Wochenende vom 6. September

Bielefelds Wissenswerkstadt eröffnet mit großem Programm – was geplant ist

Eine Woche vor dem Start ist die Wissenswerkstadt noch Baustelle. Am 6. September öffnet das besondere Freizeitangebot am Bielefelder Jahnplatz seine Türen. Dafür haben sich die Veranstalter ein spannendes und unterhaltsames Programm ausgedacht. Ein Überblick.

Gesa Fischer (v.l.), Martin Knabenreich, Marcus Scharpenberg, Walter Hauer und Giovanni Fusarelli sind die Macher der Wissenswerkstadt, die sich nach zehn Jahren Planung den Bielefeldern vorstellt.
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Giovanni Fusarelli | © Sarah Jonek / Jonek Fotografie

Christine Panhorst
30.08.2024 | 30.08.2024, 15:22

Bielefeld. Nach zehn Jahren Planung und zweieinhalb Jahren Bauzeit mit vielen unliebsamen Überraschungen ist wenige Schritte vom Jahnplatz entfernt jetzt Endspurt angesagt. Im Gebäude an der Wilhelmstraße 3 wird noch gehämmert, gemalert, gebohrt. Letzte Kabel müssen verlegt, Ausstellungen aufgebaut, Gerüste abgebaut werden. Doch am Freitag, 6. September, soll alles bereit sein für das große Finale: die Eröffnung der Bielefelder Wissenswerkstadt im ehemaligen Gebäude der Stadtbibliothek.

Hier sollen sich Wissenschaft und Bielefelder in Zukunft begegnen, austauschen und einander entdecken. „Die Vorfreude und die Anspannung im Team sind groß“, sagt Gesa Fischer, die zusammen mit Giovanni Fusarelli die Wissenswerkstadt leitet. Die Menschen müssten jetzt erst einmal eine Idee davon bekommen, was die Wissenswerkstadt eigentlich sei. Fusarelli verspricht: „Es wird ein großer Spaß.“ Ein Tag reicht dafür nicht.

Programm mit Lügendetektor und Escape Games

Drei Tage lang, vom 6. bis 8. September, wird sich das neue Freizeit-, Bildungs-, Experimentierangebot den Bielefelderinnen und Bielefeldern auf 2.800 Quadratmetern vorstellen mit Kursen, Shows, Aktionen, Ausstellungen zum Reinschnuppern und Entdecken. Verrückt, spannend, witzig liest sich das Programm zum Wissenswerkstadt-Start: Man kann einen Lügendetektortest machen, selbst Bubble Tea herstellen, ausprobieren, wie ein Roboterarm funktioniert, und gegen einen Computer Schnick-Schnack-Schnuck spielen.

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Wissenschaftsentertainer und Buchautor Jo Hecker ist mit drei Showterminen dabei. Und im ehemaligen Sparkassen-Tresor im Keller - Teil der bewegten Vergangenheit des Gebäudes - kann ein Escape-Game gespielt werden. Es gibt ein „Zehn-Minuten-Museum“ und Welthaus, Fachhochschule Bielefeld und Universität Bielefeld zeigen ihre vier Dauerausstellungen zum ersten Mal.

Am Freitag, 6. September, geht es nach der feierlichen Eröffnung mit Oberbürgermeister Pit Clausen um 16 Uhr los und bis 20 Uhr. Samstag und Sonntag, 7. und 8. September, ist jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos. Ein Catering begleitet das Event am Eingang zur Wilhelmstraße.

Tourist-Info ist dabei, Takumi Ramen noch nicht

Gastro-Mieter „Takumi Ramen“ im Erdgeschoss ist zur Eröffnung noch nicht am Start. Ende Oktober werde das Restaurant voraussichtlich die Türen öffnen, heißt es vom Wissenswerkstadt-Team. Startbereit ist jedoch die Bielefelder Tourist-Information, die im Erdgeschoss mit einzieht und zu ihrer Eröffnung Konzerttickets, Gastro-, Hotel- und Shoppinggutscheine verlosen wird.

