Bielefeld. Hinter den Kulissen ist doch Bewegung: Die Gesellschaft für Sozialarbeit (GfS) ist dem Eindruck entgegengetreten, bei der geplanten Kindertagesstätte an der Heubergerstraße ginge es nicht voran. „Es ist ein privater Investor gefunden, der für uns baut“, betont Kerstin Müller, Leiterin des Fachbereiches Kinder & Familie. Nach dieser Entscheidung sei sofort mit der Planung begonnen worden, die aufgrund der topografischen Situation allerdings nicht so einfach sei. Jetzt seien die Grundrisse fertig, und es gehe in die nächste Phase.
Der private Investor aus dem Umkreis von Bielefeld hat nach Müllers Worten bereits Kita-Erfahrung. Geplant wird in diesem Fall eine Einrichtung für 95 Kinder von einem Jahr bis sechs Jahren, die in fünf Gruppen untergebracht sein werden. Die neue GfS-Kita wird auf dem Hanggrundstück zweigeschossig errichtet.
Dafür wird der große Quartiersspielplatz an der Heubergerstraße entsprechend verkleinert. Viele Brackwederinnen und Brackweder hatten das mit Protesten und eine Unterschriftenaktion zu verhindern versucht. Die von ihnen aufgezeigten möglichen Alternativstandorte hatten aber weder die Verwaltung noch die Bezirkspolitiker überzeugt. Der Spielplatz wird entsprechend umstrukturiert.
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„Die Grundrisse stehen“, sagt Kerstin Müller, „und gehen bald zur Vorabprüfung an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe.“ Erst nach einem positiven Bescheid könne bei der Stadt ein Bauantrag eingereicht werden. Ob noch in diesem Jahr mit dem Bau der so dringend benötigten Kindertagesstätte begonnen werden kann, vermag die Fachbereichsleiterin noch nicht abzuschätzen. Die GfS wünsche sich als zukünftiger Mieter natürlich eine zeitnahe Umsetzung.
Denn die Situation in der Kita „Die kleinen Strolche“ am Lönkert, die in den Neubau umzieht, wird nicht besser. Es handelt sich um ein altes Wohnhaus, das zur Tagesstätte umfunktioniert worden ist. Über drei Etagen werden die Räume genutzt. „Das hat Charme“, schildert Kerstin Müller, „und die Eltern und Kinder mögen das.“ Aber die Rahmenbedingungen für einen Kita und das Personal seien damit schon erschwert.
In der Kita „Kleine Strolche“ platzen regelmäßig alte Wasserrohre
Viel schwerer wiege aber der schlechte bauliche Zustand. Immer wieder gebe es nasse Wände, weil wieder mal irgendwo ein Rohr geplatzt sei, breite sich wegen der Feuchtigkeit Schimmel aus. In den Trocknungs- und Sanierungsphasen müssten dann Räume und Bereiche gesperrt werden. „Aber wir müssen jetzt noch ein bisschen durchhalten“, sagt Kerstin Müller pragmatisch.
Eine weitere Gruppe der „Kleinen Strolche“ ist in der ehemaligen Post an der Eisenbahnstraße untergebracht. Auch sie zieht an die Heubergerstraße um. Dort wird es insgesamt drei Gruppen für Zwei- bis Sechsjährige geben, eine Gruppe für die bis Dreijährigen sowie eine Gruppe für Drei- bis Sechsjährige. „Gerade bei den ab Zweijährigen herrscht in Brackwede großer Bedarf“, erklärt die Fachbereichsleiterin. Insgesamt ist die GfS Träger von acht Kindertageseinrichtungen in Bielefeld.