Technik-Update für besseren Unterricht: Warburger Schulen bekommen neue Tablets

Warburg. Computer und Betriebssysteme kommen schnell in die Jahre. Auch die digitalen Lehr- und Lernmittel müssen immer mal wieder angepasst und erneuert werden. Nicht erst seit der Pandemie hat die Digitalisierung in den Schulen eine höhere Priorität als jemals zuvor. In Warburgs städtischen Schulen stand da zunächst eine bedarfsgerechte und funktionierende technische Infrastruktur im Fokus. Festgehalten in einem Konzept, an dessen Weiterentwicklung nun gearbeitet wird. Im Frühjahr soll der neue Medienentwicklungsplan (MEP) vorgestellt werden. Derweil bestellt die Verwaltung bei den Endgeräten nach. &bdquo;Jahr für Jahr ein hoher Kostenfaktor“, merkt Kämmerer und Erster Beigeordneter Andreas Niggemeyer an. Außer Dienst gestellte Tablets und PC müssen ersetzt, zusätzliche Hardware angeschafft werden. In Abstimmung mit den IT-Verantwortlichen der Schulen. &bdquo;Medienkompetenzrahmen NRW“, nennt Schulamtsleiter Olaf Krane das Stichwort. Ein Leitfaden für die Einrichtungen und die Kommunen. Er beschreibe die technische Fähigkeit, Medien sinnvoll einzusetzen und sei die Voraussetzung jeder aktiven und passiven Mediennutzung an den Schulen. Ein Blick zurück: Der Warburger Stadtrat hatte im Frühjahr 2019 einen ersten Medienentwicklungsplan für die städtischen Schulen verabschiedet. Denn beim digitalen Lernen wollten Lokalpolitik und Verwaltung Gas geben. Zu dem Zeitpunkt hatten sich Schulleitungen und Schulträger &bdquo;im Spannungsfeld zwischen moderner Technik und Pädagogik“, wie es damals hieß, über Voraussetzungen, Wunsch und Machbarkeit ausgetauscht. Bis zu fünf Millionen Euro wollte die Stadt, so wurde im Ratsbeschluss festgehalten, bis 2024 in die Digitalisierung ihrer Schulen stecken. Die Stadt sollte vor allem die Breitbandanbindung und den Ausbau der kabellosen Vernetzung in ihren Schulen weiter angehen, empfahl das 73-seitige Papier. Den ersten Plan zur Medienentwicklung gab’s im Jahr 2019 Aus dem Förderprogramm &bdquo;Digitalpakt Schule“ hatte die Stadt knapp eine Million Euro erhalten und für die digitale Grundstruktur an den Schulen ausgegeben. Insgesamt hatte der Bund das Digitalpakt-Paket mit fünf Milliarden Euro ausgestattet. Doch erwies sich für viele Kommunalverwaltungen das Antragsverfahren als kompliziert, Anträge und Bewilligungen kosteten Zeit. Bei einem Eigenanteil von zehn Prozent waren in Warburg die Verantwortlichen dagegen froh, schon frühzeitig entsprechende Aufträge ausschreiben zu können. Denn mit den Pandemie-Jahren stiegen Bau- und Materialkosten immens. An den Warburger Gymnasien, der Sekundar- und den beiden Grundschulen mussten allein 180 Kilometer Netzwerkkabel verlegt werden. Zum Hintergrund: Warburg investiert zwei Millionen in die Digitalisierung der Schulen Schnelles Internet: Glasfaser, LAN und starkes WLAN sind seitdem als Voraussetzungen gegeben. Die Konfiguration der Netzwerke und die Installation der Switche, der PCs, Notebooks und Tablets hatte das IT-Team der Stadtverwaltung geleistet. Die Anzahl der Tablets an den Warburger Schulen stieg rasant Landauf, landab befeuerten die Schulschließungen aufgrund der Pandemie das &bdquo;Lernen auf Distanz“ schlagartig. Die Stadt hatte den jungen Warburgerinnen und Warburgern einen persönlichen Account zur Verfügung gestellt, um den Unterricht per Videokonferenz online zu ermöglichen. Anfang 2021 waren in Warburg 270 Tablets für den Unterricht beschafft und