Bielefeld. Auf die extreme Hitze der vergangenen Tage sind in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (14. auf 15. August) heftige Gewitter und Regengüsse gefolgt. Die Feuerwehr musste laut Angaben der Leitstelle zu 47 Einsätzen im Stadtgebiet ausrücken. Vor allem in drei Stadtteilen war viel zu tun. Aufgrund der Starkregenfälle in den Abendstunden liefen laut Leitstelle unter anderem in Schildesche zahlreiche Keller voll.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Mittwoch, 14. August, schon früh vor „starkem Gewitter“ in Bielefeld gewarnt. Eine erste Gewitterfront war am Morgen zunächst von Süden her über der Stadt auf- und über sie hinweggezogen. Nach einem schwülen Tag warnte der DWD am Abend dann erneut vor schweren Gewittern und Starkregen, diesmal lief es weniger glimpflich ab.
Feuerwehr schaltet in den Unwetterbetrieb
Ab etwa 22 Uhr mussten die Bielefelder Feuerwehren immer wieder ausrücken, die Leitstelle schaltete um 22.10 Uhr in den „Unwetterbetrieb“. Der diensthabende Lagedienst der Feuerwehr erklärt: „Wir strukturieren uns dann anders, trennen die Annahme der Einsätze von der Vergabe. Dafür teilen wir Bielefeld in drei Bereiche auf: den Süden, Grenze ist der Teutoburger Wald, den Norden und Westen der Stadt und als drittes Bielefeld-Ost mit der Innenstadt.“ So könnten wesentlich mehr Notrufe innerhalb einer Stunde angenommen und effizient abgearbeitet werden.
Viele Einsätze in Schildesche und im Bielefelder Westen
Zu den meisten Einsätzen infolge des Starkregens mussten die Feuerwehren in den Westen und Norden Bielefelds ausrücken. „Betroffen waren vor allem Babenhausen, Gellershagen, Dornberg und der Bielefelder Westen, einige wenige Einsätze hatten wir in Baumheide“, zog der Lagedienst der Feuerwehr am Donnerstag eine Bilanz der Nacht. Bei 99 Prozent der Einsätze sei es um vollgelaufene Keller gegangen. „Verletzt wurde niemand.“ Im Einsatz waren die freiwilligen Löschabteilungen Großdornberg, Niederdornberg-Deppendorf, Hoberge-Uerentrup, Babenhausen, Gellershagen sowie Altenhagen, Heepen, Milse und im Süden Brackwede.
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Am Mittwochabend konzentrierte sich die Haupteinsatzzeit der Feuerwehren auf eine Stunde. Gegen 23 Uhr endete die amtliche Unwetterwarnung des DWD und auch das Einsatzgeschehen habe sich danach schnell beruhigt, heißt es aus der Leitstelle. „Um 0.09 Uhr war der letzte Einsatz.“
Ein Blick des Deutschen Wetterdienstes auf das Unwettergeschehen in Deutschland - Bielefeld mittendrin im Wettergeschehen:
Unwetterwarnungen am Donnerstag aufgehoben
Am Donnerstagmorgen sind alle Unwetterwarnungen aufgehoben. Es bleibt laut aktuellen Vorhersagen teils sonnig, teils wolkig mit einzelnen Regenfällen und Temperaturen bis 25 Grad. Gewitter mit Starkregen-Ereignissen waren in Bielefeld zuletzt immer häufiger geworden. Bereits mehrfach liefen im Sommer 2024 in verschiedenen Stadtgebieten immer wieder Keller voll. Wie man vorbeugen kann, erklären Bielefelder Experten im Artikel Starkregen in Bielefeld: Sieben Tipps, wie Sie Haus und Besitz schützen.
Bereits am Dienstag (13. August) hatte der DWD vor einer extremen Wärmebelastung in Bielefeld gewarnt sowie vor möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit. Denn auch auf erhöhte Ozonwerte wies die Stadt hin: „Eine zu hohe Belastung mit Ozon zeigt sich beim Menschen oftmals in Kopfschmerzen, Reizungen der Schleimhäute im Rachen und Hals und an den Augen, Erschöpfung und Abnahme der Leistungsfähigkeit“. Mehr als 33 Grad wurden in Bielefeld am Dienstag gemessen. Am Mittwoch (14. August) wurde es mit Temperaturen bis 27 Grad deutlich kühler, aber auch schwüler, bis der Regen Abkühlung brachte. Erste, für Montag (13. August) angekündigte „starke Gewitter“ mit Sturmböen und Starkregen waren an der Stadt vorbeigezogen.
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