Verl/Saarlouis. Der Sürenheider Küchenmöbelhersteller Nobilia hat sein neues Werk in Saarlouis in Betrieb genommen. Zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich startet die Produktion im ersten Bauabschnitt auf einer Produktionsfläche von 105.000 Quadratmetern. Inhaber und Gesellschafter Werner Stickling gab das offizielle Startsignal für Werk V durch den symbolischen Knopfdruck.
Aktuell fertigen in dem saarländischen Werk nahe der französischen Grenze rund 100 Mitarbeiter etwa 100 Küchen pro Tag. Anfang 2018 hatte Nobilia ein 290.000 Quadratmeter großes Grundstück im Gewerbegebiet Lisdorfer Berg in Saarlouis erworben. Dem Kauf war eine intensive Suche nach einem strategisch und logistisch gut gelegenen Standort vorausgegangen.
Saarlouis liegt in der Mitte Europas und nah an Frankreich
Der Standort biete ausgezeichnete Bedingungen. „Saarlouis liegt in der Mitte Europas und zudem nah an unserem großen Exportmarkt Frankreich. Auch unsere weit entfernten Exportmärkte sind vom Saarland aus logistisch gut anbindbar", so Geschäftsführer Lars Bopf.
Nach nur einjähriger Planungszeit erfolgte vor fast genau zwei Jahren, am 4. Mai 2019, der Spatenstich für den ersten Bauabschnitt des neuen Werkes. Dieser umfasst eine Fläche von etwa 105.000 Quadratmetern. Das Gebäude ist an seiner längsten Stelle fast 600 Meter lang und bis zu 250 Meter breit.
Im Endausbau werden hier 1.600 Küchen täglich gefertigt
Der Gebäudehallenkomplex konnte in rund zwölf Monaten Bauzeit fertiggestellt werden. Bis zu 200 Handwerker waren pro Tag am Bau beteiligt. Nach der Fertigstellung des Gebäudes vor etwa einem Jahr startete die Industrialisierung der Produktionshalle. Bopf lobte ausdrücklich das hohe Engagement der beteiligten Unternehmen, die zum Teil auch aus dem Saarland kamen, und deren Mitarbeiter.
Die Inbetriebnahme des neuen Werkes ist für Nobilia ein wichtiger Meilenstein, um das weitere Wachstum sicherzustellen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Nobilia ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen und hat sein Produktspektrum dabei im Hinblick auf internationale Märkte um neue Warengruppen wie Bad- und Wohnmöbel erweitert. Um ein weiteres Wachstum bei erhöhter Produktvielfalt auch für die Zukunft sicherzustellen, sei der Bau eines zusätzlichen Werkes erforderlich geworden. Das Investitionsvolumen liegt nach Unternehmensangaben bei etwa 200 Millionen Euro.
Etwa 100 Mitarbeiter arbeiten aktuell in Saarlouis, am Ende könnten es mehr als 1.000 sein
Etwa 100 Mitarbeiter sind aktuell in Saarlouis tätig. Derzeit sucht das Unternehmen weiteres Personal für die Produktion und für den Fuhrpark. Denn auch im Saarland bleibt Nobilia seinem Konzept der eigenen Auslieferung treu. Die Küchen werden analog zur Fertigung in den beiden Werken in Sürenheide und Kaunitz kommissionsweise – also individuell für jeden einzelnen Endkunden – gefertigt. Das Werk V in Saarlouis ist so geplant, dass in der Endausbaustufe an diesem Standort mehr als 1.000 Mitarbeiter täglich über 1.600 Küchen bauen können. Dabei ist die Werksplanung so modular aufgebaut, dass die Ausbringungsmenge sukzessive und bedarfsgerecht hochgefahren werden kann. „Wie schnell die Anzahl der täglich produzierten Küchen gesteigert wird, hängt von der allgemeinen Markt- und Nachfragesituation ab", teilt Nobilia mit.
Zur feierlichen Eröffnung des Küchenwerks gratulierte unter anderem der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Die Feier fand wegen der Corona-Pandemie in kleinem Rahmen statt.