SC Paderborn 07: Vier gewagte Thesen über Trainer-Effekt, Talente und Saisonchancen

Paderborn. Bei Spielern, Trainerteam und Fans des SC Paderborn 07 ist die Stimmung nach dem 2:1-Auftaktsieg gegen Holstein Kiel mehr als gut. Und das nicht nur wegen des dramatischen Last-Minute-Treffers von Filip Bilbija in der neunten Minute der Nachspielzeit. Vielmehr hat die Mannschaft im ersten Ligaspiel der neuen Saison 2025/26 angedeutet, dass sie sportlich gefestigt ist und gute Chancen hat, sich in der Tabelle frühzeitig von den Abstiegsplätzen zu distanzieren. Nun steht am Freitag das Westfalenduell bei Preußen Münster an. Doch bevor dort der Anpfiff erfolgt, wagt unsere Redaktion vier Thesen, wie sich die neue Spielzeit für den SCP entwickeln könnte. Lesen Sie auch: SC Paderborns Neustart geglückt: Trainer Kettemann feiert emotionales Zweitliga-Debüt These 1: Der SC Paderborn 07 wird eine sorgenfreie Saison spielen Der SC Paderborn hat in den vergangenen Jahren oft bewiesen, dass er auch ohne kostspielige Investitionen in neue Spieler konkurrenzfähig bleibt. Und auch in dieser Saison spricht einiges dafür, dass die Mannschaft frühzeitig wieder ein Polster zu den Abstiegsrängen aufbauen kann, um dann sukzessive nach oben schielen zu können. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Während viele Auf- und Absteiger in die 2. Bundesliga nach massiven Kaderumbrüchen am Anfang einer Spielzeit in der Regel noch die Balance suchen, setzt Paderborn auch auf Kontinuität: Acht der elf Starter aus dem Kiel-Spiel gehörten bereits im Vorjahr zum Kader, viele davon sogar zur Stammformation. Diese Eingespieltheit macht sich besonders zu Saisonbeginn bemerkbar und könnte in einer Liga, in der Kleinigkeiten über Punkte entscheiden, Gold wert sein. Dazu kommt: Der SCP hat mit Filip Bilbija einen Angreifer, der schon in der Vorsaison verlässlich traf und reichlich Bälle auflegte (19 Scorer). Mit Spielern wie Felix Götze, Raphael Obermair, Calvin Brackelmann oder Tjark Scheller gibt es zudem eine beständige Defensivachse im Team. All das sind Bausteine für eine stabile, sorgenfreie Saison. Wenn jetzt noch Neuzugänge wie Lucas Copado, Steffen Tigges oder Nick Bätzner voll einschlagen, steht einer guten Saison nichts mehr im Weg. Und wer weiß: Vielleicht kann der SCP auch wieder oben mitspielen. Lesen Sie auch: Nach Abschied vom SC Paderborn 07: Manuel Riemann denkt über Karriereende nach These 2: Ralf Kettemann wird der nächste Trainer, den der SCP groß rausbringt Mit André Breitenreiter, Steffen Baumgart und Lukas Kwasniok hat der SCP in den vergangenen Jahren mehrfach ein gutes Händchen bei der Trainerwahl bewiesen – und in allen Fällen dienten die Paderborner mit der Zeit als Karrieresprungbrett. Gut möglich, dass sich dieses Muster wiederholt. Ralf Kettemann, 38 Jahre alt und erstmals Cheftrainer einer Profimannschaft, ist mit einer klaren Vorstellung angetreten: attraktiven, mutigen Fußball spielen und gleichzeitig eine Symbiose mit dem Paderborner Publikum bilden. Gegen Kiel ging das Konzept erstmals auf, dazu ließ Kettemanns Mannschaft aus dem Spiel heraus keine einzige Torchance zu. Dazu kommt seine Nahbarkeit: Kettemann suchte nach dem Schlusspfiff bewusst den Kontakt zu den Fans, sprach erst am Dienstag von einer Einheit zwischen Mannschaft und Anhängern. Natürlich muss der neue Trainer diesen guten Start erst bestätigen. Doch der erste Eindruck bleibt: Paderborn könnte wieder den richtigen Mann zur richtigen Zeit gefunden haben. Lesen Sie auch: Paderborns Youngster Luis Engelns erlebt gegen Kiel ein Wechselbad der Gefühle These 3: Luis Engelns steht vor seiner Durchbruchssaison Er ist erst 18 Jahre alt, wirkt aber schon wie ein gestandener Profi: Luis Engelns, Eigengewächs aus der SCP-Jugend und Sohn des aktuellen Leeds–United-Trainers Daniel Farke, spielte sich in der Vorbereitung in die Startelf und rechtfertigte das Vertrauen gegen Kiel eindrucksvoll. Engelns überzeugte mit einer beeindruckenden Zweikampfstärke, war passsicher, präsent und unerschrocken im Duell mit gestandenen Profis, die teils schon Bundesliga-Erfahrung vorweisen. Auffällig: Er suchte immer wieder den Ball, auch unter Druck, und ordnete das Spiel aus der Tiefe. Aktuell hat er im zentralen Mittelfeld die Nase vorn, vor erfahreneren Spielern wie Sebastian Klaas oder Mattes Hansen. Bleibt Engelns fit, spricht viel dafür, dass er in dieser Saison seinen endgültigen Durchbruch in der 2. Bundesliga schafft. Für den SCP wäre das nicht nur sportlich ein Gewinn, sondern auch ein weiterer Beweis für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre. Lesen Sie auch: SC Paderborn mit spätem Sieg gegen Holstein Kiel: Die Einzelkritik zum Saisonauftakt These 4: Der SCP wird wieder Talente entwickeln, die im Sommer verkauft werden Paderborns Geschäftsmodell ist seit Jahren klar: junge, entwicklungsfähige Spieler holen, ihnen Spielzeit geben, ihren Marktwert steigern und bei entsprechendem Angebot verkaufen. In diesem Sommer spülten die Abgänge von Aaron Zehnter (knapp 5 Millionen Euro) und Ilyas Ansah (rund 4 Millionen Euro) viel Geld in die Klubkasse. Geld, das der Verein wiederum in neue Talente investierte. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Nullsieben Akademie (@nullsieben_akademie) Für die aktuelle Saison stehen mehrere Kandidaten bereit, die in ein oder zwei Jahren ebenso den nächsten Schritt gehen könnten: Der erwähnte Luis Engelns ist einer der naheliegendsten Namen, aber auch Mattes Hansen, Santiago Castaneda, Neuzugang Lucas Copado oder Defensivtalent Ruben Müller haben das Potenzial, sich ins Blickfeld größerer Vereine zu spielen. Dahinter lauern Spieler wie Marco Wörner, Stefano Marino oder Bennit Bröger, die auch in der U21 auf Einsätze im Profikader hoffen. Sollte der sportliche Erfolg stimmen, wird Paderborn auch 2025/26 wieder den Beweis antreten, dass sich nachhaltige Kaderentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit nicht ausschließen. Im Gegenteil: Sie sind das Fundament des SCP. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn

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