Löhne

Was das Heimatmuseum Löhne früher mal war

Tafel und Kreide weichen Exponate und Vitrinen

Vor dem Heimatmuseum Löhne steht ein Mammut. | © Susanne Barth

04.06.2019 | 04.07.2022, 10:43

Löhne. Kaum jemand kann wohl von sich behaupten, ein Mammut im Garten zu haben. Beim Heimatmuseum ist das aber der Fall. Neben einem Mammutbaum und drei kleinen Fachwerkhäuschen steht die Nachbildung des längst ausgestorbenen Rüsseltieres auf dem Außengelände und ist seit vielen Jahren ein charakteristisches Merkmal des Löhner Museums.

So wie heute sah es dort aber natürlich nicht schon immer aus. Sonja Voss, die das Heimatmuseum seit Januar offiziell leitet, bezeichnet die Umgebung des Museums als eine „geschichtsträchtige Gegend".

Vor dem Haus gab es vor 50 Jahren einen unbefestigten Marktplatz. Zur Zeit der Löhner Stadtgründung 1969 waren auf dem Gelände außerdem die Lehrergärten der Schule, die damals dort existierte, zu sehen.

1660 gab es hier eine Taufe

Aber nicht nur vor, sondern auch in dem Gebäude des heutigen Löhner Museums hat sich viel getan. Im Laufe der Zeit soll insgesamt vier Mal ein neues Schulgebäude am Standort des Vorgängers errichtet worden sein.

Der älteste Hinweis stammt aus dem Gohfelder Kirchenbuch, so Voss. Darin sei für den 4. März des Jahres 1660 die Taufe von Anna Margretha Thaen, der Tochter des Lehrers, vermerkt. Knapp 300 Jahre später, nämlich im Jahr 1968, wurde die Schule dann aufgelöst. Danach wurde das Gebäude noch einige Zeit lang als Tagesstätte genutzt.

Der Löhner Heimatverein war damals lange Zeit auf der Suche nach geeigneten Räumen. Auf dem Bischofshagen gegenüber der Schokoladenfabrik Meybona richteten sie dann schließlich ein Heimatmuseum ein, welches 1984 feierlich eröffnet wurde. Um die Ausstellung, die in den Schulräumen zu sehen war, zu ergänzen, wurde im Jahr 1992 ein Fachwerkspeicher und in den Jahren 1995 und 1996 ein kleines Zigarrenmacherhaus mit Schuppen aufgebaut.

Ausstellung zum Stadtjubiläum

Mehreren Überlieferungen zufolge habe es einzelne Höfe in der Nachbarschaft des heutigen Museums schon im zweiten Jahrhundert vor Christus gegeben, teilt Sonja Voss mit. Ab dem zwölften Jahrhundert werde die Siedlung „Bischofshagen" dann als „Land der Mindener Bischöfe" in Urkunden erwähnt.

Der Alte Postweg, an dem das Museum liegt, sei als historischer Verkehrsweg schon lange von Bedeutung, so die Leitung des Heimatmuseums. Ursprünglich führte der Weg laut Voss „zwar nicht direkt, aber in Sichtweite" am Haus vorbei. Das ist auch der Grund, weshalb dort heute eine Stempelstelle für Pilger auf den Wegen der Jakobspilger in Westfalen eingerichtet ist.

Das Löhner Heimatmuseum hat sich seitdem zu einem beliebten Platz in der Werrestadt entwickelt. Nicht nur die zahlreichen Sonderausstellungen und die Dauerausstellung, sondern auch der Gartenflohmarkt lockt immer wieder viele Menschen auf das Gelände am Alten Postweg.

´ Aktuell ist dort eine besondere Ausstellung zum 50. Geburtstag der Stadt Löhne zu sehen. Historische und aktuelle Bilder stehen sich gegenüber. Bis zum 7. Juli ist die Sonderausstellung zum Stadtjubiläum am Alten Postweg 300 zu sehen. Sie ist barrierefrei im Erdgeschoss zugänglich.