SCP-Splitter

Braunschweigs Trainer hofft auf seinen nächsten „Heimsieg“ in Paderborn

Daniel Scherning bestreitet zum dritten Mal als Cheftrainer ein Pflichtspiel in seiner Heimatstadt Paderborn. In den ersten beiden Duellen blieb er siegreich. Am Sonntag soll mit Braunschweig nun möglichst der nächste Dreier her.

Eintracht-Coach Daniel Scherning (l.) hofft auf einen erneuten Sieg in seiner Heimatstadt Paderborn. Auch für seinen Mittelfeldabräumer Robin Krauße, hier mit Schutzmaske, gibt es ein Wiedersehen mit dem SCP. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
02.11.2024 | 02.11.2024, 15:13

Schernings lange Liste

Wenn Eintracht Braunschweig an diesem Sonntag um 13.30 Uhr beim SC Paderborn um Zweitligapunkte kämpft, wird es für den Gäste-Trainer ein Heimspiel sein. Eintracht-Coach Daniel Scherning ist waschechter Paderborner und lebt mit seiner Familie in der Pfauenstadt.

Als Cheftrainer eines Profiteams kehrte der langjährige Spieler und Assistenzcoach des SCP bislang zweimal in die Paderborner Arena zurück. Beide Male hatte Scherning Grund zum Jubeln. Am 8. November 2022 feierte er mit Arminia Bielefeld einen 2:0-Sieg an der Pader. Am 15. März 2024 holte „Scherne“ mit Braunschweig einen 2:1-Erfolg beim SCP.

Es war ein wichtiger Schritt in Richtung Zweitliga-Klassenerhalt, der letztlich eine bemerkenswerte Leistung war. Als Scherning im November 2023 sein Amt als Eintracht-Trainer angetreten hatte, waren die Niedersachsen schließlich das abgeschlagene Schlusslicht der 2. Liga. Doch unter dem Coach aus Paderborn holte Braunschweig dann 33 Punkte aus 22 Spielen.

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Mit Blick auf Sonntag hofft Scherning auf die nächste Überraschung. „Paderborn ist für mich ein absoluter Aufstiegsfavorit mit einem Toptrainer. Unsere Rolle ist klar. Und sie kann uns sehr gut liegen. Wir fahren auch diesmal dorthin, um etwas mitzunehmen“, erklärt der 41-Jährige.

Die Schwere der Aufgabe ist Scherning bewusst. „Die Liste, um in Paderborn erfolgreich sein zu können ist lang“, sagt Braunschweigs Trainer und fügt an: „Wir brauchen eine sehr gute Leistung, Haltung, Durchsetzungsvermögen, Matchglück, Fleiß, Intensität, den Glauben und ein Tor mehr als der Gegner.“

Kein Wechsel im Braunschweiger Tor

Eintracht-Coach Daniel Scherning muss am Sonntag auf einige verletzte Akteure verzichten. Unter anderem fallen die Defensivspieler Marvin Rittmüller und Robert Ivanov weiterhin aus. Braunschweigs größer Pechvogel ist aber Niklas Tauer. Der Mittelfeldspieler hatte sich zuletzt in die Startelf gekämpft, erlitt aber am vergangenen Wochenende beim 1:1 gegen Preußen Münster einen Kreuzbandriss.

„Für uns und für ihn ist das sehr, sehr bitter. Niklas war auf einem richtig guten Weg“, sagt Scherning mit Blick auf seinen Sechser, der an diesem Samstag operiert werden soll. Für Tauer wird wohl der Ex-Paderborner Robin Krauße in die Startelf zurückkehren.

Keinen Wechsel wird es im Tor der Eintracht geben. Eintracht-Keeper Lennart Grill, der vor zwei Wochen beim 1:3 in Berlin nach einem fatalen Patzer eine Rote Karte kassiert hatte, wäre zwar wieder spielberechtigt. Doch Konkurrent Mark Johansson, der Grill in den vergangenen beiden Partien ersetzte, wird auch in Paderborn das Eintracht-Tor hüten. „Marko erhält eine zusätzliche Chance. Es ist eine Spieltagsentscheidung“, erklärt Daniel Scherning.

