Verärgerte Anwohner kritisieren geplanten Kita-Neubau auf Bielefelder Spielplatz

Bielefeld. Es sei also schon so gut wie beschlossene Sache, dass die Kita auf der großen Freifläche an der Heubergerstraße, die als Spielplatz, Quartiers- und Generationentreffpunkt genutzt wird, gebaut werde. So ein Fazit der zeitweise sehr aufgebrachten und &bdquo;von der Politik enttäuschten“ Anwohner. Sie trafen sich jetzt mit Bezirksbürgermeister Jesco von Kuczkowski, Bezirksamtsleiter Hans-Georg Hellermann, Sozialdezernent Ingo Nürnberger und Jochen Hanke vom Jugendamt zu einem Ortstermin. Trotz Regen waren rund 50 Nachbarn gekommen, um ihre Kritik an dem geplanten Bauprojekt kundzutun und Alternativen zu diskutieren. Aus ihrer Sicht gibt es &bdquo;deutlich geeignetere Standorte“. Im vergangenen halben Jahr über 30 Standorte geprüft Dass weitere Kitaplätze gebraucht werden, stehe außer Frage, ergänzt Martin Meier aus der Nachbarschaft, der eine Petition für den Erhalt der Fläche in ihrer jetzigen Form gestartet hat. Über 1.000 Menschen haben bereits unterzeichnet. &bdquo;Wir haben im vergangenen halben Jahr über 30 Standorte geprüft“, berichtet Hanke. Problem sei, dass nicht nur eine, sondern zwei bis drei neue Kitas – benötigt würden. Und eine davon mehr als dringend. Kurzfristig kämen aufgrund des Bau- und Planungsrechts nur zwei Standorte in Frage: Die Fläche an der Heuberger Straße / Ecke Leharstraße, und die am Hagenbrock-Wäldchen. Aber da habe es großen Widerstand gegeben, weil viele Bäume hätten gefällt werden müssen und sie werde deshalb als Standort nicht weiter verfolgt. Wie auch die Plänen zeigten, blieben alle Spielgeräte, die neuen Picknickbänke, die Wildblumenfläche und auch der Bolzplatz im oberen, von der Heuberger Straße aus gesehen linken Teil der insgesamt rund 7.000 Quadratmeter großen Fläche erhalten. &bdquo;Die Seilbahn wird ein Stück nach unten verschoben“, erklärt Hanke. Etwa 2.000 Quadratmeter im oberen rechten Grundstücksteil sind für die Kita mit fünf Gruppen und etwa 90 Plätzen angedacht. Davon nehme das Gebäude aber auch nur etwa 400 bis 500 Quadratmeter in Anspruch, der Rest bleibe als Außengelände der Kita ebenfalls Grün- und Spielfläche erhalten, ergänzt Nürnberger. Wie die Planungsskizze, die im Ratsinformationssystem auf den Seiten der Stadt öffentlich zugängig ist, zeigt, müsste auch nur ein Baum dem Bauprojekt weichen. Straßenbahnhaltestelle &bdquo;Rosenhöhe“: weitere Wohnbebauung vorgesehen Er könne die Bedenken, unter anderem höheres Verkehrsaufkommen im Wohngebiet, verstehen, ergänzt Nürnberger. Die Stadt habe in den vergangenen acht Jahren zwölf neue Kitas gebaut. Nirgendwo sei das protestfrei verlaufen. Das ehemalige Gebäude des Montessori-Kindergartens an der Rosenhöhe sei ungeeignet, weil die Kita dort nicht ohne Grund ausgezogen sei, antwortet er auf Nachfragen dazu. Dort, ebenso wie am Lönkert, sei es nicht mehr möglich, Kinder spielen zu lassen. Auf dem von den Anwohnern als eine alternative vorgeschlagenen Grundstück an der Straßenbahnhaltestelle &bdquo;Rosenhöhe“ sei perspektivisch Wohnbebauung vorgesehen. Das bedeute dann wieder neuen Kitabedarf, ergänzt Nürnberger. Die Verwaltung habe Jahre lang Flickwerk betrieben und kümmere sich vie zu spät, kritisieren die Anwohner. Die Bedarfe seien schon lange bekannt. Zudem mache es sich die Verwaltung sehr leicht, sagt auch Bezirkspolitiker Carsten Krumhöfner (CDU). Auf der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstag, 24. November, soll unter anderem ein Antrag seiner Fraktion zur Sprache kommen. Dieser sieht vor, überhaupt keine neuen Flächen zu versiegeln, sondern die bestehenden Kindertagesstätten &bdquo;Südring“, &bdquo;Markt“ und &bdquo;Brock“ zur Fünfzügigkeit zu erweitern und in einem Abwasch zu sanieren. Auch der Antrag zum Bau der angedachten Kita an der Heuberger Straße steht im öffentlichen Teil auf der Agenda.

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