
Gütersloh. Auf das dicke Programmheft zum 200-jährigen Stadtjubiläum in 2025 müssen die Gütersloher noch warten. Es wird wohl erst nach der Bürgermeisterwahl am 17. November gedruckt. „Mal sehen, wer das Vorwort schreiben darf“, sagt Christian Schäfer, Künstlerischer Leiter des Gütersloher Theaters. „In jedem Fall war uns das zu spät.“
Deshalb wird ein lokales Event vorab präsentiert, bevor es schnurstracks in den Verkauf geht: „Vox Rindvieh ist wieder da!“ am 20., 21. und 26. September 2025 kommt im Theater Gütersloh die Comedygruppe „Vox Rindvieh“ im Rahmen des Gütersloher Stadtjubiläums wieder zusammen.
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Mehr als 20 Jahre nach ihrem Bühnenprogramm „Gütersloh! Gütersloh! Gütersloh!“ werfen Matthias Borner, Jan Furtwängler und Andreas Neuhaus erneut einen lokalpatriotisch-selbstironischen Blick auf ihre Heimatstadt.
Drei Shows sind geplant - vielleicht werden es auch mehr
„Wann, wenn nicht jetzt, ist der richtige Moment“, fragt Matthias Borner mit Blick auf das Stadtjubiläum. „Mal gucken, ob wir den alten Vos-Rindvieh-Spirit wiederbeleben können.“ Titel der Veranstaltung: „200 Jahre Gütersloh - und wie lange müssen wir noch?“ Klingt wie ein Strafmaß, klingt aber besser als „Pumpernickel und Musik“. Bei diesem ersten Arbeitstitel war den drei Protagonisten dann doch zu wenig Jubiläum drin. Beide Zutaten werden dennoch wohlwollend verarbeitet.
Geplant sind drei Shows innerhalb einer Woche. Wenn es ganz irre läuft, vielleicht mehr - die Herren sind zu allem bereit. „Seit eineinhalb Jahren gehen wir mit dieser Idee schwanger. Der rote Faden steht“, erklärt Andreas Neuhaus, „wir kommen jetzt in ein gutes Feintuning.“ Es sind ja auch noch ein paar Monate, in denen auf der Bühne geübt werden kann.
„Erst war es ein über vierstündiger Abend“, so Borner, „dann wurde Bürgermeister Nobby Morkes abgewählt“ und die Show sei spontan um eine Stunde geschrumpft. „Es ist eine Comedy-Show, die auch diesen Namen verdient“, so Borner. Der Blick geht zurück in die letzten 200 Jahren. „Gnadenlos!“ versichert Jan Furtwängler. „Alle kommen zu Wort. Schlag auf Schlag. Man wird sich schwitzend in die Pause retten.“
So ist Vox Rindvieh in den 1990er-Jahren entstanden
Wer meint, dann gehen zu müssen, solle es tun. Wer bleibt, dem verspricht das Trio eine weitere Stunde blühenden Blödsinn in Form von Musik, Liveperformance und multimedialer Show. Die Gags seien wie Gütersloh: gar nicht mal so schlecht. Nach dieser Comedyshow voller Witze, Videos, Lieder und Live-Schalten könne man gar nicht anders, als dem Vox-Rindvieh-Motto zuzustimmen: „Gütersloh ist ein Gefühl!“

„Vox Rindvieh – die Stimme Güterslohs“ war der Titel der gleichnamigen Bürgerfunksendung, die Mitte der 1990er-Jahre auf Radio Gütersloh lief. Geschrieben und produziert wurde die „lokalpatriotische Comedyshow“ von den acht Gütersloher Schulfreunden Thomas Baumann, Matthias Borner, Yorck Eggert, Jan Furtwängler, Sascha Hagemann, Andreas Neuhaus, Alexandra Oehlke und Nils Wigginghaus.
Aus den Sendungen entstanden mehrere CDs mit Songs, Sketchen und Interviews („Kein Schwein weiß, wo Gütersloh liegt“, „Lülalo – da lacht der Heidewald“ und „Star-Treff Gütersloh“). Außerdem gab es Auftritte auf Stadtfesten und Firmenevents sowie die Kolumnensammlung „Ausgerechnet Gütersloh!“ mit Glossen, die ab 2002 in der „Neuen Westfälischen“ erschienen.
Jeder Einzelne bringt unterschiedliche Stärken ein
2004 folgte das abendfüllende Programm „Gütersloh! Gütersloh! Gütersloh!“. Einige Mitglieder verschlug es beruflich in die verschiedensten Winkel der Republik, weshalb sich Vox Rindvieh dann auflöste.
„Wir lieben Gütersloh“, beteuert Matthias Borner, „und würden es jederzeit verteidigen gegen Bielefelder, die versuchen, uns ein Möbelhaus wegzunehmen.“ Und würde Bielefeld oder Berlin das Bühnenprogramm anfragen, „wir würden trotzdem hierbleiben!“
Gut nur, dass alle drei Darsteller mit unterschiedlichen Talenten gesegnet sind. Während Borner das Gros der Textarbeit liefer, ist Jan Furtwängler der Mann fürs Digitale. Andreas Neuhaus ist der Spontane. Der, der sich traut, mit dem Mikro ins Publikum zu gehen. „Das macht ihn unberechenbar“, so der eine über den anderen.
Das Ziel? „Mehr Leute im Publikum als auf der Bühne“
Gemeinsam werden sie Gütersloh, das „80.000 Leute große Bauernkaff“ von damals wieder wachknutschen - in der Hoffnung, dass die Gütersloher es lieben, über sich selbst zu lachen. „Ziel ist es, mehr Leute im Publikum zu haben als auf der Bühne.“ Das dürfte gelingen.
Karten für die Jubiläumsshow mit Vox Rindvieh sind ab sofort erhältlich unter anderem bei der Neuen Westfälischen. Weitere Informationen auf theater-gt.de.