Gehälter offengelegt

Ex-Nationalspieler Max Kruse packt aus: So viel verdiente er beim SC Paderborn 07

Max Kruse spielte in seiner Karriere unter anderem für Werder Bremen, den VfL Wolfsburg und Fenerbahçe Istanbul. In seinem eigenen Podcast enthüllt er nun erstmals die Gehälter seiner Profi-Stationen. Dabei spricht er auch über seinen Verdienst beim SC Paderborn 07.

Max Kruse (links) im Trikot des SC Paderborn während eines ersten Zweitligaspiels für die Ostwestfalen gegen die SpVgg Greuther Fürth. | © picture alliance / Jens Niering

Christian Geisler
28.11.2025 | 28.11.2025, 12:57

Paderborn. Ex-Nationalspieler Max Kruse sorgt mit einer neuen Podcast-Folge seines Formats „Flatterball“, das er gemeinsam mit seinem Freund und Ex-Profi Martin Harnik betreibt, erneut für viel Gesprächsstoff. Der 37-Jährige legt dort erstmals offen, was er während seiner Karriere als Fußballer verdient hat. Auch erklärt Kruse, warum er am Ende seiner Laufbahn beim SC Paderborn 07 noch einmal in völlig andere Gehaltsdimensionen geriet, als bei seinen ersten Profistationen.

„Viele Sachen vergesse ich aus meiner Vergangenheit, so aus den letzten 15 Jahren, aber was das Geld angeht, weiß ich eigentlich noch relativ genau, was ich so verdient habe“, sagt Kruse. Harnik, Ex-Profi vom VfB Stuttgart, Hannover 96 und Werder Bremen, hakt nach: „Woran kannst du dich genau erinnern, Jahresgehälter?“ Kruses Antwort: „Nein, Monatsgehälter und Punktprämien.“

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So viel verdiente Max Kruse beim VfL Wolfsburg und Fenerbahçe Istanbul

Dann listet der ehemalige Stürmer auf. Station für Station, Zahl für Zahl. Insgesamt kickte der Ex-Nationalspieler für acht verschiedene Vereine, zuletzt in der Hinrunde der Saison 2023/24 für den SC Paderborn. „Amateure 1.250 bei Werder, erster Profivertrag 6.000. St. Pauli erste Saison in der 2. Liga 12.000, zweite Saison in der 1. Liga 18.000. Freiburg erstes Jahr 30.000. Borussia Mönchengladbach 100.000, danach kam Wolfsburg, das waren 250.000. Dann Werder Bremen, auch 250.000.“

2019 wechselte Kruse dann zu Fenerbahçe Istanbul und verdiente dort laut eigenen Angaben „300.000 Euro netto“. Zurück in Deutschland ging es zum 1. FC Union Berlin („125.000 brutto“), ehe er erneut für den VfL Wolfsburg auflief, dieses Mal für „300.000 brutto“.

Und dann folgt die Passage, die besonders in Ostwestfalen für hochgezogene Augenbrauen sorgen dürfte. Denn Kruse sagt in seinem Podcast: „Und dann zu Paderborn, das waren 30.000 brutto. Von 300 auf 30, was hat mich da geritten?“

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Warum sich Max Kruse und der SC Paderborn im Guten trennten

Sportlich wurde das Intermezzo beim SC Paderborn kurz: fünf Zweitligaspiele, eine Vorlage, dann war in der Winterpause der Saison 2023/24 schon wieder Schluss. Dennoch blieb der Eindruck, den Kruse hinterließ, ein außerordentlich positiver. Ex-Trainer Lukas Kwasniok fand damals ungewöhnlich warme Worte für seinen prominenten Neuzugang: „Auf menschlicher Ebene war das 1a mit Sternchen“, lobte der heutige Coach des 1. FC Köln.

Max Kruse (Mitte) wurde in Paderborn von einem Muskelfaserriss zurückgeworfen. - © picture alliance / Noah Wedel
Max Kruse (Mitte) wurde in Paderborn von einem Muskelfaserriss zurückgeworfen. | © picture alliance / Noah Wedel

„Max hat nicht ein einziges Mal den großen Star raushängen lassen. Er hat sich eine Demut und Menschlichkeit bewahrt.“ Und weiter: „Aber wenn ich ihm gesagt habe, dass er am Wochenende nicht spielt oder erst gar nicht im Kader steht, hat er das immer sehr professionell aufgenommen.“

Die sportliche Bilanz fiel derweil ernüchternder aus. Ein Muskelfaserriss am zweiten Spieltag gegen Osnabrück (1:1) stoppte Kruse früh und letztlich auch dauerhaft. „Wir haben Max mit Überzeugung verpflichtet. Und er war auf einem guten Weg. Aber eine Verletzung hat ihn dann leider zurückgeworfen“, erklärte Kwasniok damals. „Davon hat er sich nicht mehr erholt. Es war dann verdammt schwer für ihn, zurückzukommen.“

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Darum fand Max Kruse im SCP-System keinen Platz mehr

Ein weiterer Punkt spielte laut Kwasniok ebenso eine zentrale Rolle, warum man sich von Kruse trennte: die taktische Entwicklung des Teams. „Wir konnten abgesehen von der zweiten Halbzeit gegen Nürnberg keinen Gegner mehr mit Ballbesitz an die Wand nageln. Wir haben gemerkt, dass wir mehr kämpfen und verteidigen müssen“, so der Coach. Die Qualitäten von Kruse – Kreativität, Ballbehandlung, Spielwitz – seien in diesem veränderten Setting „kaum noch gefragt“ gewesen. Stattdessen habe die Offensive „Laufstärke und Körperlichkeit“ gebraucht.

Ende 2023 beendete der Ex-Nationalspieler seine Profikarriere also offiziell in Paderborn. Seither ist er Influencer, Teilnehmer in TV-Reality-Formaten und eben auch Podcaster. Auch lief er zuletzt noch für den BSV Dersim II auf, wo er den Aufstieg in die Bezirksliga feierte. Seit dieser Saison ist er zudem für RTL als Experte im Einsatz.

Mit seinen veröffentlichten Gehaltszahlen blickt der einstige Nationalspieler nun ungewöhnlich offen auf seine Profi-Karriere zurück und zeigt so ganz nebenbei, wie groß der Kontrast zwischen internationalen Topgehältern und dem damaligen Zweitliga-Etat beim SC Paderborn war. Dass Kruse trotz des Brutto-Gehalts von „lediglich“ 30.000 Euro in Paderborn „nicht den Star raushängen ließ“, dürfte seinem Ruf allerdings nicht geschadet haben.


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