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Das Angebot der Wissenswerkstadt sei aber nicht nur für Bielefeld besonders und neu, an dem Projekt gebe es auch bundesweit großes Interesse, sagt Stadtmarketing-Chef Martin Knabenreich. Er bedankte sich bei der Immobiliengesellschaft Geno/G-eins, hinter der die Volksbank Bielefeld-Gütersloh und Hauer+Partner Architekten aus Gütersloh stehen, die das Gebäude Ende 2014 erworben hatte und auch die aufwendige Sanierung unter Denkmalschutz samt Umbau stemmte. „Vielen Dank für den Mut, dieses Projekt anzupacken.“

Quartier Wilhelmstraße sollte abgerissen werden

Die Planer bewiesen dabei einen langen Atem. Asbest sei „ein Riesenproblem“ gewesen, erklärt Architekt und Investor Walter Hauer. Dazu habe es viele Probleme bei der Statik gegeben. „Allein das ovale Lichtdache mussten wir dreimal komplett neu planen.“ Zur weiteren Herausforderung wurde der Denkmalschutz, hier seien sich die beiden beteiligten Denkmalbehörden in einigen Punkten monatelang nicht einig gewesen. Dennoch sei es „eine Ehre“ gewesen, dieses Projekt für Bielefeld umzusetzen, so Hauer. „Man muss bedenken, dass noch 2012 das gesamte Quartier Wilhelmstraße platt gemacht werden sollte für ein riesiges Einkaufszentrum mit 36.000 Quadratmetern Verkaufsfläche.“ Heute unvorstellbar. „Wir haben ein Stück historisches Bielefeld wieder hergestellt.“

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Jetzt füge sich das Gebäude optisch und vom Nutzen her sehr gut ein zwischen dem Jahnplatz und dem, was in Zukunft rund um den Kesselbrink passiert, sagt Marcus Scharpenberg von der Volksbank-Tochter Geno Immobilien. Ein spannender Mieter sei neben der Wissenswerkstadt das kanadische IT-Unternehmen CGI. Ein bisschen Platz gebe es zur Herforder Straße hin im zweiten Stock noch, hier werde noch ein Mieter gesucht.

Jetzt muss erst einmal der Endspurt vor der Eröffnung gelingen: „Es ist der übliche Stress bei solchen Bauvorhaben. Es wird chaotisch sein in der letzten Woche und sehr anstrengend für alle Beteiligten“, sagt Hauer. Bis sich dann am 6. September die Türen erstmals für die Besucher öffnen.

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Das Programm zur Eröffnung der Wissenswerkstadt im Detail:

Das Programm zur Eröffnung der Wissenswerkstadt am Freitag (16 bis 20 Uhr), Samstag (10-18 Uhr) und Sonntag (10-18 Uhr) im Überblick:

Im Kreativ-Werk, einer großen Werkstatt-Meile im Erdgeschoss, kann ausprobiert werden, wie ein Roboterarm programmiert wird, ein Lügen-Detektor-Test funktioniert oder ein Computer Schnick-Schnack-Schnuck spielt. Ein weiteres Experiment dreht sich um das Geheimnis der kleinen Kugeln im Bubble Tea.

Im Keller der Wissenswerkstatt steht ein großer begehbarer Banktresor, der zu einem Weltraum-Escape-Game umgebaut wurde. Denn im Gebäude war auch einst die Kreissparkasse Bielefeld zu Hause. Das Teutolab der Universität Bielefeld ist zudem mit eigenen Experimentierstationen im Haus vertreten. Am Eröffnungswochenende bringen die Schülerlabor-Teams Mitmach-Experimente mit.

Ausstellungen in der Wissenswerkstatt werden enthüllt

Die Hochschule Bielefeld zeigt Arbeiten aus dem Bereich Gestaltung und das Projekt „DaVinci@HSBI“ zeigt technische Erfindungen rund um den Künstler Leonardo Da Vinci, die er selbst nie gebaut hat. Auch der „Erlebnisraum Globale Nachhaltigkeit“ wird zur Eröffnung enthüllt. Im „10-Minuten-Museum“ können Besucherinnen und Besucher über die „Mathematik der Klimakrise“ informieren.

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Komplettiert wird das Programm mit „Street Physics“ von den „Physikanten“, Wissenschafts-Entertainment mit dem Journalisten Jo Hecker, Science-Impro-Shows mit den „Stereotypen“, Kinderbuchlesungen zu den Themen Demokratie und Klimawandel mit der Influencerin Tina Ruthe und Politikerin und Autorin Sally Lisa Starken, sowie Impro-Konzerte mit „Kaffka und Kießling“.

Angebote für Schulen auch nach der Eröffnung

Die Ausstellungen können auch nach dem Eröffnungswochenende zu den regulären Öffnungszeiten weiter besucht werden. Für einen Teil der Workshop müssen im Vorfeld Tickets gekauft werden. Schulen können in der Wissenswerkstatt ein Sonderprogramm mit kreativen Workshops und Kursen buchen.

Alle Infos und das komplette Programm unter www.wissenswerkstadt.de