Im Stile eines Spitzenreiters: Das macht den SC Paderborn aktuell so stark

Elversberg. Die SV Elversberg hat in dieser Saison gerade in der heimischen Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde schon so manchen Gegner an die Wand gespielt. So gerieten Hamburg (2:4), Hannover (1:3) und Darmstadt (0:4) bei ihren Niederlagen im Saarland unter die Räder. Am Samstag aber bissen sich die zuletzt so formstarken Elversberger im Heimspiel gegen den SC Paderborn die Zähne aus. Die Gäste feierten vor 8.922 Zuschauern einen letztlich souveränen 3:1 (1:1)-Erfolg, verteidigten damit die Zweitliga-Tabellenführung und haben nun vier Zähler Vorsprung auf die ersten Verfolger. Und die Partie in Elversberg lieferte weitere Indizien dafür, dass der SCP tatsächlich schon das Zeug hat, um dauerhaft im Aufstiegsrennen mitmischen zu können. Denn es war ein Auftritt im Stile eines Spitzenreiters. &bdquo;Über 90 Minuten gesehen war das mit die beste Saisonleistung. Das war sehr reif und von der Spielstruktur her sehr gut“, resümierte SCP-Kapitän Raphael Obermair. Paderborn hat dabei in den vergangenen Jahren sicherlich schon attraktiveren Offensivfußball gespielt. Doch das aktuelle Team hat Qualitäten, die dem SCP in der Vergangenheit mitunter gefehlt hatten und die ganz entscheidend sind, um kontinuierlich zu punkten. So hat sich das Abwehrverhalten in allen Mannschaftsteilen klar verbessert. Die Effizienz hat deutlich zugenommen. Bei den Laufwerten ist Paderborn die Nummer eins der Liga. Und urplötzlich ist der SCP auch bei Standardsituationen brandgefährlich. Der Spielbericht des Topspiels: Paderborn bleibt Spitzenreiter - SCP siegt auch in Elversberg Elversbergs Offensive ist nach der Pause abgemeldet Am Samstag resultierten Laurin Curdas Treffer zum 1:1 (45.+3) und Calvin Brackelmanns Tor zum 3:1-Endstand (80.) aus ruhenden Bällen. Zwischendurch hatte Koen Kostons das 2:1 (64.) erzielt. Elversberg war derweil nach 27 Minuten durch Muhammed Damar in Führung gegangen, um zugleich knapp 20 Minuten lang die Führung in der Zweitliga-Blitztabelle zu übernehmen. Doch ansonsten kam die gefürchtete SVE-Offensive kaum zur Entfaltung, wovon ein mickriger xGoals-Wert von 0,51 kündet. So ließ der SCP nach der Pause nur noch einen Torschuss zu. Lesen Sie auch: Alle aktuellen Nachrichten rund um den SC Paderborn im News-Blog &bdquo;Die Beine eines Brackelmanns, das Spielverständnis eines Götzes sowie die Qualitäten eines Curdas und Schellers geben dir ein gutes Gefühl. An Obermair kommst du auf den Flügeln nicht so einfach vorbei. Und die zwei Sechser vor der Kette sorgen auch für Stabilität“, urteilte SCP-Coach Lukas Kwasniok über seine Defensive und fügte an: &bdquo;Das haben wir in den vergangenen Jahren auch schon gewollt, aber die Beine der Jungs waren kürzer und die Verteidigungsqualität nicht ganz so ausgeprägt.“ Hinzu kommen ein weiterhin enorm ausgeprägter Teamgeist und der feste Glaube an die eigene Spielidee. So holte der SCP in dieser Saison schon wieder satte 14 Punkte nach Rückständen. Bereits in der vergangenen Saison hatten die Paderborner in dieser Kategorie den Liga-Bestwert verbucht. &bdquo;Wir wissen, dass wir jederzeit in der Lage sind, ein Spiel zu drehen und lassen uns nicht aus der Ruhe bringen“, erklärte Torschütze Laurin Curda, dessen Mannschaft oftmals den längeren Atem hat. So liefen die Paderborner auch in Elversberg rund 4,5 Kilometer mehr als der Gegner. Und 17 der bislang 25 SCP-Saisontreffer fielen nach der Pause. Mehr zum Spitzenspiel: Premierentreffer statt Platzverweis: Paderborns Laurin Curda schwelgt im Glück In der 2. Liga kann es schnell hoch oder runter gehen Am Samstag verkraftete der OWL-Zweitligist zudem den Ausfall von fünf potenziellen Startelf-Akteuren. &bdquo;Ein entscheidender Gradmesser wird aber sein, wenn mal die Sperren kommen. Die Ausfälle in der Offensive konnten wir diesmal gut kompensieren. Aber was ist, wenn in der Defensive mal das Gesamtkonstrukt auseinanderbricht“, sagte Lukas Kwasniok und hatte dabei sicherlich Felix Götze und Santiago Castaneda im Hinterkopf, die bei einer weiteren Gelben Karte ein Spiel pausieren müssen. &bdquo;Wenn wir dann stabil bleiben und weiterhin Punkte holen, schauen wir mal, wohin uns das führt. Aber wir haben noch 20 Spiele“, betonte der SCP-Coach und verwies auf die Ausgeglichenheit der Liga. In der Tat: Fortuna Düsseldorf, das nach dem 10. Spieltag noch auf Rang eins gethront hatte, war am Sonntagnachmittag in der Blitztabelle zwischenzeitlich Elfter. &bdquo;Wiesbaden war letzte Saison nach 14 Spielen Achter und der KSC stand auf Rang 14. Wie es am Ende ausgegangen ist, wissen wir“, bemühte Kwasniok ein weiteres Beispiel. Wiesbaden stieg ab. Karlsruhe landete am Ende auf Rang fünf. Der SCP trifft nun am kommenden Freitag, 6. Dezember, um 18.30 Uhr auf das Team, das aktuell auf Platz 14 steht. Dann gastiert der FC Schalke 04 in der Paderborner Home-Deluxe-Arena. Die Königsblauen hätten wohl nichts dagegen, dem Beispiel der Karlsruher zu folgen. Derzeit sieht es aber eher danach aus, als könnten sie das Wiesbadener Schicksal teilen.

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