der Verwaltungseinschätzung recht geben: &bdquo;Demnach befinden sich die Personalquoten der Gemeinde Rödinghausen im Mittelwert, sind also unauffällig“, berichtete Schnier. Darüber hinaus sei ein Anstieg der Personalquoten bei allen Kommunen zu verzeichnen. Marco Möhle (CDU) verglich die aktuelle Personalsituation in der Gemeindeverwaltung mit den Zahlen aus dem Jahr 2007: &bdquo;Da gab es 43 Stellen und 53 Mitarbeiter, heute haben wir 66 Stellen und insgesamt 75 Mitarbeiter.“ An diesem Status quo weiter festzuhalten, &bdquo;bringt uns nicht weiter“, bekräftigte Reinhard Uthoff (CDU). In dieser Situation müsse gehandelt werden, so die CDU Die äußerst schwierige Haushaltssituation erfordere es, zu handeln. &bdquo;Auch in der freien Wirtschaft wird mit kürzeren Übergängen gearbeitet, wenn Stellen neu besetzt werden“, so Uthoff, der die Gemeinde Rödinghausen mit einem Schiff verglich: &bdquo;Wir müssen da einfach ran und schauen, wie wir unser Schiff durch die schwierigen Zeiten gesteuert kriegen.“ Wenn man mit seinem Schiff in einen schweren Sturm komme, dann schmeiße man doch nicht die Offiziere von Bord, griff Andre Poerting (Bündis 90/Die Grünen) den Vergleich auf. &bdquo;Wir können darüber reden, den Kurs zu ändern, aber die Mannschaft bleibt an Bord.“ Thomas Imort (SPD) stellte darüber hinaus die Frage, was derartige Aussagen über die Verwaltung der Gemeinde wohl mit den Mitarbeitern machen würden. Als &bdquo;sehr speziell“ bezeichnete es Karin Menke (SPD) in Richtung von Marco Möhle, dass er Daten aus dem Jahr 2007 zum Vergleich heranziehe. &bdquo;Da haben ja nun wirklich noch völlig andere Bedingungen geherrscht.“ Kämmerer: Nicht möglich, gegen tarifliche Erhöhungen anzusparen Bezüglich der immer wieder als Argument herangezogenen angespannten Haushaltslage meldete sich schließlich auch Kämmerer Björn Vogt zu Wort: &bdquo;Wir werden am Donnerstag den Haushalt 2025 im Gemeinderat einbringen, und ich gebe ihnen recht: Dieses Schiff auf Kurs zu bringen, ist nicht ganz einfach.“ Das Instrumentarium einer Wiederbesetzungssperre hält Vogt allerdings nicht für empfehlenswert: &bdquo;Wir dürfen zum Beispiel auch nicht vergessen, dass wir im Haushalt 2025 um die 400.000 Euro pauschal für die anstehenden tariflichen Erhöhungen berücksichtigt haben. Dagegen können Sie gar nicht ansparen“, sagte Vogt in Richtung der CDU. Bürgermeister Siegfried Lux forderte die CDU-Mitglieder dazu auf, nicht nur zu sagen, dass die Gemeinde sparen müsse, sondern die Einsparpotenziale, die sie sehen, konkret zu benennen. &bdquo;Was wollen Sie nicht mehr? Keine Vereine mehr unterstützen, dass die Bearbeitung von Bauanträgen lange dauert oder keine Kultur mehr? - Ich erhoffe mir von Ihren Haushaltsbegleitanträgen, dass Sie konkret benennen, was wir streichen sollen.“ Natürlich müsse die Verwaltung sparen, aber es müsse mit Augenmaß geschaut werden, wo das möglich sei. Das habe der Kämmerer getan, und bei der Haushaltseinbringung werde die Verwaltung dazu auch Vorschläge machen. Für den Antrag der CDU stimmten lediglich die drei CDU-Mitglieder, die FDP enthielt sich. Somit wurde er abgelehnt. Die Sitzung des Gemeinderates mit der Haushaltseinbringung für das Jahr 2025 findet am heutigen Donnerstag, ab 19 Uhr in der Aula der Gesamtschule Rödinghausen statt. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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