Größter Hersteller Europas

Wachstum in der Krise: Nobilia verkauft mehr Küchenmöbel in Deutschland

Das Verler Unternehmen legt beim Umsatz um 6,4 Prozent zu und hofft auf ein Lockdown-Ende. In der Produktion gibt es Bestmarken.

Der Küchenhersteller Nobilia aus Verl baut seine Position als Marktführer aus. | © Roland Thöring

19.02.2021 | 19.02.2021, 15:56

Verl. Europas Nummer eins legt weiter zu: Der Küchenmöbelhersteller Nobilia aus Verl hat während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 das Geschäft in Deutschland deutlich ausbauen können. Hier zeigt sich, dass die Menschen in der Krise ihr Geld in die eigenen vier Wände investieren statt in Reisen oder Events.

In den Jahren vor Corona war noch das Exportgeschäft der entscheidende Treiber für neue Geschäfte der Verler. Das habe sich im vergangenen Jahr gewandelt, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt legte der Umsatz demnach im vergangenen Jahr um 82 Millionen (plus 6,4 Prozent) auf 1,37 Milliarden Euro zu. „Mit diesem Zuwachs liegen wir deutlich oberhalb der Branchenentwicklung und haben die Position als Marktführer abermals souverän ausgebaut", sagte Lars Bopf, Vorsitzender der Geschäftsführung.

Das Ausland wächst schwächer als der Inlandsmarkt

Den größten Zuwachs verzeichnete das Familienunternehmen mit 9,9 Prozent in Deutschland. Der Umsatz wuchs auf 710,9 Millioenen Euro. Beim Verkauf der Produkte ins Ausland stieg der Umsatz um 2,8 Prozent auf 658,9 Millionen Euro. Zum Gewinn äußert sich das Unternehmen traditionell nicht. Inhaber Werner Stickling spricht von einer „auskömmlichen" Ertragslage.

Nobilia-Geschäftsführer Lars Bopf. - © Andreas Frücht
Nobilia-Geschäftsführer Lars Bopf. | © Andreas Frücht

Die Zahl der Mitarbeiter legte um 207 auf 3.945 zu. An sie ging ein besonderer Dank der Geschäftsleitung: „Im Laufe des letzten Jahres mussten wir in allen Unternehmensbereichen immer wieder schnell neue Wege und kreative Lösungen finden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind diesen Weg engagiert mitgegangen und haben damit die Grundlage für das Wachstum gelegt", bekräftigt Lars Bopf.

Das Produktionsvolumen der Verler stieg um rund 300.000 Schränke. Die beiden Werke hätten mit 7,83 Millionen Schränken, 783.000 Küchenkommissionen und 1,73 Millionen Arbeitsplatten neue Bestmarken erzielt, so Frank Kramer, Geschäftsführer Technik.

2020 hat Nobilia in seine Produktionsstandorte weiter investiert. Der Großteil der Gesamtinvestitionen von 134 Millionen Euro floss in die neuen Werke in Gütersloh und Saarlouis. Eine der nächsten Investitionen könnte laut Lars Bopf der Bau einer Brücke über die A 2 sein, mit der die Wege zwischen den Werken in Gütersloh und Verl-Sürenheide verkürzt werden sollen.

Das neue Werk des Verler Küchenherstellers Nobilia an der A 2 bei Gütersloh. - © Andreas Frücht
Das neue Werk des Verler Küchenherstellers Nobilia an der A 2 bei Gütersloh. | © Andreas Frücht

Beim Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2021 hält sich Nobilia zurück und verweist auf die „Unwägbarkeiten der Pandemie" in den kommenden Monaten. „Vieles wird vom Zeitpunkt der Wiedereröffnung des Möbelhandels in den einzelnen Ländern abhängen", erklärte Lars Bopf. Das Unternehmen hoffe auf eine erfolgreiche Impf- und erweiterte Teststrategie, damit sich das Geschäft normalisiere.