Bielefelder Innenstadt-Viertel wird umgekrempelt: Neue Attraktion öffnet bald

Bielefeld. Noch sieht’s außen und innen mächtig nach Baustelle aus. &bdquo;Aber das Warten hat ein Ende“, sagt Martin Knabenreich, Geschäftsführer von Bielefeld Marketing, stehend zwischen Paletten voller Rigips-Platten und aus den Decken hängenden Kabeln. Der Starttermin steht fest: Am 6. September öffnet die Wissenswerkstadt im denkmalgeschützten Gebäude an der Wilhelmstraße erstmals ihre Türen. Auf insgesamt rund 2.800 Quadratmetern Fläche - mit einem Konzept, das bereits in ganz Deutschland Beachtung gefunden habe. Und das auch die Demokratie stärke. &bdquo;Das Besondere ist, dass die Wissenswerkstatt weitestgehend kostenfrei ist“, sagt Knabenreich. Lediglich für bestimmte Workshops oder besondere Abendveranstaltungen müsse Eintritt gezahlt werden. Wissenschaft und Stadtgesellschaft zusammenzubringen, das ist die Idee der neuen, zentral am Jahnplatz gelegen und fußläufig von der Fußgängerzone aus erreichbaren &bdquo;neuen schlauen Adresse“ Bielefelds. Ausgedienter Banktresor wird zum Escape-Room Im Innenbereich befindet sich der &bdquo;Marktplatz“ mit mobilen Ständen, an denen sich Universität und Hochschule Bielefeld (HSBI) mit verschieden Projekten präsentieren. &bdquo;Außerdem haben wir im Erdgeschoss Kreativ-Werkstätten mit Platz zum Bauen, Tüfteln und Experimentieren“, sagt Gesa Fischer, die die Wissenswerkstadt zusammen mit Giovanni Fusarelli leitet. Im &bdquo;Oval“ unter der markanten Lichtdecke, die komplett modernisiert wurde und zukünftig von LEDs erleuchtet wird, ist Platz für größere Veranstaltung mit bis zu 350 Zuschauern. Lesen Sie auch: Was die Bielefelder Wissenswerkstadt zu bieten hat &bdquo;Einer der beiden ausgedienten Banktresore im Keller aus Zeiten der Sparkasse verwandelt sich in einen Escape-Room zum Thema Weltall. Im zweiten wird ein Podcast-Studio eingerichtet“, sagt Fusarelli. Der Fachbereich Gestaltung der HSBI bekommt im Erdgeschoss einen komplett in Weiß gehaltenen Raum für wechselnde Ausstellungen der Studierenden. Und auch die &bdquo;teutolabs“, die Experimentier- und Mitmachlabore der Uni, ziehen ins Obergeschoss der Wissenswerkstadt ein. Zudem gibt es eine interaktive, multimediale Dauerausstellung &bdquo;Erlebnisraum Globale Nachhaltigkeit“, die zusammen mit dem Welthaus entwickelt wurde sowie eine Erlebnis-&bdquo;Da Vinci“-Ausstellung der HSBI. Und für Gruppen und Schulklassen im Obergeschoss Workshopräume mit laborähnlicher Ausstattung und Küche. Bielefelder Touristen-Info zieht ins neue Wilhelmstraßen-Quartier &bdquo;Wir sind im Endspurt in allen Bereichen, aktuell stehen Trockenbau, Malerarbeiten und Bodenbeläge an“, berichtet Architektin Friederieke Kriete, die den Umbau betreut. Kommende Woche werde es am Haupteingang an der Wilhelmstraße schon ganz anders aussehen. Da verschwinde das Baugerüst und auch der große Kran. Die Fassade am Eingang wurde mit Blick auf die 1960er Jahre rekonstruiert und um eine moderne Glasfront, die als Schaufenster der Hochschulen dient, erweitert. Die rückwärtige Fassade, auf der Seite der Herforder Straße, zeigt das Gebäude aus den allerersten Tagen Ende der 1920er Jahre. &bdquo;Die gesamte Gebäudehülle wurde energetisch ertüchtigt und erfüllt in den oberen Geschossen jetzt den KfW40-Standard“, ergänzt Kriete. Wie berichtet werden die Touristen-Info und nahezu die komplette Mannschaft von Bielefeld Marketing, die bislang auf fünf Standorte verstreut ist, im Sommer mit ins neue Wilhelmstraßen-Quartier einziehen. Das städtische Marketing wird die Werkstatt managen. In dem Haus war bis 2012 die Stadtbibliothek untergebracht, vorher die Sparkasse. Eigentümer ist die &bdquo;Geno/G-eins Bauträger“ GmbH. Trotz rund 65 Prozent aus EU-Fördermitteln ist das von Oberbürgermeister Pit Clausen initiierte Prestige-Projektes aufgrund der Kostenexplosion - von einst acht Millionen Euro auf mittlerweile 15,5 Millionen - umstritten. Große Eröffnungsfeier am 6. bis 8. September Gegenseitige Inspiration, Austausch, Debatte, gemeinsame Projekte: Die Wissenschaftswerkstadt sei nicht nur ein wichtiger Ort für ein nahbares und wissenschaftliches Miteinander zwischen Hochschule und Stadtgesellschaft, sagen Uni-Rektorin Angelika Epple und Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der HSBI. Gerade auch in Zeiten von KI und Fake News sei sie auch ein Ort, der die Demokratie stärke. &bdquo;Hier bekommen nicht nur Schülerinnen und Schüler ein Gefühl und selbst Kompetenzen dafür, mit welchen Methoden verlässliches Wissen ermittelt wird“, sagt Epple. &bdquo;Am Wochenende 6. bis 8. September wird erst einmal gebührend die Eröffnung gefeiert - mit vielen Schnupperangeboten“, ergänzt Fischer. Dann sei die Wissenswerkstatt immer zu den Geschäftszeiten der Tourist-Info geöffnet und kostenlos zugänglich, so der Plan: dienstags bis samstags von 10 bis 18 Uhr.

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