„Ein geiles Event“: SC Paderborn reist mit 4.400 Fans zum Spitzenspiel auf Schalke

Paderborn. Wenn der SC Paderborn 07 am Freitagabend um 18.30 Uhr beim FC Schalke 04 antritt, wird die Veltins-Arena beben: 62.271 Zuschauer werden erwartet, darunter rund 4.400 Fans aus Paderborn. Für Trainer Ralf Kettemann ist die ausverkaufte Kulisse mit Blick auf die Tabelle zwangsläufig. Er sagt: &bdquo;Es ist erst einmal cool, dass so viele Fans von uns mitfahren. Da würde ich auch sagen, dass es angemessen ist. Denn wir reden hier über den 14. Spieltag. Wir reden über den Ersten gegen den Zweiten. Und wir als SC Paderborn sind Teil davon.“ So gelte es, diese Momentaufnahme zu genießen. &bdquo;Das müssen wir kurz festhalten und mitnehmen. Das ist ein schöner Moment.“ Schließlich stehen sich am Freitagabend hinsichtlich ihrer Wucht zwei völlig verschiedene Kaliber gegenüber. &bdquo;Ich glaube, Schalke hat sogar mehr Mitglieder als wir Einwohner“, so Kettemann. Und in der Tat stehen rund 200.000 Schalker Vereinsmitgliedern lediglich 157.000 Einwohner aus Paderborn gegenüber. &bdquo;Also von daher ist es ein wirklich geiles Event. Da geht nicht viel mehr in dieser Liga. Und da freuen wir uns natürlich drauf – mit dem Wissen, dass es dort sehr zur Sache gehen wird.“ Lesen Sie auch: Paderborns Abwehr-Entdeckung will die alten Schalker Kumpel ärgern Michel dabei, Müller fehlt, Brackelmann ein Startelfkandidat Was das Personal betrifft, kann Ralf Kettemann im Topspiel der Liga zumindest teilweise aufatmen. &bdquo;Sven Michel wird dabei sein. Ruben Müller muss leider passen.“ Während der routinierte Angreifer unter der Woche über einen Pferdekuss klagte, laboriert Müller weiter an Problemen mit den Adduktoren. Die Rückkehr von Innenverteidiger Calvin Brackelmann in den Spieltagskader ist nach mehrwöchiger Verletzungspause sicher, im Raum steht auch ein Startelfcomeback. Dazu der schmunzelnde Paderborner Trainer: &bdquo;Überraschenderweise traut sich Calvin das zu. Jetzt müssen wir trotzdem gucken, wie er so nach den abschließenden Trainings dasteht. Aber er wäre bereit.“ Wer dafür aus dem Team rutschen müsste, ließ der Trainer offen: &bdquo;Da werde ich wenig preisgeben. In ein paar Stunden werdet ihr es sehen.“ SC Paderborn zieht Lehren aus Hannover Die 0:2-Niederlage am vergangenen Samstag gegen Hannover 96 hat Kettemann derweil gründlich aufgearbeitet. Und seine Sicht auf das eigene Spiel hat sich verändert: &bdquo;In so einer Pressekonferenz direkt nach der Partie ist man selten zufrieden als Trainer. Jetzt, ein paar Tage später, muss ich sagen: Wir hatten gute Ansätze bis 30 Meter vor dem Tor, da hätte sehr viel passieren können. Wo uns dann leider der Punch fehlt, wo uns der Rhythmuswechsel fehlt, ein gutes Eins-gegen-eins fehlt, wo uns der Abschluss fehlt.“ Seine Konsequenz für das Spiel auf Schalke: Keine radikalen Änderungen. &bdquo;Deswegen ist es jetzt nicht so, nur weil wir mal ein Spiel verlieren, dass wir jetzt sieben Mal umstellen. Dass eine Niederlage mal vorkommt, war klar.“ Lesen Sie auch: Endlich schmerzfrei: Calvin Brackelmann steht beim SC Paderborn vorm Comeback Schalke-Analyse: Körperlichkeit, Direktheit, frühe Wucht Der Tabellenerste erwartet in Gelsenkirchen ein intensives, körperbetontes Spiel. &bdquo;Schalke ist eine Mannschaft, die super intensiv verteidigt“, sagt Kettemann. &bdquo;Sie scheuen keinen Zweikampf. Gepaart mit der Power im Stadion wird das eine coole Aufgabe für uns. Und da gibt es nur eines: Vollgas. Aber wir fahren dahin, um dort zu gewinnen.“ Besonders die Anfangsphase hat Kettemann auf dem Zettel, in der die Königsblauen regelmäßig den Gegner aggressiv anlaufen. Auf diese Weise kamen in dieser Spielzeit bereits sechs frühe Führungen zustande, die S04 in der Folge auch nicht mehr aus der Hand gab. &bdquo;Schalke ist gerade am Anfang seines Spiels auch immer sehr, sehr aktiv. Da gilt es wirklich auch klar zu sein, Dinge zu überstehen, zweite Bälle zu holen, gut in der Luft zu sein. Ich glaube, es wird kein Ballgeschiebe von links nach rechts. Es wird kurzweilig.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Um dem Schalker Spiel entgegenzutreten, sieht Kettemann taktisch mehrere Lösungen:&bdquo;Man kann ja auch versuchen, die Schalker mit einem hohen Pressing weit vom Tor wegzuhalten. Aber es geht genauso, dass man etwas tiefer verteidigt. Da ist dann aber die Gefahr, dass viele zweite Bälle, viele Freistöße und viele Ecken entstehen.“ So denkt Ralf Kettemann über die Veltins-Arena So oder so: Für den SCP-Coach wird es die Premiere in einer der größten Arenen des Landes. Er weiß, dass die Atmosphäre ihn überwältigen könnte. &bdquo;Ich nehme mir das schon vor, einmal kurz ein bisschen zu atmen. Mir auch darüber bewusst zu werden, was da abgeht. Weil ich es eben auch nicht kenne. Vielleicht gebe ich auch meinem Co-Trainer den Hinweis, dass er mich kurz pieksen soll, dass ich kurz durchatme. Es wird in jedem Fall hitzig. Schalke spielt auch einfach so. Das passt einfach. Von der Art und Weise, wie sie spielen. Vor diesem leidenschaftlichen Publikum. Und es wird lauter. Es wird vielleicht auch ein bisschen unruhiger. Da gilt es für mich als Novize, der das noch nicht kennt, entspannt zu bleiben.“ Nach der Niederlage gegen Hannover sei keine Verunsicherung in seiner Mannschaft zu spüren. Im Gegenteil: &bdquo;Ich hoffe, dass uns das jetzt noch einmal anpiekst.“ Und weiter: &bdquo;Wir müssen ready sein für Infights, für Duelle. Denn sonst wird’s tough.“ Aber: Die Reaktion seines Teams im Training stimme den 39-Jährigen positiv: &bdquo;Ich habe eine Mannschaft gesehen, die trotzdem lächelt. Die Spaß an der Sache hat, die leidenschaftlich gerne kickt.“ Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn So könnte der SC Paderborn auf Schalke spielen: Seimen - Hansen, Götze, Brackelmann - Curda, Castaneda, Baur, Obermair - Bilbija, Tigges, Klaas.

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