Ein Duo sorgt für Eintracht-Tore

Braunschweigs Trainer muss noch um den Einsatz von Levente Szabo bangen. Der 25-jährige Offensivakteur der Eintracht klagte nach dem 1:1 gegen Münster über muskuläre Probleme. „Ich bin aber vorsichtig zuversichtlich, dass er in Paderborn spielen kann“, sagt Daniel Scherning mit Blick auf den Ungarn, der bereits drei Saisontore erzielt hat.

Eintracht-Stürmer Rayan Philippe kommt sogar schon auf fünf Treffer. „Rayan ist mittlerweile ein Unterschiedspieler, der bei uns eine Ausnahmestellung hat“, urteilt Braunschweigs Chefcoach über den Franzosen, der auch im März beim bereits erwähnten 2:1-Sieg in Paderborn getroffen hatte.

Allerdings ist die Eintracht derzeit auch zu sehr vom Duo Philippe/Szabo abhängig, dass in dieser Saison acht der elf Braunschweiger Zweitligatore markiert hat. „Ich erwarte auch von den anderen Jungs mehr Torgefahr“, sagt Scherning und nimmt dabei vor allem Johan Gomez, Sebastian Polter und Christian Conteh in die Pflicht. Die drei Eintracht-Offensivspieler sind noch gänzlich torlos. Neuzugang Polter enttäuschte zuletzt im Heimspiel gegen Münster auf ganzer Linie.

Ein Testspiel ohne Aussagekraft

Obwohl der SC Paderborn und Eintracht Braunschweig an diesem Sonntag in der Liga aufeinandertreffen, bestritten die beiden Teams vor gut drei Wochen ein nicht-öffentliches Testspiel im Paderborner Trainingszentrum. Der SCP war dabei über weite Strecken der Partie die bessere Mannschaft, musste sich am Ende aber mit einem 1:1 (1:0) zufrieden geben.

Am 10. Oktober 2024 hatten Paderborn und Braunschweig ein nicht-öffentliches Testspiel bestritten, das 1:1 endete. SCP-Stürmer Sven Michel (r.) bekam es dabei unter anderem mit Sanoussy Ba zu tun. - © Frank Beineke
Am 10. Oktober 2024 hatten Paderborn und Braunschweig ein nicht-öffentliches Testspiel bestritten, das 1:1 endete. SCP-Stürmer Sven Michel (r.) bekam es dabei unter anderem mit Sanoussy Ba zu tun. | © Frank Beineke

Mika Baur hatte die Hausherren bereits in der sechsten Minute in Führung gebracht. Eintracht-Innenverteidiger Jannis Nikolaou, für den es in dieser Saison bislang noch gar nicht rund läuft, köpfte nach der Pause zum 1:1-Endstand (65.) ein.

Daniel Scherning glaubt aber nicht, dass eines der beiden Teams irgendwelche Erkenntnisse aus dieser Partie ziehen kann. „Das Spiel hat keine Aussagekraft. Das Video vom Test kannst du in die Tonne kloppen“, erklärt der 41-Jährige. Im Profifußball gebe es ohnehin keine Geheimnisse mehr. Und gerade der SCP und die Eintracht würden sich sehr gut kennen. „Beide Teams wissen, wie der Gegner spielt“, so Scherning.

Der Gastbereich ist ausverkauft

Die Paderborner Home-Deluxe-Arena war am Mittwoch beim DFB-Pokal-Zweitrundenspiel gegen Werder Bremen (0:1) wie erwartet restlos ausverkauft gewesen. Ob das Stadion auch gegen Braunschweig proppenvoll sein wird, bleibt abzuwarten.

So wird es am Sonntag ab 12 Uhr noch Karten an der Tageskasse geben. Allerdings nur für den Heimbereich, denn die Gästeblöcke sind bereits restlos ausverkauft. 1.800 Eintracht-Fans werden ihr Team beim Gastspiel an der Pader unterstützen.


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