eingerichtet worden. Ein Jahr später waren es inklusive der schülereigenen Geräte bereits mehr als 2.100, die an den Schulen in städtischer Trägerschaft im Einsatz waren. An den Gymnasien stellt die Stadt in den Jahrgängen 5 bis 8, an der Sekundarschule in den Klassen 5 und 6 den digitalen Unterricht über Leihgeräte sicher. &bdquo;Auch in den Grundschulen gibt es keine eins zu eins Ausstattung“, merkt Krane an. Dort werde mit Klassensätzen in Koffern gearbeitet. &bdquo;Die Tablets werden in ihnen gelagert, aufgeladen und bei Bedarf ausgegeben.“ Die Stadt stockt den Bestand auf: Aktuell werden Angebote für 158 iPads, ein Apple-TV, 46 Notebooks, 17 Dockingstations, 16 Monitore, vier Desktop-PC mit DVD-Laufwerk, zwei Beamer, 90 Pencils und 160 Tastaturhüllen ausgeschrieben. Lob und Kritik der Gemeindeprüfungsanstalt Der Unterricht ohne die digitale Ausstattung ist längst schon undenkbar. Selbst Elternsprechtage werden online angeboten. Die Stadt unterstützt die Eltern, die ein digitales Apple-Endgerät für den Nachwuchs anschaffen auf Antrag mit einem Zuschuss (180 Euro). &bdquo;Über das iPad haben die Schülerinnen und Schüler Zugang zu modernen Lernmitteln, Lernplattformen und pädagogisch wertvollen Apps“, sagt Krane. Auch lasse die bestehende Infrastruktur in den Klassen- und Fachräumen kein anderes Betriebssystem zu, &bdquo;iPad und Apple-TV sind in die IT-Struktur der Schulen im Land eingebunden“. Digitales Lernen: Jetzt hat jeder Schüler an der Sekundarschule ein Tablet Für die Steuerung der IT-Ausstattung an ihren Schulen habe die Stadt &bdquo;eine sehr gute Basis geschaffen“, lobte unlängst das Gemeindeprüfungsamt NRW vor allem den MEP. Die Prüferinnen hielten bei der Vorstellung ihres Berichts im Rat aber auch fest, dass er stetig fortgeschrieben werden müsse. Aktuell werde der MEP neu aufgelegt, meldet Krane. Ein Fünf-Jahres-Plan. Bei der Fortschreibung berate eine Fachfirma, erklärt der Fachbereichsleiter Bildung, Sport und Kultur. Welche Aufgaben auch Eltern und Lehrern dabei zukommen Die Stadt habe im Bereich der Informationstechnik die pädagogischen Anforderungen ihrer Schulen &bdquo;vollständig erfüllt“, ist im Abschlussbericht der Gemeindeprüfer zu lesen. Die digitale Technik auf aktuellem Stand, ebenso Infrastruktur, Betrieb, Wartung. Doch sollten zukünftig die Schulen kleinere Technikprobleme ohne die Hilfe der städtischen IT-Experten selber lösen. Zusammen mit den Schulen sollte die Stadt zudem Risiken im IT-Sicherheitsbereich analysieren. &bdquo;Wir werden uns auch die Personalressourcen genauer anschauen“, macht Beigeordneter Niggemeyer mit Blick auf den neuen MEP auf die Betreuung der Netzwerke, der Hard- und Software aufmerksam. Distanzunterricht in Warburg: Nicht jede Familie kann sich Laptop oder Tablet leisten Die Weiterentwicklung des digitalmedialen Unterrichts: Der MEP gibt den Schulen ein verlässliches Instrument an die Hand, damit diese ihre Pädagogik und den fachlichen Unterricht entsprechend den Vorgaben des Landes umsetzen können. Dabei ist die digitale Kompetenz heute unbestritten eine Kulturtechnik wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Doch ist die Generation Internet, wie Studien zeigen, nicht automatisch medienkompetent. Auch Eltern und Lehrer müssten lernen, verantwortungsbewusst mit den elektronischen Möglichkeiten umzugehen und dem Nachwuchs Digitalkompetenz vorleben, heißt es aus den Zimmern der Schulleitungen.

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