Erstes stationäres Hospiz im Kreis Herford könnte schon bald nach Eröffnung wieder zu klein sein

Kreis Herford. Die Umbauarbeiten im künftigen Hospiz des Kreises Herford nehmen Gestalt an. Am Mittwoch, 5. März, kamen Beteiligte, Anlieger sowie Vertreter von Politik und Verwaltung auf dem Gelände Unter den Linden 12 in Herford zusammen, um gemeinsam ein symbolisches Richtfest zu feiern. Symbolisch war die kleine Feier, weil ein Richtfest üblicherweise gefeiert wird, wenn das Dachtragwerk aufgerichtet ist. Das denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen Tagesklinik hatte aber von Beginn an bereits ein Dach. Die Dachträgerbalken mussten allerdings in Teilen erneuert und das Dach selbst neu gedeckt werden. Auf rund 2.200 Quadratmetern Bruttogeschossfläche inklusive Anbau entstehen am Wall der Stadt zehn Gästezimmer. Neben dem Eingang wird ein barrierefreier Aufzug angebaut. Auf der Rückseite des Bestandsgebäudes soll es zudem ein Flachdachgebäude mit Dachterrasse, Gästezimmern und Aufenthaltsbereichen geben. Rohbauarbeiten für den Anbau beginnen bald Das Gebäude ist bereits entkernt, die Fassade gesäubert. Demnächst werden die neuen Holzfenster eingebaut, sagte Andreas Heistermann, der beim Kreis für die Liegenschaften verantwortlich ist. Die Nachbarn warnte er vor, dass auch der Anbau in Kürze errichtet werde und dann wieder ein größerer Kran am Haus stehen werde. Lesen Sie auch: In Herford entsteht das erste stationäre Hospiz im Kreis Mit ihnen hatte es viele Gespräche bei Kaffee und Kuchen gegeben, bei denen die Nachbarn viele Anregungen gegeben hätten. Der Stadt Herford dankte der Amtsleiter dafür, dass sie den Ausbau des Walls verschoben hatte: Die Lastwagen hätten sonst sicherlich viel wieder kaputt gefahren. Heistermann berichtete, dass er nicht begeistert gewesen sei, als das Haus als künftiges Hospiz ausgewählt war: Der Umbau schien zu schwierig. Es habe sich jedoch herausgestellt, dass er machbar ist. Auch interessant: Wenn es keine Heilung mehr gibt: Der Alltag auf der Palliativstation Herford Keine bösen Überraschungen beim Umbau Und: &bdquo;Die Kosten haben sich sehr positiv entwickelt“ – dank der sehr guten Vorarbeiten. Heistermann rechnet auch nicht mehr mit bösen Überraschungen, wie sie in einem Altbau immer mal auftreten können. Nach derzeitigem Stand sollen die Baukosten bei 6,8 Millionen Euro liegen. Generalplaner ist das Architekturbüro Xtraplan Döring + Harmann aus Detmold. Die Baukosten werden durch die Stiftung Zukunft im Wittekindskreis getragen, die das Haus 2021 gekauft hat. Zudem schießt die Sparkasse Herford etwas zu. Betreiben wird die Hospiz Herford gGmbH, eine gemeinnützige und gemeinsame Tochtergesellschaft des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Vlotho und des Kirchenkreises Herford. Die Betriebskosten übernehmen zu rund 80 Prozent externe Kostenträger wie die Krankenkassen. Der Rest ist Eigenanteil des Trägers. Gestartet sind die Umbauarbeiten Mitte Juni vergangenen Jahres. Mancher denke sicherlich, das könnte alles etwas schneller gehen, sagte Kerstin Hensel, Vorständin beim Diakonischen Werk. &bdquo;Aber gut Ding braucht Weile“, und gut solle es werden. Ende 2025 werde das Haus bezugsfertig sein, so schätzt Landrat Jürgen Müller, der auch der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Zukunft im Wittekindskreis ist. Nur zwei Kreise in Westfalen ohne Hospiz Müller befürchtet allerdings auch, dass es dann bald schon zu klein sein wird: Denn die Jahrgänge der Babyboomer seien demnächst im Rentenalter. Immerhin bekommt der Kreis Herford überhaupt ein Hospiz: Zurzeit ist er einer von nur zwei Kreisen in Westfalen, der keines hat. Die zuletzt als Tagesklinik genutzte Backstein-Villa am Herforder Wall war 1880 als höhere Töchterschule mit sieben Klassenräumen gebaut worden. Zehn Jahre später wurde es mit einer weiteren Herforder Privatschule zur Städtischen höheren Mädchenschule zusammengelegt und ab 1899 zu einem Mädcheninternat erweitert. Ab 1924 wurde das Gebäude als eine kaufmännische und gewerbliche Anstalt genutzt und 1977 Wohnheim für die Schüler der naheliegenden Berufsschule. Ende der 1990er Jahre folgten die Sanierung und der Umbau zur Tagesklinik, die inzwischen an die Ravensberger Straße in Herford umgezogen ist. Das Hospiz liegt in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt und zum Mehrgenerationenhaus Frieda. Erste Einrichtungsleiterin wird Anne-Meike Thöne vom Diakonischen Werk, die es nach außen öffnen will. Platz werden bis zu zehn Gäste haben Thöne koordiniert derzeit den Ökumenischen Hospizkreis im Bereich Bad Oeynhausen/Vlotho. Ihr zur Seite werden im Haus 20 bis 30 Beschäftigte stehen, die sich von der Hauswirtschaft bis zur Pflege in verschiedenen Aufgabenbereichen um die bis zu zehn Gäste kümmern werden. Als Gäste werden die Menschen bezeichnet, die im Hospiz während der letzten Tage ihres Lebens begleitet werden. Der Kreis Herford hat im November 2023 innerhalb der Stiftung Zukunft im Wittekindskreis einen Stiftungsfond eingerichtet, der die Hospiz- und Palliativversorgung im Kreis Herford stärken soll. Die Mittel, die Bürgerinnen und Bürger spenden, werden sowohl für das geplante stationäre Hospiz als auch für das ambulante Angebot im Kreis Herford verwendet. Ansprechpartnerin für die Stiftung beim Kreis ist Kathrin Berger, Tel. 05221 131347. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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