Kreis Gütersloh

Tankstellendach drohte abzuheben - mehr als 100 Feuerwehreinsätze im Kreis Gütersloh

Orkantief "Sabine" ist auch durch den Kreis Gütersloh in der Nacht zu Montag gefegt. Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun.

10.02.2020 | 11.02.2020, 08:19

Kreis Gütersloh. Zum Glück nicht weiter schwerwiegend sind die Auswirkungen durch Orkantief "Sabine" in der Nacht zu Montag im Kreis Gütersloh geblieben. 115 Einsätze zählte die  Feuerwehr bis zum Montagmorgen, zog Lagedienstleiter Dennis Kiunke Montagfrüh eine erste Bilanz. Insgesamt waren es 124 sturmbedingte Einsätze laut Kreisverwaltung, bei denen rund 600 Kräfte halfen. die meisten Einsätze gab es demnach im Gütersloher Stadtgebiet mit 28.

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Orkantief "Sabine" fegt durch den Kreis Gütersloh

Menschen kamen glücklicherweise nicht zu schaden, die Feuerwehr musste in erster Linie zu umgestürzten Bäumen ausrücken und die Straßen freiräumen. Vor allem in der Zeit zwischen Mitternacht und zwei Uhr habe sich der Sturm bemerkbar gemacht. Zwischen Borgholzhausen und Mastholte oder Clarholz und Stukenbrock waren die Helfer in der Zeit besonders gefragt. Auch in Gütersloh gab es kurze Schreckmomente: "Das Dach der großen Aral-Tankstelle am Nordring drohte abzuheben", berichtet Kiunke.

Vor allem umgestürzte Bäume hielten die Feuerwehr im Kreis Gütersloh in der Sturmnacht auf Trab, wie hier am Stadtring Sundern. | © Andreas Eickhoff
Vor allem umgestürzte Bäume hielten die Feuerwehr im Kreis Gütersloh in der Sturmnacht auf Trab, wie hier am Stadtring Sundern. | © Andreas Eickhoff

Bulli kracht gegen Baum

Ein Bulli wurde bei einer Kollision mit einem umgestürzten Baum in Schloß Holte-Stukenbrock schwer beschädigt. - © Andreas Eickhoff
Ein Bulli wurde bei einer Kollision mit einem umgestürzten Baum in Schloß Holte-Stukenbrock schwer beschädigt. | © Andreas Eickhoff

Der größte Einsatz erfolgte laut Feuerwehr in Schloß Holte-Stukenbrock. Hier war gegen 0.15 Uhr ein Bulli gegen einen umgestürzten Baum gekracht. Der Wagen wurde durch die Kollision erheblich beschädigt, den Schaden schätzt die Polizei auf etwa 8000 Euro. Bereits am Sonntagnachmittag musste der Stadtring Sundern für eine Baumräumung gesperrt werden.

Den Außenbereich von Järvesauna und „Welle" schlossen die Stadtwerke am Sonntagabend. Die Polizei rückte nach eigenen Angaben von Sonntagnachmittag bis Montagmorgen zu 62 Einsätzen aus. Neben umgestürzten Bäumen, waren auch herumfliegende Trampoline und gekippte Bauzäune der Anlass.

Bertelsmann-Forum abgesagt

Für den am Sonntagabend ausgefallenen Auftritt der Schlagersängerin Andrea Berg in Halle, der wegen des Sturms abgesagt worden war, gibt es keinen Nachholtermin. Die Eintrittskarten könnten dort zurückgegeben werden, wo sie gekauft wurden, heißt es auf der Homepage der Künstlerin.

Das geplante Bertelsmann-Forum, bei dem am Montagabend  der Ministerpräsident von Luxemburg, Xavier Bettel, angekündigt war, wurde aufgrund der Wetterlage ebenfalls vorsorglich abgesagt.  Er wollte zu dem Thema "Die EU ist über 60 Jahre alt - Ruhestand, Midlife-Crisis oder endlich erwachsen und voller Energie?" sprechen.

Weitere Sturmböen erwartet

Die Straßen sowie die Autobahnen im Kreis Gütersloh sind laut Feuerwehr frei. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt auf seiner Homepage weiter vor Sturmböen im Kreis Gütersloh noch bis Dienstagabend 18 Uhr. Die Böen könnten Geschwindigkeiten von 65 km/h bis 85 km/h erreichen, in exponierten Lagen sogar bis 100 km/h. Mögliche Gefahren seien herabstürzende Äste oder herabfallende Gegenstände.

An vielen Schulen im Kreis Gütersloh fiel am Montag der Unterricht aus. Notfallbetreuungen seien aber eingerichtet, wie die Stadt Gütersloh auf ihrer Homepage mitteilt. Die städtischen Kits hatten geöffnet, den Eltern war jedoch empfohlen worden, ihre Kinder zuhause zu lassen. Der Betrieb sei laut Stadt insgesamt wie gewohnt gelaufen.

Wälder in Rheda-Wiedenbrück gesperrt

Der Busverkehr in Gütersloh war ebenfalls am Montagfrüh beeinträchtigt. Die Stadtwerke haben auf ihrer Homepage veröffentlicht, welche Fahrten entfallen. Informationen zum Bahnverkehr, der ebenfalls am Montag mit den Folgen des Orkantiefs kämpft, gibt es auf bahn.de.

Aufgrund weiterer Gefahren durch die anhaltenden Windböen sind in Rheda-Wiedenbrück die städtischen und privaten Wälder bis auf Weiteres gesperrt, teilt die Stadtverwaltung am Montag mit. In Gütersloh bittet die Stadt darum, die Parks in den kommenden Tagen zu meiden. Im Botanischen Garten brach ein großer Ast aus der Krone einer Buche, für die Aufräumarbeiten bleibt der Garten am Montag geschlossen. Eine Pyramidenpappel stürzte daneben im Rieger Park um.