Wegen Schlaglöchern: Dreifache Mutter bricht sich den Fuß auf Bünder Parkplatz

Bünde. Der Ärger um den Parkplatz am Markt wird größer. Erst kürzlich monierte eine Frau aus Bünde gegenüber der Redaktion den Zustand des Parkplatzes an der Philippstraße. &bdquo;Der ist katastrophal“, sagte sie am NW-Lesertelefon. Die vielen Schlaglöcher auf dem Parkplatz, der direkt neben der Turnhalle des Gymnasiums am Markt (GaM) liegt, seien vor allem für Fußgänger gefährlich. Vor Kurzem habe sie beobachtet, wie eine Frau mit drei kleinen Kindern – eines davon auf dem Arm – auf dem Parkplatz gestürzt sei. Die Bünderin war davon ausgegangen, dass die gestürzte Frau noch glimpflich davon gekommen sei und sich keine schwerwiegenden Verletzungen zugezogen habe. Auf die Berichterstattung meldete sich nun die betroffene Frau, Alissa Hermann, bei der Redaktion und stellt klar, dass der Sturz sehr wohl schwerwiegende Folgen für sie hat: Ihr Sprunggelenk ist gebrochen. &bdquo;Ich musste noch am selben Tag ins Krankenhaus“, sagt sie 26-jährige Espelkamperin. Mit Kleinkind auf dem Arm gestürzt Ihr zufolge war Folgendes passiert: Am Samstag, 6. Januar, war sie mit ihren drei Kindern - fünf, vier und zwei Jahre alt - auf dem Wochenmarkt in Bünde. Es sei ihr erster Marktbesuch hier gewesen, denn normalerweise gehe sie immer auf den Wochenmarkt in Espelkamp. Doch der Obst- und Gemüsehändler, bei dem sie ihre Einkäufe erledigen wollte, habe am entsprechenden Samstag in Bünde anstatt in Espelkamp gestanden. Als sie ihre Besorgungen an besagtem Samstag erledigt hatte, machte sie sich gemeinsam mit ihren Kindern auf den Weg zu ihrem geparkten Auto auf dem Parkplatz an der Philippstraße. &bdquo;Ich hatte meinen Kleinsten auf dem Arm und in der anderen Hand den Einkauf“, erinnert sich Hermann. Auf dem Weg zum Auto sei sie dann über eines der vielen Schlaglöcher auf dem Parkplatz gestolpert - und gestürzt. Glücklicherweise ist ihrem zweijährigen Sohn, der gemeinsam mit ihr gefallen war, nichts passiert. &bdquo;Der war nur ganz dreckig“, sagt die 26-jährige Mutter. Ein Schock muss es dennoch für alle drei Kinder gewesen sein. &bdquo;Die haben alle geweint.“ Fünf Stunden in der Notaufnahme Wie Hermann berichtet, seien einige Marktmitarbeiter und -besucher ihr zur Hilfe geeilt, als sie auf dem Boden lag. Darunter auch eine Kinderärztin. &bdquo;Die wollten einen Krankenwagen rufen, aber das wollte ich nicht“, sagt sie. Stattdessen habe sie sich von ihrem Ehemann abholen und in das für sie wohnortnähere Lübbecker Krankenhaus fahren lassen. Nach fünf Stunden Wartezeit in der dortigen Notaufnahme stellten die behandelnden Ärzte laut Hermann schließlich einen Bruch des Sprunggelenks fest. Weil es sich dabei um einen geraden Bruch handele, habe sie nicht operiert werden müssen. Stattdessen wird ihr Fuß seitdem mit einer Schiene gestützt, zum Gehen benötigt sie Krücken. Doch mobil ist sie damit nicht wirklich. &bdquo;Ich bin zu Hause mit drei kleinen Kindern und kann nichts machen“, sagt die Espelkamperin. Wäre sie zurzeit nicht in Elternzeit, wäre sie bis zu zwölf Wochen krankgeschrieben, wie die Ärzte ihr sagten. Erstmal keine Sanierung des Parkplatzes in Sicht Da ihr Mann Vollzeit arbeitet, kommt jetzt täglich ihre Mutter zur Unterstützung vorbei. Doch das bringt auch für die eine große Mehrbelastung. Denn die hat selbst noch einen 14-jährigen Sohn zu Hause - Alissa Hermanns Bruder. Neben der Unterstützung zu Hause ist Hermann auch darauf angewiesen, dass sie regelmäßig jemand zum Arzt fährt. Alle zwei Wochen müsse sie zur Kontrolle zum Röntgen. Nach dem vorangegangenen Hinweis der Bünderin am Lesertelefon hatte die NW-Redaktion wegen des Zustands des Parkplatzes bei der Stadt nachgehakt. Doris Greiner-Rietz, Sprecherin der Stadt Bünde, berichtete, dass der Zustand des Parkplatzes im Rathaus bekannt sei. Eine Sanierung ist jedoch erst einmal nicht in Sicht. Das liege an der geplanten Erweiterung des Markt-Gymnasiums. Aktuell werde dazu eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. &bdquo;Man kann sich schwer verletzen“ &bdquo;Erst wenn konkrete Planungen für die Erweiterung des Schulgebäudes feststehen, macht eine Überplanung des Parkplatzes Sinn. Bis dahin wird die Fläche instand gehalten“, so Greiner-Rietz. Alissa Hermann hofft dennoch, dass der Parkplatz schnellstmöglich saniert wird. Auch deswegen hat sie sich an die Redaktion gewandt. &bdquo;Die Stadt sollte wissen, dass man sich da schwer verletzen kann“, sagt sie. Insbesondere für ältere Menschen könne ein Sturz auf dem Parkplatz womöglich noch böser enden als für sie, wie die dreifache Mutter betont.

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