
Bielefeld. Interaktive Stationen und viel Gelegenheit zum Erkunden: Schon direkt zur Eröffnung der Wissenswerkstadt kamen viele Wissensdurstige in das gründlich renovierte Gebäude an der Wilhelmstraße, um sich die Ausstellungen anzuschauen. Seitdem fanden und finden bei den insgesamt fünf Ausstellungen im Obergeschoss zahlreiche Experimente statt. Doch was genau wird gezeigt und welche Themen gibt es in der Dauerausstellung „Erlebnisraum Globale Nachhaltigkeit“ dabei.
Die Ausstellung wurde vom Verein „Welthaus“ in Zusammenarbeit mit einer Studiengruppe der Hochschule Bielefeld (HSBI) und der Wissenswerkstadt entwickelt. Die Initiatoren wollen mit der Ausstellung die Besucher näher an den Begriff Nachhaltigkeit führen. Außerdem soll es Anstöße zum Nachdenken geben – etwa über die Frage, wie eine Welt aussehen müsste, in der alle Menschen gut leben können, ohne dass dies zu Lasten der Natur geht.
Der Rundgang beginnt an einer mit dem Satz „Unsere schrecklich schöne Welt“ überschriebene, etwa fünf Meter langen Fotowand. Auf den darauf zu erkennenden Bildern ist auf den ersten Blick kein einheitliches Thema zu erkennen. Mal zeigt ein Bild eine bunte Blumenwiese, mal ist eine überschwemmte Siedlung zu sehen. Benjamin Tunnat, Bildungsreferent vom Verein Welthaus Bielefeld, lässt die Teilnehmer allerdings wissen, dass es in dem vermeintlichen Durcheinander sehr wohl einen Kontext gibt.
Klimawandel für Bielefelder im Fokus
Die Gruppe bekommt den Auftrag, sich die vielen Bilder genauer anzuschauen und sich eines der Fotos auszusuchen. „Wie stellt ihr euch das Jahr 2050 vor?“, fragt Tunnat. Teilnehmerin Martina Gödde zeigt auf das Bild einer Müllhalde voller Plastik. „Wenn ich das sehe, denke ich mir ,So könnte es mit dem Klimawandel weitergehen’“, sagt sie. Eine andere Teilnehmerin, Anke Vahle, deutet auf ein Bild, auf dem die Hände eines älteren Menschen und eines Kindes zu sehen sind.
„Wenn ich das Bild sehe, denke ich sofort an ein Miteinander“, sagt die Bielefelderin, die auch an einem Interview im Rahmen der Ausstellung mitgearbeitet hat. Nach und nach wird deutlich, dass alle Bilder durchaus Gemeinsamkeiten haben – und dass viele Dinge im Sinne der Nachhaltigkeit eng vernetzt sind.
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Nach dem Austausch über die Fotowand bekommen die Teilnehmer die Möglichkeit, sich in der Ausstellung weiter umzuschauen. Sie beinhaltet neben der Fotowand und Infotexten auch verschiedene interaktive Elemente, wie beispielsweise eine Drehscheibe, ein „Heißer-Draht-Spiel“ oder auch ein Element, in dem eine Kugel balanciert werden muss. Direkt neben der Fotowand befinden sich zudem sogenannte „Erkenntnisklappen“. Werden die Bilder hochgeklappt, wird ein Text sichtbar. Auf den Fotos zu sehen ist beispielsweise eine Bielefelder Schulklasse, die das Fahrrad als nachhaltige Reisemöglichkeit ausprobiert.
Das Bielefelder Repaircafé mit seinen Ehrenamtlern
Abgebildet ist aber auch ein Bielefelder Repaircafé, in dem fachkundige Ehrenamtliche den Gästen dabei helfen, defekte Elektrogeräte oder Kleidung zu reparieren. Besucherinnen und Besucher können sich in der Ausstellung aber auch kurze Filme und Interviews zum Thema ansehen. „Wir wollen mit unserer Ausstellung vor allem auch zeigen, dass es schon Lösungen gibt“, sagt Lara Esther Bartels, Projektleiterin des Erlebnisraums Globale Nachhaltigkeit. „Und wir haben sehr darauf geachtet, auch Geschichten aus der Umgebung zu zeigen“, ergänzt Tunnat.
Zum Abschluss der Führung werden kurze Filme auf einer Kuppelleinwand gezeigt. Die inhaltliche Grundlage dafür stammt aus einem Studienprojekt der HSBI, welches von 2021 bis 2023 lief. „Wir haben verschiedene Leute an einen Tisch gebracht und mit ihnen über ihre idealen Zukunftsvorstellungen geredet“, erzählt Projektteilnehmer Eugen Giesbrecht. Und nach dem Betrachten der Schau in der Wissenswerkstadt wird sich vielleicht auch die ideale Zukunftsvorstellung des einen oder anderen Besuchers nachhaltig verändert haben.
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Die Ausstellung ist für Besucherinnen und Besucher während der Öffnungszeiten montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr kostenlos und ohne Anmeldung frei zugänglich. Auch die öffentlichen Führungen sind kostenlos. Dafür können sich Interessierte auf der Webseite der Wissenswerkstadt anmelden. Der nächste Termin findet am 13. Dezember statt. Gruppen und Schulklassen können sich für eine Führung über die Webseite des Welthauses buchen.