Alle Lehrer in Quarantäne: So geht es an der Grundschule Kirchlengern weiter

Kirchlengern. Alle Lehrkräfte des Kirchlengeraner Grundschulverbundes Elseaue sind am Donnerstag zu einer Besprechung zusammengekommen. Danach stand ein routinemäßiger Corona-Test an. Das Ergebnis kam am Montag: Zwei Lehrer wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Das komplette Kollegium muss deshalb in häusliche Quarantäne. Mit Folgen für die Schüler: Bis zum 20. November findet an beiden Standorten in Kirchlengern und Südlengern kein Unterricht vor Ort statt. Das bestätigte auch Michael Höke, der in der Gemeinde Kirchlengern für Dienste, Schule, Kultur und Sport zuständig ist: Alle Lehrer seien routinemäßig am Donnerstag getestet worden. Die zwei positiven Ergebnisse seien den Lehrern am Montag zugestellt worden. Zwei Klassenverbände, die Kontakt mit den betroffenen Lehrern hatten, seien ebenfalls in häusliche Beobachtung geschickt worden. Der Präsenzunterricht muss bis 20. November ausfallen. Die Eltern wurden über diese Angelegenheit per E-Mail von Schulleiterin Birgit Schwidde-Koebke informiert. Aber warum fand in diesen Zeiten eine Besprechung mit dem kompletten Kollegium statt? Zu den Gründen konnte der Kreis Herford auf Nachfrage nichts sagen. &bdquo;Dieser Fall zeigt uns einmal mehr, wie ernst wir alle die Kontaktregeln nehmen müssen und wie schnell sich die Lage ändern kann", kommentiert Landrat Jürgen Müller. Kontaktpersonen müssten dann, trotz disziplinierter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln, in Quarantäne gehen. Müller appelliert daher: &bdquo;Wir müssen alle umsichtig sein und derzeit größere Zusammentreffen auf das Nötigste reduzieren – zur Sicherheit aller Mitmenschen, zur Aufrechterhaltung des Schul- und Kitabetriebes, oder aber zur Aufrechterhaltung der Firmen, Betriebe oder Behörden." Lernen auf Distanz mit neuen Tablets Für die knapp 400 Grundschüler bedeutet das: Sie müssen für die nächsten anderthalb Wochen von zu Hause lernen. &bdquo;Es handelt sich nicht um eine Schulschließung. Für die Schüler findet sogenanntes Lernen auf Distanz statt", sagt Michael Höke. Alle Grundschüler wurden kürzlich mit Tablets ausgestattet, die Online-Plattform &bdquo;Iserv" wurde eingeführt. Wenn es wieder zu einem Homeschooling kommen sollte, &bdquo;wären wir im Grundschulbereich relativ gut gerüstet", sagte Höke vor wenigen Wochen. Doch wie gut können die Schüler überhaupt mit den Tablet-PCs arbeiten? Das klappe &bdquo;zwar noch nicht zu 100 Prozent, aber relativ gut", sagt Höke. Notbetreuung für manche Eltern Eine OGS-Notbetreuung, vergleichbar wie im Frühjahr während des Lockdowns, wird am Standort Kirchlengern eingerichtet. Entsprechende Gespräche mit dem Träger, der Jugendhilfe Schweicheln, wurden geführt. Die Notbetreuung gebe es aber nur in abgespeckter Form. 60 statt 120 Plätze könnten nur angeboten werden. Eltern mit sogenannten systemrelevanten Berufen und Alleinerziehende hätten Anrecht auf einen Platz, erklärt Höke. Die Notbetreuung werde – anders als die typischen OGS-Zeiten – montags bis freitags jeweils von 7.30 bis 15.30 Uhr angeboten. &bdquo;Mit dem aktuellen Personal müssen wir die doppelte Zeit abdecken", sagt Höke. Ein weiterer Punkt, der hinzukommt: Auch in der Notbetreuung müssten die Jungen und Mädchen im Klassenverbund bleiben. Der Fachbereichsleiter bittet die Eltern um Verständnis. Anders sei das Ganze nicht zu regeln gewesen. In Südlengern ist eine Notbetreuung nicht möglich: Die dortigen OGS-Mitarbeiter seien wiederum Kontaktpersonen der infizierten Lehrer, sagt Höke. Deshalb kann dort keine Notgruppe eingerichtet werden. &bdquo;Ich danke den Eltern, dass sie hierfür Lösungen gefunden haben", erklärt Höke.

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