104 Jahre alt: Hiddenhauserin verrät ihr Geheimnis für ein langes Leben

Rödinghausen. &bdquo;Und, wo soll ich sitzen?“ Als Wilhelm Damkröger in Begleitung seines Sohnes bei Brüngers Landwirtschaft in Rödinghausen ankommt, wirkt er ganz und gar nicht wie ein 100-Jähriger. Für ihn ist das Treffen der über 100-Jährigen im Kreis Herford ein absolutes Heimspiel. Schließlich wohnt er in der Wiehengemeinde. Nachdem Damkröger das Begrüßungsspalier der Politiker nonchalant passiert hat, nimmt er auch schon am Ehrentisch Platz – und beginnt mit dem Small-Talk. Rund 80 Menschen, die 100 Jahre oder älter sind, gibt es im Kreis Herford. Fünf sind gekommen, um an dem vom Kreis organisierten Treffen teilzunehmen. Neben dem Rödinghauser Wilhelm Damkröger (100) sind das Edith Bludau (100) und Ferdinand Manz (103) aus Löhne sowie Anni Gärtner (100) und Martha Korfmacher (104) aus Hiddenhausen. &bdquo;Ich bin eine Eilshauserin“, betont Korfmacher im Gespräch mit der NW. Zusammen mit ihrer Tochter lebt die älteste Teilnehmerin des Treffens in dem Ortsteil von Hiddenhausen. Auf die Frage aller Fragen nach dem Geheimnis eines langen Lebens antwortet sie: &bdquo;Ich bin früh Witwe geworden und habe daher immer viel gearbeitet. Gott hat mir die Kraft dafür geschenkt.“ Erstes Treffen der über 100-Jährigen seit Corona Auf das Treffen der über 100-Jährigen hat sie sich schon lange gefreut. &bdquo;Das habe ich mir gewünscht, dass ich das noch erleben kann“, sagt sie. Denn obwohl sie 104 Jahre alt ist, konnte Korfmacher an noch keiner Veranstaltung teilnehmen. Das liegt daran, dass das Treffen im Jahr 2019 zum letzten Mal stattfand und seit den darauffolgenden Corona-Jahren nicht mehr ausgerichtet wurde. &bdquo;Wenn wir bei den 100-Jährigen sind, um zu gratulieren, sind wir immer wieder von ihnen gefragt worden, wann das Treffen denn wieder stattfindet“, berichtet die stellvertretende Landrätin Ingeborg Balz. Sie ist zusammen mit ihren Kollegen, der stellvertretenden Landrätin Dorothee Schuster und dem stellvertretenden Landrat Wolfgang Günther vor Ort, um die Ehrengäste persönlich zu begrüßen. Aufgrund der großen Nachfrage soll der Kaffeeklatsch nun wieder zu einer Dauereinrichtung werden. Ausgedacht hat ihn sich der Anfang 2024 verstorbene ehemalige stellvertretende Landrat Hartmut Golücke vor 16 Jahren. Siegfried Lux erinnert an die &bdquo;Goldenen Zwanziger“ &bdquo;Wir freuen uns, dass es gelungen ist, das Treffen nach Corona wiederzubeleben. Hoffentlich findet es ab jetzt wieder regelmäßig statt“, bekräftigt Wolfgang Günther, einer von Golückes Nachfolgern, bevor er an der Gitarre zusammen mit den Bünder Landfrauen für den musikalischen Teil bei Kaffee und Kuchen sorgt. Zum Hintergrund: Über ein Vierteljahrhundert Schulleiter in Enger: Trauer um stellvertretenden Landrat Vor diesem darf aber die Begrüßung durch Rödinghausens Bürgermeister Siegfried Lux nicht fehlen. In seiner Ansprache erinnert dieser an die sogenannten &bdquo;Goldenen Zwanziger“ des vergangenen Jahrhunderts – also dem Zeitraum, in dem die über 100-Jährigen geboren worden sind. Bei Lux Aufzählung der Errungenschaften dieser deutschen Blütezeit wird noch einmal so richtig deutlich, wie lange 100 Jahre eigentlich her sind. &bdquo;Der Tonfilm hat in dieser Zeit den Stummfilm abgelöst, der Rundfunk wurde gegründet, ebenso der Lebensmittelhändler Rewe oder Mercedes-Benz. Auch die Atlantiküberquerung von Charles Lindbergh im Jahr 1927 fiel in die Epoche.“ Lux erwähnt aber auch, dass am Ende der &bdquo;Goldenen Zwanziger“ der Börsencrash und die Weltwirtschaftskrise standen, die letztlich den Aufstieg des Nationalsozialismus begünstigten. &bdquo;Und dann guckt man mal in den Rückspiegel und denkt sich ’Puh’. Denn auch vor 100 Jahren gab es genau wie heute schon Umbruch und Krise.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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