
Bielefeld. Es wird finanzpolitisch spannend in der Stadt. Am 2. und 3. Dezember beraten die Haushalts- und Finanzpolitikerinnen und -politiker im Haupt- und Finanzausschuss final über den 1,9-Milliarden-Haushalt der Stadt. Damit dieser dann am 19. Dezember im Rat debattiert und beschlossen werden kann.
Eine Herkulesaufgabe, denn im nächsten Jahr werden – wie berichtet – 140 Millionen Euro im Etat fehlen und im Jahr darauf nochmals 127,5 Millionen. Und bis 2029 soll es eine weitere Verschlechterung um 125 Millionen Euro geben. Das hatte Kämmerer Rainer Kaschel den Ratsdamen und -herren Ende Oktober bereits vorgerechnet. Es wird also spannend für die Bürgerinnen und Bürger, wo und wie die Politik in den nächsten Jahren sparen will und Gebühren erhöhen wird, um diese Millionen-Löcher auszugleichen.
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Um die Politikerinnen und Politiker nicht allein mit dieser Aufgabe zu lassen, fragt die Lokalredaktion nun, wo würden Sie als Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt sparen, was glauben Sie, was Bielefeld sich schenken kann, um die Haushaltslöcher zu stopfen? Wo würden Sie kürzen und wo keinesfalls? Bei den Schulen? Beim Straßen- und Radwegebau, im Kulturbereich? Bei der Grünpflege? Beim Nahverkehr, den Bädern? Bei der abendlichen Beleuchtung? Beim städtischen Personal? Was ist überhaupt realistisch? Wo sind sonst noch verborgene Potenziale?
Tafelsilber verkaufen?
Aber vielleicht haben Sie ja auch Ideen, die über reine Sparmaßnahmen hinausgehen? Wäre es vielleicht möglich, die Einnahmen der Stadt zu stärken durch den Verkauf von Tafelsilber, also städtischem Besitz? Was ist in diesem Bereich denkbar aus Ihrer Sicht? Sollte die Gewerbesteuer weiter tabu bleiben, die Grundsteuer noch höher ausfallen? Müssen wir vielleicht lernen, mit weniger hohen Standards beim Bauen und Planen von Großprojekten auszukommen, damit diese preiswerter realisiert werden können? Oder lassen wir solche lieber gleich sein? Gibt es ganz andere Ideen Ihrerseits?
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Fragen über Fragen, die sich sicherlich auch die Haushalts- und Finanzpolitiker aller Parteien im Rat stellen. Wir stellen sie nun Ihnen. Also schreiben Sie uns gerne an unsere Mailadresse bielefeld@nw.de (Stichwort: Sparen) und stellen Sie uns Ihre Ideen, was die Stadt sich aus Ihrer Sicht sparen kann, vor. Wir veröffentlichen dann Ihre Ideen noch vor den Beratungen im Haupt- und Finanzausschuss, denn wir sind überzeugt, dass gerade auch die Bürgerinnen und Bürger Bielefelds gute Finanzexpertinnen- und -experten in Sachen ihrer eigenen Stadt sind.