SCP-Fankolumne

Drei-Hasen-Grätsche: „Den Paderborner Zug bremst so schnell niemand“

Unser Fankolumnist Andreas Ludwig macht seinem Aliasnamen „PaderOptimist“ einmal mehr alle Ehre und zählt den SC Paderborn nun zu den Aufstiegsfavoriten. Sein Standard-Tippresultat ist vor dem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 diesmal ernst gemeint.

Andreas Ludwig (l.) ist seit der Erstauflage der Drei-Hasen-Grätsche im September 2019 mit dabei. Markus Lüttgens ist seit September 2022 als NW-Kolumnist im Einsatz. | © Frank Beineke

04.12.2024 | 04.12.2024, 12:07

NW-Kolumnist Andreas Ludwig, auch bekannt als PaderOptimist, bloggt regelmäßig und ist Teil der PaderCast-Crew. Wenn es mal richtig schlecht läuft, ist er der Mann, um die Stimmung wieder zu heben. Er sieht den SCP irgendwann in der Champions League und tippt gerne 4:0. Für „nw.de" schreibt er im Wechsel mit Markus Lüttgens regelmäßig die Kolumne „Drei-Hasen-Grätsche".

Hallo, liebe SCP-Fans!

Was ist das denn bitteschön für eine wilde 2. Liga? Fortuna Düsseldorf war schon mit Abstand Tabellenerster und liegt jetzt nur noch auf Platz acht. Der HSV entlässt Steffen Baumgart und klettert von Rang acht auf Platz zwei. Zwischen Platz zwei und elf liegen nur drei Punkte. Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Köln, Schalke, Hertha, alle wollen sie aufsteigen. Aber Elversberg, Magdeburg und vor allem unser SC Paderborn mischen dank erstklassiger Arbeit ebenfalls oben mit.

Der SCP thront sogar mit vier Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Natürlich heißt das im Moment noch gar nichts. Es sind noch 20 Spiele zu spielen und 60 Punkte zu vergeben. Aber gerade die letzten beiden Siege waren für mich absolut wegweisend. Gegen wirklich starke Nürnberger holten wir erst einen Rückstand auf, um dann in Unterzahl noch in letzter Sekunde den Siegtreffer zu erzielen. Und dann kam der souveräne 3:1-Erfolg gegen formstarke Elversberger, die sich bisher als Favoritenschreck einen Namen gemacht haben und mit einem Sieg auf Platz eins hätten springen können.

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Auch hier waren wir durch einen Treffer aus dem Nichts zunächst in Rückstand geraten. Aber unsere Jungs blieben wieder einmal unbeeindruckt. Der SCP war weiter die spielbestimmende Mannschaft. Und besonders auffällig war auch diesmal die Torgefahr bei Standards und hohen Bällen. Waren Standards noch vor wenigen Wochen und Monaten eine gute Möglichkeit, um sich auf der Toilette zu erleichtern, weil ja ohnehin nichts passierte, waren wir in den letzten beiden Spielen eine Macht bei Luftduellen. Hat sich das Kopfballpendel von Tjark Scheller schon bezahlt gemacht?

Nur die Bilanz spricht für Schalke

Insgesamt macht diese Truppe gerade mit den ganzen jungen Talenten Woche für Woche mehr Spaß. Es ist beeindruckend, wie gut ein Ilyas Ansah, ein Luis Engelns und auch ein Calvin Brackelmann, der in der U21 aufgebaut wurde, nun in der 2. Bundesliga performen. Dies zeigt, welch gute Arbeit in der Nullsieben-Akademie geleistet wird. Dorthin ist übrigens Thomas Bertels als Trainer der Regionalliga-Reserve zurückgekehrt.

Kolumnist: Andreas Ludwig, auch bekannt als Pader-Optimist, bloggt regelmäßig und ist Teil der PaderCast-Crew. - © Uwe Müller
Kolumnist: Andreas Ludwig, auch bekannt als Pader-Optimist, bloggt regelmäßig und ist Teil der PaderCast-Crew. | © Uwe Müller

Zuvor hatte er bekanntlich als U17-Coach beim FC Schalke 04 gearbeitet. Und Schalkes Profiteam gastiert nun an diesem Freitag in der Paderborner Home-Deluxe-Arena. Der SCP ist als Spitzenreiter im Duell gegen den Tabellenvierzehnten aus dem Ruhrpott eigentlich der Favorit. Aber die Favoritenrolle tat uns in der Vergangenheit selten gut. Dazu kommt die ziemlich schlechte Bilanz gegen Schalke.

In acht Pflichtspielen gegen die Königsblauen gab es nur einen Sieg, zwei Remis und fünf Niederlagen. Und das bei einem Torverhältnis von 9:16. Gerade die beiden bitteren Pleiten im ersten Bundesligajahr sind mir schmerzlich in Erinnerung geblieben, als Uwe Hünemeier mit einem Eigentor in der 88. Minute den SCP-Abstieg im Rückspiel auf Schalke so gut wie besiegelte.

„Zieht bis zum Ende durch!"

Diesmal sieht es aber anders aus. Als Mannschaft der Stunde treffen wir auf strauchelnde Schalker, die den Begriff „Kontinuität" aus ihrem Wortschatz gestrichen haben. Beim SCP gab es seit dem Amtsantritt von Steffen Baumgart im April 2017 nur zwei verschiedene Übungsleiter. Schalke kommt seitdem auf satte zwölf Cheftrainer. Und die Interimstrainer fehlen sogar noch in dieser Auflistung.

Und sollte der bislang glücklose S04-Coach Kees van Wonderen in Paderborn verlieren, würde auch sein Stuhl nach nur zwei Monaten Amtszeit schon wieder gewaltig wackeln. Zugleich würde mich ein SCP-Sieg in dem Glauben befestigen, dass uns kaum jemand aufhalten kann. Natürlich ist die Saison noch lang und hinten sind die Schweine fett (oder waren es die Enten?), aber es stimmen einfach die Zutaten, um den ganz großen Wurf zu schaffen.

Das hier geht an alle Spieler des SC Paderborn: Es läuft bei Euch so gut, weil Ihr in einem richtig starken Team seid, das zusammengewachsen ist und sich diese Erfolge gemeinsam erarbeitet hat. Das habt Ihr als Mannschaft geschafft. Und jetzt heimst die Lorbeeren auch ein und zieht bis zum Ende durch!

Zugegeben, ich bin als Optimist bekannt. Doch schon lange nicht mehr hatte ich ein solch krasses Gefühl. Motto: „Der Zug rollt weiter. Uns bremst so schnell niemand!" Ich freue mich wahnsinnig auf das Flutlichtspiel am Freitagabend und bin überzeugt, dass unser Selbstvertrauen diese Partie entscheiden wird und wir die Großen noch lange ärgern werden. Selten war ein 4:0-Tipp von mir so ernst gemeint wie diesmal. Sorry, Ron, aber für dein Team gibt es hier nichts zu holen...

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