Rheda-Wiedenbrück

Auch in den Freibädern im Kreis Gütersloh verschärft sich die Situation

Nachfrage: In den Freibädern in Rheda-Wiedenbrück geht es bislang aber noch entspannt zu

Das Nachtschwimmen des Fördervereins Freibad Wiedenbrück verlief friedlich. Hunderte Besucher kamen. | © Waltraud Leskovsek

Richard Zelenka
09.07.2019 | 09.07.2019, 18:12

Rheda-Wiedenbrück. Ein brisantes Thema, das derzeit bundesweit für Schlagzeilen sorgt, brachte Patrick Büker (FDP) in der Sitzung des Rates am Montag in die Diskussion ein. Ganz am Ende der Beratungen, beim Punkt „Dringende Anfragen und Anregungen", wollte Büker von der Verwaltung wissen, ob in jüngster Zeit auch in den hiesigen Freibädern eine Zunahme von Aggressivität und Konfliktpotenzialen zu beobachten sei. Sollte dies der Fall sein, so müsse über den verstärkten Einsatz von Sicherheitsdiensten nachgedacht werden, so der FDP-Politiker.

Die Situation in Rheda-Wiedenbrück, so antwortete Bürgermeister Theo Mettenborg, sei nicht mit den Vorfällen vergleichbar, die in den vergangenen Wochen in mehreren deutschen Freibädern zu beklagen waren. Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister beklagt schon seit Längerem eine zunehmende Aggressivität in Freibädern. Die Situation verschärfte sich noch weiter seit dem Jahrhundertsommer 2018, bei dem viele Menschen Abkühlung und Entspannung in den Bädern suchten. Doch oft heizt sich die Stimmung schnell auf. Es sind meinst junge Männer, die sich zusammenrotten und sich gegenüber den anderen Badegästen und den Mitarbeitern aggressiv und respektlos verhalten. In mehreren Fällen hielten es die Betreiber für ratsam, die Polizei um Hilfe zu bitten und das ganze Bad vorzeitig zu schließen.

Kommen mehr Sicherheitsdienste in die Freibäder?

So etwas gibt es hier – zum Glück – noch nicht. Doch auch in den zwei Rheda-Wiedenbrücker Freibädern verschärft sich die Lage zunehmend. „Es gibt Herausforderungen und Entwicklungen, die wir vor zehn Jahren so nicht hatten", formulierte es Mettenborg vorsichtig. Die Schwimmmeister müssten mehr und mehr Ordnungsaufgaben übernehmen, die eigentlich nicht zu ihrem Berufsbild gehörten. Sollte dieser Trend anhalten, dann müsse über einen verstärkten Einsatz der Sicherheitsdienste in den Freibädern nachgedacht werden. „Wir werden darüber informieren, denn es ist eine Willensentscheidung des Rates", sagte der Bürgermeister.

Auch Sozialdezernent Georg Robra ging nicht näher auf die aktuelle Lage ein. Aber auch er sprach indes von „neuen Herausforderungen für die Nutzer und die Mitarbeiter". Man habe keine Erkenntnisse, dass die Vorkommnisse einer bestimmten Gruppe zuordenbar seien. „Wenn es was Neues gibt, werden wir darüber diskutieren", so Robra.

Die generelle Frage nach dem Einsatz von Ordnungsdiensten, die vor allem in den Abendstunden und am Wochenende an neuralgischen Stellen der Stadt nach dem Rechten schauten, stellte Dirk Kamin (UWG). Die politische Mehrheit hatte sich im Dezember 2018 dafür ausgesprochen, zwei weitere Mitarbeiter mit Verwaltungsausbildung einzustellen – zu ihren Aufgaben sollte es gehören, durch die Innenstädte zu gehen sowie bei öffentlichen Veranstaltungen Ansprechpartner für Ratsuchende zu sein, eventuell auch in geringem Umfang Kontrollaufgaben zu übernehmen und mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Damit würden die vorhandenen zwei Vollzeitstellen im Außendienst, die vornehmlich den ruhenden Verkehr überwachen und Ermittlungstätigkeiten für das Bürgerbüro wahrnehmen, verdoppelt. Dirk Kamin bemängelte, dass bisher keine Stellenausschreibung erfolgt sei. Fragen, wann und wo die neuen Kräfte eingesetzt würden, müssten noch abgeklärt werden, hieß es.