Kreis Herford

Erschreckender Anstieg: Neun weitere Corona-Todesfälle im Kreis Herford

Der Inzidenzwert im Kreis Herford ist der dritthöchste unter den Kreisen und kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen. 1.885 Personen sind derzeit in Quarantäne.

Der Kreis meldet viele Todesfälle aus den vergangenen Wochen. | © Pixabay (Symbolbild)

05.01.2021 | 06.01.2021, 09:19

Kreis Herford. Der Kreis Herford vermeldet neun weitere Corona-Todesfälle. "Dieser Anstieg der Todesfälle ist erschreckend, denn hinter jeder Zahl steht ein Mensch, das dürfen wir nicht vergessen. Allen Angehörigen der Verstorbenen gilt mein tiefes Mitgefühl", sagt Landrat Jürgen Müller.

Es handelt es sich um einen 87-Jährigen aus Enger, einen 75 und 92-Jährigen aus Herford, eine 93-Jährige aus einem Altenheim in Hiddenhausen, einer 85-Jährigen und einem 59-Jährigen aus Hiddenhausen, einem 84 und 89-Jährigen aus Löhne und einem 66 Jahre alten Mann aus Rödinghausen. Laut Mitteilung des Kreises Herford sind sie zwischen dem 20. Dezember 2020 und dem 3. Januar 2021 verstorben.

Erwarteter Anstieg ist eingetroffen

Wie bereits am Montag angenommen, steigen der Inzidenzwert sowie die Fallzahlen wieder an. 70 Neuinfektionen sind seit gestern hinzugekommen. "Mit einer Inzidenz von 171,2 haben wir im Kreis Herford den dritthöchsten Inzidenzwert unter den Kreisen und kreisfreien Städten in NRW", sagt der Landrat. "Es zeigt sich, dass die strengeren Schutzmaßnahmen auch weiterhin ihre Daseins-Berechtigung haben, besonders wenn ich die besorgniserregenden Situationen in unseren Krankenhäusern und Altenheimen betrachte."

Diffuses Ausbruchsgeschehen beobachtet

Zurzeit gebe es keine Cluster, sondern es herrsche nach wie vor ein diffuses Ausbruchsgeschehen, so die Mitteilung des Kreises weiter. 36 Prozent der Infektionen hätten ihren Ursprung im familiären Umfeld. Fast genauso hoch, mit 34 Prozent der Fälle, sei der Infektionsursprung unbekannt.

Die Ansteckungen mit beruflichem Hintergrund würden bei elf Prozent liegen. Reiserückkehrer (3) befinden sich laut Kreis kaum noch unter den 688 aktuell bestätigten Corona-Fällen. 1.885 Personen im Kreis Herford sind derzeit in Quarantäne – darunter 1.197 Kontaktpersonen.

"Ich bitte Sie erneut um eine gemeinsame Sorge und das notwendige Miteinander in der Gesellschaft. Schützen Sie in Ihrem Umfeld vor allem Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko, und meiden Sie nicht notwendige Kontakte", appelliert Landrat Jürgen Müller.

Das ist die aktuelle Situation in den Krankenhäusern, Schulen und Kitas

Derzeit werden 85 Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Infektion (davon 60 aus dem Kreis Herford) stationär in den Krankenhäusern im Kreis Herford behandelt. Hiervon werden 14 Patientinnen und Patienten intensivmedizinisch betreut, zehn davon sind beatmungspflichtig.

Derzeit sind 25 Einrichtungen der Pflege- und Eingliederungshilfe betroffen. Insgesamt sind 66 Bewohnerinnen und Bewohner beziehungsweise Patientinnen und Patienten sowie 32 Beschäftigte infiziert. 27 weitere Beschäftigte sind (ohne Infektion) in Quarantäne.

Derzeit sind im Kreis Herford an 26 von insgesamt 92 Schulen bestätigte Corona-Fälle bekannt. Hierbei handelt es sich um Infektionen von insgesamt 29 Schülerinnen und Schüler und drei Infektionen beim Schulpersonal.

An sieben von insgesamt 129 Kitas im Kreisgebiet sind bestätigte Corona-Fälle bekannt. Hierbei handelt es sich um Infektionen bei sechs Kindern und drei Infektionen beim Kita-Personal.

Die Corona-Zahlen in der Übersicht

Im Kreis Herford sind seit gestern 70 neue Corona-Fälle hinzugekommen. 4.825 Personen gelten als genesen, sodass es derzeit kreisweit 688 aktuell bestätigte Fälle gibt. Insgesamt sind 5.578 bestätigte Infektionen bekannt. Der Inzidenzwert steigt auf 171,2. Insgesamt gibt es 65 Todesfälle, davon sind 57 an Corona und acht mit Corona gestorben.

Die aktuell infizierten Personen verteilen sich auf Herford (218), Spenge (32), Bünde (111), Löhne (135), Vlotho (24), Enger (33), Rödinghausen (29), Hiddenhausen (76) und Kirchlengern (30).