In Herford entsteht das erste stationäre Hospiz im Kreis

Herford. &bdquo;Wenn alles gut geht, werden wir Ende 2025 das neue stationäre Hospiz in Betrieb nehmen können“, sagte Landrat Jürgen Müller vor dem gemeinsamen symbolischen Spatenstich, der mit allen am Projekt Beteiligten - Kreis Herford, Stiftung &bdquo;Zukunft im Wittekindskreis“, Hospiz Herford gGmbH, der Arbeitsgruppe &bdquo;Hospiz- und Palliativarbeit im Kreis Herford“ – und Gästen gefeiert wurde. Während hinter dem früheren Gebäude der inzwischen an die Ravensberger Straße gezogenen Tagesklinik des Klinikums gefeiert wurde, wurde im Haus bereits gearbeitet, denn die Entkernung und andere vorbereitende Maßnahmen haben schon begonnen. 2015 habe er die Idee erstmals auf dem Schreibtisch gehabt, sagte Müller: &bdquo;Bis dahin ging es mir wie wohl den meisten Menschen – die Themen Sterben, Tod gehörten nicht zu meinen dringlichsten.“ Daher sei er froh, dass der Kreistag der Errichtung des Hospizes 2018 einhellig zugestimmte habe und nach langer Standortsuche und Klärung der Finanzierung jetzt mit den Arbeiten begonnen werden könne. Die Baukosten werden neben einem Zuschuss der Sparkasse Herford durch die Stiftung &bdquo;Zukunft im Wittekindskreis“ getragen, die das Gebäude Unter den Linden 41 im Jahr 2021 erworben hatte. Betrieben wird das Hospiz von der Hospiz Herford gGmbH, einer gemeinnützigen und gemeinsamen Tochtergesellschaft des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Vlotho und des Kirchenkreises Herford. Die Betriebskosten werden von externen Kostenträgern wie Krankenkassen übernommen. &bdquo;Von den Trägern wird aber ein Eigenanteil – erfahrungsgemäß etwa 15 bis 20 Prozent - erwartet“, sagte Kerstin Hensel, Vorständin beim Diakonischen Werk. Daher hatte der Kreis 2023 den Stiftungsfonds &bdquo;Hospiz- und Palliativversorgung im Kreis Herford“ eingerichtet, der die Hospiz- und Palliativversorgung hier stärken soll und durch Zuwendungen unterstützt werden kann. Die Mittel werden sowohl für das geplante stationäre Hospiz und das ambulante Angebot im Kreis verwendet. Ansprechpartnerin für die Stiftung beim Kreis ist Kathrin Berger, Tel. 05221 131347. Erste Einrichtungsleiterin wird Anne-Meike Thöne vom Diakonischen Werk, die bisher den Ökumenischen Hospizkreis im Bereich Bad Oeynhausen / Vlotho koordiniert hatte. Sie geht davon aus, dass sich etwa 20 bis 30 Mitarbeitende von Hauswirtschaft bis Pflege um die bis zu zehn Gäste kümmern werden. Gäste werden Menschen genannt, die im Hospiz während ihrer letzten Tage begleitet werden. Sie möchte die 1880 als höhere Töchterschule gebaute Backsteinvilla am Wall auch für das Quartier öffnen. &bdquo;In einem Hospiz geht es nicht um das Sterben, sondern um das Leben“, sagte Hensel: &bdquo;Wir wollen Sterbenden ein Leben bis zum Schluss ermöglichen.“ Landrat Müller betonte, dass der Standort zwischen Grün im Aawiesenpark und Innenstadt in unmittelbarer Nähe des Mehrgenerationenhauses &bdquo;Frieda“ dafür ideal sei. Arbeiten wie etwa Dachdecker- und Fensterarbeiten, Zimmererarbeiten oder Erd- und Schotterarbeiten sind bereits oder werden demnächst ausgeschrieben. Auf rund 2.200 Quadratmetern Bruttogeschossfläche inklusive Anbau entstehen zehn Gästezimmer. Neben dem Eingang wird ein barrierefreier Aufzug angebaut. An der Rückseite des Bestandsgebäudes wird es ein Flachdachgebäude mit Dachterrasse, Gästezimmern und Aufenthaltsbereichen geben. &bdquo;Nach aktuellem Stand gehen wir von 6,8 Millionen Euro Baukosten aus“, sagte Müller, der auch der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung &bdquo;Zukunft im Wittekindskreis“ ist.

Meistgelesen