Rheda-Wiedenbrück

Tier-Transport trotz Hitze: Aktivisten dokumentieren angebliche Lieferungen zu Tönnies

Die Demonstranten haben nach eigenen Angaben Polizei und Veterinäramt verständigt.

Die heißen Temperaturen sind für die Schweine kaum auszuhalten | © picture alliance

26.07.2019 | 26.07.2019, 13:44

Rheda-Wiedenbrück. Bei großer Hitze und Temperaturen von mehr als 40 Grad haben sich am Donnerstag erneut zahlreiche Menschen vor der Schlachtfabrik Tönnies in Rheda-Wiedenbrück versammelt, um gegen die Ausbeutung von Nutztieren zu protestieren.

Regelmäßig engagieren sich die Anhänger bei Mahnwachen, die von der Ortsgruppe Bielefeld Animal Save organisiert werden - sie fordern einen Sinneswandel bezüglich des Umgangs mit fühlenden Lebewesen.

Am Donnerstag haben die Aktivisten nach eigenen Angaben während der Mahnwache dokumentiert, wie trotz unerträglicher Temperaturen mehrere beladene Transporter die Schlachtfabrik anfahren.

Jeder Transport ist für die Tiere mit Stress verbunden

Am Donnerstag demonstrierten diese Personen vor dem Tönnies-Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück. - © NW
Am Donnerstag demonstrierten diese Personen vor dem Tönnies-Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück. | © NW

Die Tierrechtler appellieren an die zuständigen Behörden: "Jeder Transport ist für die intelligenten und von Natur aus neugierigen Tiere mit Stress verbunden, aber die hohen Temperaturen bedeuten zusätzliche Qualen für sie. In den Sommermonaten darf es keine Transporte geben, insbesondere weil fraglich ist, ob überhaupt sicher gestellt werden kann, dass die Tiere nicht dehydrieren", sagt Katharina Friess, eine der Organisatorinnen.

Sie habe die Polizei und das Veterinäramt verständigt - doch ob es Konsequenzen geben wird sei ungewiss, da kurze Transporte ungeachtet der hohen Außentemperaturen weiterhin erlaubt seien. Damit sind Strecken unter acht Stunden gemeint, für die es derzeit kaum rechtliche Auflagen gibt, heißt es vom Kreis Gütersloh.

"Wir machen tagsüber eine Pause"

Nachdem die Polizei vor zwei Tagen einen Schweine-Transporter auf dem Weg zu Tönnies auf der Autobahn gestoppt hatte, weil etliche Schweine dehydriert waren, hieß es von Tönnies-Sprecher André Vielstädte: „Wir schlachten jetzt ab 1 Uhr morgens und machen tagsüber eine Pause."

Damit fange man die Spitze der Hitze ab. In der Wartehalle gebe es extra Tränken und eine Wasserberieselung. Die Viehtransporter würden bei Hitze mit einem Fünftel weniger Tieren beladen.