Lärmbelästigung

Dieses Event in Gütersloh soll künftig nicht mehr an der Stadthalle stattfinden

Die Stadt sucht derzeit nach einer Alternative für den aufgegebenen Standort. Der Berliner und der Konrad-Adenauer-Platz sollen als Austragungsort erhalten bleiben.

Ausgetanzt: Riesige Besuchermassen suchte man bei "DJs in Town" am Theodor-Heuss-Platz an der Stadthalle wie hier 2023 vergeblich. Künftig findet das Event dort gar nicht mehrr statt. | © Andreas Frücht

Matthias Gans
14.02.2025 | 14.02.2025, 13:16

Gütersloh. Die Stadt gibt den Theodor-Heuss-Platz an der Stadthalle als dritten Standort für die Austragung des Festivals „Djs in Town“ auf. Das gab Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur, in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung bekannt. Die Entscheidung gilt bereits für die nächste Ausgabe im Herbst dieses Jahres.

Ein Ausweichort steht noch nicht fest, wie Jeckel mitteilte, werde aber gesucht. Der Theodor-Heuss-Platz hatte in den letzten beiden Jahren eher ältere Besucher angezogen. Viele beobachteten das Treiben auch lieber in der Außengastronomie der Kneipenmeile sitzend. Massen zog es nicht hierhin. Noch deutlich schlechter besucht war indes der Standort am Rathaus. Dieser wie auch der Berliner Platz sollen aber erhalten bleiben.

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Hintergrund für die Entscheidung ist die Debatte um Lärmbelästigung im Quartier Dreiecksplatz. Zurzeit entwickelt die Stadt in Austausch mit der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz als Veranstalter und mit Anwohnern einen Leitfaden, wie viele Veranstaltungen in welcher Form künftig dort stattfinden können.

Standort an der Stadthalle Gütersloh soll entlastet werden

Geplant ist, nur noch jährlich 36 Veranstaltungen auf dem Dreiecksplatz, auf dem Theodor-Heuss-Platz vor der Stadthalle sowie auf dem Hans-Werner-Henze-Platz vor dem Theater zuzulassen. Für diese sind die geltenden Lärmschutzverordnungen zeitweise aufgehoben.

„Wir wollen den Standort an der Stadthalle entlasten“, verweist Jeckel jetzt auf die künftige Maßgabe, den Veranstaltungen der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz und wenigen anderen Traditionsveranstaltungen Vorrang einzuräumen. Sie räumte aber gleichzeitig ein, dass es nicht leicht werde, einen dritten Ort für das Event zu finden.

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Das bestätigte auch Kulturdezernent Andreas Kimpel. Die Debatte über Lärm und andere Störungen sei erst der Anfang und betreffe nicht nur das Quartier Dreiecksplatz. Auch andere Stadtbereiche könnten von Klagen betroffen werden. Kimpel verwies auf entsprechende Urteile, die Auswirkungen auf Stadt- oder Schützenfeste in benachbarten Kommunen hatten.

Es gelte, den Spagat zu schaffen, einerseits die Stadt mit solchen Veranstaltungen zu beleben und attraktiv zu machen, andererseits die berechtigten Anliegen der Bürger nach Ruhe ernst zu nehmen und zu berücksichtigen. Kimpel: „Es treffen verschiedene Rechtsgüter aufeinander, die dürfen wir nicht gegeneinander ausspielen. Das ist ein dünnes Eis. Wir sollten das auf Sachebene diskutieren und auf Ausgleich bedacht sein, um nicht einzubrechen.“