
Gütersloh. Die gute Nachricht vorweg: Bei Unfällen im Kreis Gütersloh sind 2023 weniger Menschen zu Schaden gekommen als im Jahr davor. Der Wert sank von zuvor 1.415 auf jetzt 1.309. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Kreisgebiet kletterte wiederum nach oben, von 11.314 auf nun 11.765.
Das geht beides aus der diesjährigen Unfallstatistik der Kreispolizeibehörde Gütersloh hervor. Auf welchen Straßen in Gütersloh es häufiger gekracht hat und infolgedessen Personen zu Schaden gekommen sind, darüber informiert detailliert der aktualisierte Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder.
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Wie schon in den Vorjahren verzeichnet die Brockhäger Straße vom Nordring stadtauswärts erneut ein hohes Unfallaufkommen. Neun Unfälle mit Personenschaden sind im Vorjahr im Abschnitt bis zur Haege- und Körnerstraße vermerkt. Daran sind besonders häufig Radfahrer beteiligt; laut Unfallatlas werden sie in keinem anderen Straßenabschnitt so häufig in Unfälle verwickelt wie dort.
Unfallschwerpunkt in der Nähe eines Gütersloher Gymnasiums
Erst kürzlich sorgte der Unfall eines zehn Jahre alten Jungen aus Gütersloh für Aufsehen. Er war auf der Brockhäger Straße von einer unbekannten Frau umgefahren worden, die Täterin pöbelte und flüchtete anschließend. Die Mutter des Schülers erstattete daraufhin Anzeige bei der Polizei und machte den Vorfall in den sozialen Netzwerken publik.
Nicht nur die Brockhäger Straße wird von der Kreispolizeibehörde als ein Unfallschwerpunkt geführt. Auch der Bereich um Hohenzollernstraße/Königstraße/Münsterstraße nahe des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums zählt laut Unfallstatistik dazu.
Dort haben sich im Vorjahr fünf Unfälle mit Personenschaden ereignet. Als unfallträchtig gilt nicht zuletzt auch die Situation rund um den Kreuzungsbereich Verler Straße/Bruder-Konrad-Straße/Am Hüttenbrink, wo bei vier Kollisionen jeweils Personen zu Schaden gekommen sind. Ebenso viele ereigneten sich in Richtung Rheda-Wiedenbrück auf der B61 zwischen dem Stadtring Kattenstroth und der Bielefelder Straße.
Zwei tödliche Unfälle ereigneten sich 2023 im Stadtgebiet
Wie aus der interaktiven Karte hervorgeht, haben sich im Stadtgebiet zwei tödliche Unfälle ereignet. Das ist einer weniger als im Jahr davor. Eine Radfahrerin (51) war Anfang Juni zunächst bei einem Unfall auf der Kreuzung Goethestraße/Franz-Birkhan-Ring schwer verletzt worden und erlag später in einem Bielefelder Krankenhaus ihren Verletzungen.
Eine Fußgängerin geriet wenig später an der Straße Westenkamp unter die Reifen eines Müllwagens. Die 78-Jährige erlag eine Woche nach dem Unfall in einem Krankenhaus ihren Verletzungen, wie die Polizei seinerzeit mitteilte.
Wie das Statistische Landesamt erklärt, stammen die im Unfallatlas visualisierten Daten aus der Statistik der Straßenverkehrsunfälle, die auf den Meldungen der Polizei basiert. Können die Geo-Koordinaten der Unfallmeldung nicht eindeutig einer Straße zugeordnet werden, werden sie nicht im Unfallatlas abgebildet, heißt es von den Statistikern.