Spitzenpolitiker der Herforder Stadtpolitik hören auf

Herford. Lange bevor der Wähler das Wort hat und am 13. September zur Kommunalwahl sein Kreuzchen macht, wird abgewogen und gewichtet, wen die Parteien als Kandidaten für den Stadtrat nominieren. Vorrang haben allemal die bisherigen Amtsinhaber. Weil aber eine ganze Reihe der Rats-Damen und -Herren vornehmlich aus Altersgründen ausscheiden, positionieren sich schon jetzt die Nachrücker. Noch sind nicht alle Namen öffentlich. Festzustehen scheint aber, dass der neue Rat in der nächsten Legislaturperiode erheblich jünger sein wird. Was sich an den Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD beispielhaft belegen lässt. Zwei Fraktionsvorsitzende treten nicht wieder an Sowohl Christdemokrat Wolfgang Rußkamp (64) als auch Sozialdemokrat Horst Heining (70) treten nicht wieder an. Als deren Nachfolger werden Klaus Oehler bei der CDU und Thomas Besler bei der SPD gehandelt. Eine Entscheidung dazu bei CDU und SPD auf Stadtverbandversammlungen im März gefällt werden. Bis dahin halten sich die beiden Anwärter mit Kommentaren und Statements strikt zurück. Verabschieden werden sich bei der CDU Bärbel Müller, Paul-Dieter Wiedemann und der stellvertretende Bürgermeister Ralf Grebe. Garrelt Janssen soll zum Ausstieg tendieren, fest steht dieser für Dorothee von Zitzewitz. Bliebe es bei 17 Ratsmandaten für die CDU, würde sich fast die halbe Fraktion erneuern. Als Novizen im Stadtrat werden bei den Christdemokraten Michael Wollgramm als Vorsitzender der CDU-Nordstadt, der CDA-Kreisverbandsvorsitzende Thomas Beck sowie Jonas Spies als designierter Stadtverbandsvorsitzender der Jungen Union gehandelt. Eine ähnliche Tendenz zeichnet sich bei der SPD ab, wo neben Horst Heining auch Udo Freyberg, Petra Basler, Hans-Jürgen Rühl, Achim Kespohl, Hans-Gerd Adolphy und Horst-Walter Laege in der dann wohl letzten Sitzung in bisheriger Konstellation am 28. August 2020 verabschiedet werden. Schon vorab hatten Eckhard Klemens (zur FDP) und Martin Wolf (Fraktionsaustritt) der SPD den Rücken gekehrt. Aber auch bei den Sozialdemokraten sind Namen von Neuen an die Öffentlichkeit gedrungen. Neben Thomas Besler (Stadtverbandsvorsitzender) treten Julia-Desirée Hillebrandt und Alexander Frohloff (beide Stadtverbands-Vize) für die SPD an. Zudem kursieren unter anderem die Namen Gabi Gieselmann (Beisitzerin), Elisa Krauch, Thomas Bischoff (Betriebsrat Klinikum), Siebel Gümüs, Bruno Obens (SC Herford), Georg Kownatzki (Ortsverein Siedlung) und Sarah Heitkämper (Vorsitzende Herforder Kunstverein). Ein Wechsel zeichnet sich auch bei den Bürgern für Herford (BfH) ab. Hier wird Lothar Wienböker den Platz frei machen. Mit Andreas Jotzo steht ein Nachfolger in den Startlöchern. Es ist davon auszugehen, dass Heinz-Günther Scheffer (Liste 2004) als Rats-Urgestein ebenfalls wieder antritt. Gleiches gilt für die beiden Freidemokraten Eckhard Klemens und Günther Klempnauer. Erst das Programm, dann das Personal Ob das auch auf die beiden altgedienten Grünen-Vertreter Herbert Even und Angela Schmalhorst (beide sind seit 35 Jahren im Rat) zutrifft, ist ungewiss. Denn bei den Bündnis-Grünen herrscht gänzlich Funkstille. &bdquo;Zunächst wird das Programm beschlossen und dann das Personal", sagt Herbert Even. Damit darf abgewartet werden, ob die Grünen einen Bürgermeisterkandidaten aufstellen. Vielleicht wirft Even selbst seinen Hut noch einmal in den Ring. Bei der SPD ist diese Angelegenheit klarer – Bürgermeister Tim Kähler hat bereits bekannt gegeben, dass er sein Amt verteidigen wolle. Bei der CDU könnte es dagegen noch einmal kurzfristig spannend werden. Noch ist der Herausforderer von Tim Kähler nicht bekannt. Bei einer Entscheidung in den nächsten Tagen hätte der Kandidat oder die Kandidatin aber umgehend einen populären Auftritt: am kommenden Samstag beim Neujahrsempfang der CDU des Kreises Herford im Schützenhof – Seite an Seite mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.

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