Löhne. Ein bisschen musste Georg Hofemann schummeln, um auf die 50 Kilometer zum 50-jährigen Stadtjubiläum zu kommen. Denn ein Teil seiner Strecke führt zum Beispiel auch durch Werster Gebiet. Der Löhner Ortsgruppensprecher des ADFC hatte die Route für die Radtour erstellt, bei der die Teilnehmer, begleitet vom Stadtoberhaupt, an drei Terminen durch ganz Löhne radeln.
Löhne-Ort hatten sich die Radbegeisterten am vergangenen Donnerstag vorgeknöpft. Am Rathaus ging es gegen 16 Uhr bei strahlendem Sonnenschein los. Die Teilnehmer radelten entlang der Bünder Straße sowie durch das Falscheider Industriegebiet. Bürgermeister Bernd Poggemöller zeigt sich besonders begeistert vom unter Naturschutz stehenden Bramschebachtal. "Das ist sehr idyllisch. Es gibt kaum eine schönere Stelle."
Radtour mit Stadtführungscharakter
Die Radfahrer machen bei allen drei Touren Zwischenstopps an besonderen Plätzen in der Werrestadt. Dazu zählen zum Beispiel Klassiker wie die Rürupsmühle, die Aqua Magica oder das Haus Beck. "Wo es ein Highlight gibt, da halten wir an", sagt Poggemöller. Georg Hofemann fasst zusammen: "Das kann man sich vorstellen wie eine Stadtführung."
Während der ersten Tour hielt die Gruppe zum Beispiel am Wallücker Bahnweg, wo Stadtarchivar Mathis Nolte den Radlern ein Stück Löhner Historie näherbrachte. "Er hat erklärt, dass es dort mal eine Bahn gab und warum die Bahnhofstraße so heißt, wie sie heißt", begeistert sich der ADFC-Ortsgruppensprecher.
Beitrag des ADFC zum Stadtjubiläum
Hofemann war es, der die Idee zu dieser besonderen Radtour hatte. Entstanden sei der Gedanke Anfang des Jahres nach dem Aufruf der Stadt an Vereine, sich bei den Jubiläumsfeierlichkeiten einzubringen. "Ich wollte den Löhnern zeigen, wie groß und schön ihre Stadt ist."
Die Stadtverwaltung sei von seinem Vorschlag sofort begeistert gewesen. Hofemanns Route verlief allerdings eher durch Löhner Grenzgebiete. Die Verwaltung verlegte die Strecke, die Löhne in knapp 50 Kilometern umrunden sollte, ein wenig mehr ins Stadtgebiet hinein und so stand der Weg fest.
"Man kann so viel von Löhne erzählen"
"Das gehört zu den Highlights in diesem Jahr", sagt der Bürgermeister. Besonders freue ihn, dass man die einzelnen Stadtteile dadurch verbinde und den Fahrradverkehr fördere. Ziel sei es, Stellen zu zeigen, die nicht im Bewusstsein der Bürger sind. "Man kann so viel von Löhne erzählen. Das ist schon eindrucksvoll."

Aus diesem Grund ist auch Renate Eggert bei der Radtour mitgeradelt. "Man hat Ecken gesehen, die man sonst nicht sieht. Und ich bin begeistert von der Gemeinschaft der Gruppe", sagt die 61-Jährige.
Heimatmuseum als Ziel der ersten Etappe
Offiziell beendet war die erste Tour am Heimatmuseum, das die 24 Radler kurz vor 18 Uhr erreichten. Von dort radelte die Gruppe nach einer Erfrischung dann aber wieder zurück zum Startpunkt, wo sich die Wege trennten. "Wenn wir zurück am Rathaus sind, haben wir heute knapp 18 Kilometer gemacht", so Hofemann. Insgesamt werden somit an allen drei Terminen sogar mehr als 50 Kilometer zurückgelegt.
Alle Beteiligten zeigen sich sehr zufrieden mit der ersten Tour. "Wir haben nur zwischendurch ein paar Mal angehalten, weil wir Steigungen bewältigen mussten", sagt Bernd Poggemöller lachend.