
Gütersloh. Mehr als 11.400-mal hat es im vergangenen Jahr im Kreis Gütersloh gekracht. Rein statistisch kam es demnach alle 46 Minuten zu einem Verkehrsunfall. Diese Zahlen stammen aus der jüngsten Verkehrsunfallstatistik, die die Kreispolizeibehörde jüngst veröffentlicht hat. Die Daten zeigen: Manche Verkehrsknotenpunkte bergen eine besondere Unfallgefahr. Insgesamt gibt es 15 sogenannte Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet.
„Ein Knotenpunkt wird zu einer Unfallhäufungsstelle, wenn im laufenden Jahr mindestens drei Unfälle gleichen Typs oder in der 3-Jahresbetrachtung mindestens drei Verkehrsunfälle unterschiedlicher Art mit Verunglückten oder hohem Sachschaden registrierten wurden“, erklärt Katharina Felsch, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde. Einmal identifiziert werden diese Stellen einer Unfallkommission, die aus der Stadt, der Polizei und dem jeweiligen Baulastträger besteht, gemeldet.
Die Kommission wiederum begutachtet die besagten Stellen zeitnah, um Mängel in der Verkehrsführung oder Infrastruktur festzustellen. Die identifizierten Mängel müssen anschließend vom zuständigen Straßenbaulastträger behoben werden. In der Dalkestadt stechen fünf Knotenpunkte hervor.
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Das sind die Unfall-Hotspots im Kreis Gütersloh
Kreisverkehr Neuenkirchener Straße/Südring: Hier ereigneten sich in den vergangenen drei Jahren die meisten Unfälle – insgesamt 13 an der Zahl. Die meisten davon sind der Kategorie Einbiege- beziehungsweise Abbiegeunfall zuzuordnen.
Neuenkirchener Straße/ Vossenstraße/Von-Recklinghausen-Straße/Schalückstraße: Nur wenige Hundert Meter von dem Kreisverkehr entfernt befindet sich die zweithäufigste Unfallstelle im Stadtgebiet. Laut Polizeibericht kam es im Streckenabschnitt zwischen den Kreuzungen Neuenkirchener Straße/Schalückstraße und Neuenkirchener Straße/Vossenstraße in den vergangenen drei Jahren zu elf Kollisionen. Das Spektrum der Unfalltypen reicht hier von Einbiege- und Abbiegeunfällen bis hin zu Zusammenstößen im Längsverkehr.
Kreuzung Lindenstraße/Kirchstraße/Carl-Bertelsmann-Straße: Diese Kreuzung verzeichnete innerhalb der letzten drei Jahre sieben Verkehrsunfälle. Auffällig ist auch hier die Vielfalt der Unfalltypen, die ein ähnliches Muster wie an der Neuenkirchener Straße aufweist.
Kreuzungen Blessenstätte/Unter den Ulmen/Kirchstraße/Dalkestraße/Berliner Straße: In unmittelbarer Nähe zum vorherigen Unfallschwerpunkt ereigneten sich innerhalb von drei Jahren ebenfalls sieben Verkehrsunfälle. Die Daten der Polizei weisen die Kirchstraße, wie die Neuenkirchener Straße, als unfallträchtige Straße mit gleich zwei Unfallhäufungsstellen aus.
Kreuzung Nordring/Marienfelder Straße: An diesem Verkehrsknotenpunkt registrierten die Beamten in den vergangenen drei Jahren insgesamt sieben Unfälle. Bemerkenswert ist, dass hier vorwiegend Abbiegeunfälle und Kollisionen im Längsverkehr auftraten, während das Einbiegen kaum Probleme verursachte. Die Häufung von Abbiegeunfällen entspricht einem kreisweiten Trend: Mit 308 Fällen stellt „Abbiegen/Wenden“ die zweithäufigste Hauptunfallursache des vergangenen Jahres dar.