Aus und vorbei: Österreicher machen Schluss mit Löhne

Löhne. Nach 52 Jahren ist Schluss. Spittal an der Drau will die offizielle Partnerschaft mit der Stadt Löhne beenden. Das Interesse an Partnerschaften sei in den vergangenen Jahren zurückgegangen, heißt es in einem Schreiben aus der österreichischen Stadt. Dieses war vergangenen Mittwoch eingegangen und lag dann abends auf den Tischen der Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses. Diese wollten eigentlich in der Sitzung erneut die Reise einer Delegation nach Spittal genehmigen, wo im Juni der Street-Food-Market organisiert wird. Daraus wird – zumindest in dieser Form – jetzt nichts. &bdquo;Ich muss das auch erst mal sacken lassen“, sagt Bürgermeister Bernd Poggemöller zu Beginn der Sitzung. Der Beschluss zur Spittal-Reise wird auf seine Anregung hin von der Tagesordnung genommen. Schon vor etwa zwei bis drei Wochen habe man im Rathaus Informationen gehabt, dass die Partnerstadt sich mit diesem Gedanken trägt. &bdquo;Ich bin selbst schon seit den 80er-Jahren immer wieder mit nach Spittal gefahren“, sagt Poggemöller. Wie schade er es findet, dass die Partnerschaft nun beendet werden soll, ist ihm anzusehen. &bdquo;Aber wenn ein Partner nicht mehr will, dann muss man das irgendwie akzeptieren.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Städte wollen Freunde bleiben Das klingt sehr nach Scheidung, eigentlich aber sollen durchaus weiter freundschaftliche Beziehungen mit Spittal gepflegt werden. Das wird auch aus dem Schreiben aus Spittal deutlich. &bdquo;Bitte verstehen Sie diesen Entschluss nicht als Kritik an Ihrer Stadt oder an den bisherigen Begegnungen.“ Im Gegenteil bleibe Löhne für die Stadt in Kärnten weiter ein freundschaftlicher Partner. Persönliche Kontakte und Begegnungen seien auch in Zukunft keineswegs ausgeschlossen. Nur die formale Partnerschaft soll enden. Das Interesse schwinde. &bdquo;Die letzte geplante Delegationsreise nach Löhne musste mangels Beteiligung unserer Mandatare abgesagt werden.“ Auch davor sei die Resonanz sehr bescheiden gewesen. Tatsächlich erscheint die Partnerschaft zwischen den beiden Städten noch bis kurz vor der Corona-Pandemie durchaus als sehr lebendig. Löhner Delegationen fuhren regelmäßig unter anderem zum Street Food Market, die Spittaler kamen immer zum Oktoberfest. Mehrere Jahre lief ein Praktikanten-Austausch zwischen den beiden Städten, und im Verlauf der Jahre haben sich zwischen den Teilnehmern sogar Partnerschaften fürs Leben entwickelt. An all das hat man sich noch zur Feier des 50-jährigen Bestehens erinnert, als zuletzt eine Delegation aus Spittal hier war. Zum Thema: Löhner Delegation reist zum Spittaler Food-Festival Einzige formale Partnerschaft Während das Interesse an Reisen nach Löhne in Spittal nachgelassen zu haben scheint, ist das bei anderen Partnerschaften der österreichischen Stadt nicht so der Fall. So wurde im Dezember etwa im Spittaler Gemeinderat von dem erfolgreichen Auftritt der Jagdhornbläser auf dem Weihnachtsmarkt in Porcia (Italien) oder in einer früheren Sitzung von einem regen Programm in Gotschee (Slowenien) berichtet. Die Städtepartnerschaft mit Spittal ist übrigens die einzige vertraglich offizielle, die die Stadt Löhne hat. Auch wenn in Bezug auf Mielec (Polen), Columbus (USA), Condega (Nicaragua) und Röbel (Müritz) oft von Partnerschaften gesprochen wird, sind diese rein formal keine. Es sind eher enge Freundschaften. Auf dieser Basis könnte es dann auch mit Spittal weitergehen, meint Stadtsprecherin Ursula Nolting. Der Unterschied: Für Delegationen gibt es dann keine Zuschüsse aus der Stadtkasse mehr. Die hatte zuvor die Reisekosten übernommen. Auch interessant: Löhner und Spittaler Briefmarkensammler feiern vier Jahrzehnte Partnerschaft

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