Verl. Verl hat einen neuen Bürgermeister, in einer Kühltruhe wird eine Leiche gefunden und 2.000 Menschen nehmen Abschied von Nobilia-Chef Werner Stickling. Der Jahresrückblick 2024.
2.000 Menschen nehmen Abschied von Nobilia-Chef Werner Stickling
Werner Stickling, Seniorchef des Küchenherstellers Nobilia, stirbt im Mai nach langer Krankheit im Alter von 79 Jahren. 1970 übernahm er mit seinem Bruder Heinz die Führung des Unternehmens, das von seinem Vater Johann und seinem Onkel Willy 1945 als Schreinerei gegründet worden war. In Sürenheide schuf er mit dem Bau des Werks die Grundlage für den Aufstieg Nobilias zum größten Küchenproduzenten Europas. 1996 verabschiedete sich Stickling aus dem operativen Geschäft und wechselte in den Beirat.
Leiche in Kühltruhe gefunden

Bei der Durchsuchung einer Dachgeschosswohnung in der Verler Humboldtstraße macht die Polizei Mitte Oktober einen grausigen Fund: In einer Kühltruhe finden die Beamten Leichenteile. Der 40-jährige Mieter der Wohnung wird festgenommen. Einen Tag später steht fest: Die zerstückelten Überreste gehören zu einem 61 Jahre alten Mann, der seit November 2023 spurlos verschwunden ist. Das Opfer gehörte der Trinkerszene an und hielt sich oft am Verler Bahnhof auf. Den entscheidenden Hinweis auf das Verbrechen gibt ein Zeuge, der nachts einen Streit vor dem Verler Bahnhof mithört, in dem es um die Tat geht. Laut Obduktionsbericht starb das Opfer durch „stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf“. Der mutmaßliche Täter schweigt.
Verl hat einen neuen Bürgermeister

Die Wahl zum Nachfolger von Michael Esken gewinnt CDU-Kandidat Robin Rieksneuwöhner Ende Januar deutlich gegen Jan Böttcher, der von den Grünen, der SPD und den Freien Wählern ins Rennen geschickt wurde. Rieksneuwöhner holt 66,37 Prozent der Stimmen, auf Böttcher entfallen 33,63 Prozent. Esken war im September des vergangenen Jahres Präsident der Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen in Herne geworden. Robin Rieksneuwöhner, zum Zeitpunkt der Wahl 38 Jahre alt, tritt sein neues Amt am 1. Februar an und wird vom stellvertretenden Bürgermeister Josef Dresselhaus (rechts) eingeführt. Seine Wahl gilt für zunächst sieben Jahre, denn aufgrund der Kürze der noch laufenden Wahlperiode des Rates steht der Bürgermeister bei der Kommunalwahl 2025 ausnahmsweise nicht zur Wahl.
Maus-Apotheke schließt für immer
Ein Jahr lang haben Walter und Marie-Luise Maus einen Nachfolger für ihre Westfalen-Apotheke an der Paderborner Straße gesucht. Vergeblich. Am 30. Juni enden 148 Jahre Familiengeschichte – und die Zahl der Apotheken im Verler Ortskern hat sich innerhalb von nur dreieinhalb Jahren halbiert. Aus Sorge um die sich verschlechternde Versorgung weitet die Stadt im Sommer ihr finanzielles Förderprogramm für niederlassungswillige Haus- und Fachärzte auch auf Zahnärzte, Kieferorthopäden und Apotheker aus.
Trauer um zwei Verler Unternehmer
Im Oktober stirbt der Gründer der „Möbel-Zentrale“ Hans Beckhoff im Alter von 91 Jahren. Der Unternehmer war in seiner Freizeit in vielen Verler Vereinen aktiv. Der SC Verl und die St.-Hubertus-Schützengilde ernannten ihn zum Ehrenmitglied. Bereits im Januar stirb der Verler Unternehmer Johann-Heinrich Frankenfeld, unter anderem Gründer der an der Avenwedder Straße in Gütersloh ansässigen Firma Emsland Transportbeton und langjähriger CDU-Kommunalpolitiker. Er wird 84 Jahre alt.
Neuer Ärger um Auto-Friedhof

Die Schrottautos auf dem Privatgrundstück Gütersloher Straße 47 mitten im Verler Ortskern erhitzen weiter die Gemüter und beschäftigen Gerichte und Behörden. Im Juli lehnt das Oberverwaltungsgericht Münster den Berufungsantrag des Eigentümers gegen das Urteil der Vorgängerinstanz ab. Demnach müssen die Altfahrzeuge jetzt fachgerecht entsorgt werden. Weil das nicht geschieht, droht der Kreis Gütersloh ein Zwangsgeld an. Gegen das klagt der Mann nun erneut. Und stellt weitere Fahrzeuge in seinem Garten ab.
Promis beteiligen sich an besonderer Igel-Aktion

Otto Waalkes macht mit und Bundespräsident Steinmeier, Erzbischof Bentz, Künstler, Freunde, Gönner. Die Igel-Kunstwerke-Versteigerung des Heimatvereins im Oktober ist ein großer Erfolg, bringt Geld für die Heimatarbeit und den Verein ins Gespräch.
Architekturbüro insolvent: Gesamtschule wird teurer und ein Jahr später fertig

Die Becken sind eingebaut, auch ein Logo ist gefunden: Der Bau des neuen Hallenbades liegt im Plan. Im August wird öffentlich, dass durch die Insolvenz des Architekturbüros die Gesamtschule nebenan 5,1 Millionen Euro teuer und ein Jahr später fertig wird.