Paderborns Youngster Luis Engelns erlebt gegen Kiel ein Wechselbad der Gefühle

Paderborn. Der 2:1 (1:0)-Heimsieg, den der SC Paderborn am Samstag beim Zweitliga-Auftakt gegen Holstein Kiel feierte, war das Ergebnis einer leidenschaftlichen Teamleistung. Der jüngste SCP-Akteur lieferte dabei das beste Beispiel für die extrem hohe Intensität, mit der die Gastgeber in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena zu Werke gingen. So war der 18 Jahre junge Luis Engelns gerade in der ersten Hälfte schier überall zu finden. Unterm Strich wäre der SCP-Youngster sicher ein heißer Anwärter auf den Titel &bdquo;Man of the Match“. Doch um ein Haar wäre Engelns in der Partie gegen den Erstliga-Absteiger von der Ostsee zum tragischen Helden geworden. Lesen Sie auch: SC Paderborns Neustart geglückt: Trainer Kettemann feiert emotionales Zweitliga-Debüt Jede Menge Pech hatte das Paderborner Eigengewächs in der 64. Minute, in der Engelns einen abgewehrten Schuss von Filip Bilbija zum vermeintlichen 2:0 über die Linie geköpft hatte. Doch da Bilbija den Ball zuvor mit dem Arm berührt hatte, fand der Treffer keine Anerkennung. &bdquo;Schade, das wäre mein erstes Profitor gewesen“, erklärte Engelns. Blutjunges Paderborner Duo auf der Doppel-Sechs Noch weitaus bitterere Folgen hätte eine Szene aus der 84. Minute haben können. In dieser hatte sich Engelns wohl nicht zuletzt aus Gründen der Erschöpfung ein unnötiges Foul am Kieler Armin Gigovic geleistet. Engelns blieb von Krämpfen geplagt am Boden liegen. Der 18-Jährige wurde ausgewechselt und musste von der Bank aus hilflos mit ansehen, wie Gigovic den fälligen Freistoß humorlos zum 1:1 unter die Latte hämmerte. Doch da Bilbija in letzter Minute noch zum 2:1 traf, konnte auch Engelns über ein Happy End jubeln. &bdquo;Die Freude ist riesig. Und ich bin natürlich sehr erleichtert“, konstatierte der Mittelfeldspieler, der zusammen mit Santiago Castaneda (20) eine blutjunge Doppel-Sechs gebildet hatte. Dabei hatten viele eher mit Mattes Hansen und Sebastian Klaas in der Startelf gerechnet. Lesen Sie auch: SC Paderborn mit spätem Sieg gegen Holstein Kiel: Die Einzelkritik zum Saisonauftakt Doch zum einen hatte das Duo Engelns/Castaneda mit einer starken Leistung im finalen Test gegen Leeds United gepunktet. &bdquo;Zum anderen haben sie körperlich ein bisschen mehr Präsenz zu bieten, was gegen Kiel nicht so schlecht ist“, begründete SCP-Coach Ralf Kettemann seine Personalentscheidung, die letztlich eine Qual der Wahl gewesen war. Schließlich hatten auch Hansen und Klaas in der Vorbereitung vollauf überzeugt. Mit 18 Jahren schon extrem abgezockt &bdquo;Dieser Konkurrenzkampf hilft uns allen. Im Training müssen alle Vollgas geben“, betont Engelns, der in den vergangenen Monaten ziemlich viel Gas gegeben hat, um weiter an seiner Athletik zu feilen. Zeit dafür war genügend vorhanden, denn ein Kapselriss im rechten Knie setzte ihn fast die gesamte Rückrunde der vergangenen Saison außer Gefecht. &bdquo;Nun macht mein Knie keine Beschwerden mehr“, berichtet Engelns. Und all die harte Arbeit zahlt sich aus. &bdquo;Ich habe auch durch meine Athletik noch mehr Selbstbewusstsein bekommen“, erklärt der SCP-Akteur. Was Spielintelligenz und die besagte Athletik betrifft, wirkte Engelns in der Partie gegen Kiel eher wie ein abgezockter 28-Jähriger, der schon unzählige Fußball-Schlachten geschlagen hat. Sein Auftritt beeindruckte auch den Cheftrainer. Aber er überraschte ihn nicht. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn &bdquo;Es ist verrückt, wie weit der Junge mit seinen 18 Jahren in der Birne ist. Das Gleiche gilt für seine Athletik“, schwärmt Ralf Kettemann über seinen Jungspund, der am Samstag die meisten Zweikämpfe (14) gewann und dabei viel einstecken musste. All die Einsatzfreude wurde - wenn auch äußerst spät - belohnt. Und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, ehe Engelns auch sein erstes Zweitligator erzielt. &bdquo;Luis taucht immer wieder in der Box auf und bewegt sich sehr intelligent. Er versteht das Spiel. Er ist einfach ein guter Junge“, urteilt SCP-Coach Kettemann. Und nicht nur er dürfte an Engelns noch viel Freude haben.

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