SCP-Splitter

Ein Ex-Paderborner hofft aufs Tor des Monats, U21 des SCP verliert OWL-Derby

Paderborns Regionalliga-Reserve verschenkt ebenso wie das Zweitligateam trotz spielerischer Dominanz wertvolle Punkte. Ein SCP-Torwarttalent hat Verletzungspech. Ein Ex-Paderborner erzielt ein Traumtor. Und ein ehemaliger SCP-Stürmer kickt nun im Osten Anatoliens.

Der Ex-Paderborner Kai Klefisch (l.), hier im Duell gegen Ottensen-Akteur Namrud Embaye, erzielte in der 1. Runde des DFB-Pokals einen Treffer, der nun für die Wahl zum Tor des Monats August nominiert ist. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
16.09.2024 | 16.09.2024, 12:46

Unnötige Niederlage gegen Gütersloh

Freitag der 13. war für den SC Paderborn diesmal wahrlich kein Glückstag. Das Zweitligateam verschenkte am Freitagabend bekanntlich beim 3:3 in Münster auf ziemlich ärgerliche Art und Weise zwei Zähler. Die U21 des SCP ging in der Regionalliga West sogar gänzlich leer aus. So kassierte das junge Team von Trainer Daniel Brinkmann eine denkbar unglückliche 1:2 (1:1)-Niederlage im Heimspiel gegen den OWL-Rivalen FC Gütersloh.

Die SCP-Reserve hatte die Partie hierbei - ähnlich wie die erste Mannschaft in Münster - rund 70 Minuten lang dominiert. Für die 1:0-Führung benötigten die Paderborner allerdings einen umstrittenen Foulelfmeter, den Adrian Bravo Sanchez in der 38. Minute sicher verwandelte. Anschließend hätte der erfahrene Stürmer Julius Langfeld vor den 767 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena das 2:0 machen müssen, doch er scheiterte an FCG-Keeper Jarno Peters (42.).

Das sollte sich postwendend rächen, denn der Gütersloher Patrik Twardzik köpfte in der 43. Minute eine Freistoß-Hereingabe zum 1:1-Halbzeitstand ein. „Wir müssen zur Pause 2:0 oder 3:0 führen. Wir müssen lernen, zuzuschlagen, wenn die Chancen da sind“, ärgerte sich SCP-II-Coach Brinkmann. Dessen Team ließ sich stattdessen in der Schlussphase das ein ums andere Mal überrumpeln. So auch in der 86. Minute, in der ein langer Ball die komplette SCP-Abwehrreihe aushebelte. FCG-Joker Dimitrios Touratzidis ging auf und davon und netzte zum 1:2 ein.

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Paderborns erste Heimniederlage der Saison war besiegelt. Mit sieben Punkten nach sieben Spielen rangiert die U21 nun erst einmal im unteren Tabellendrittel. Doch bereits an diesem Freitag, 20. September, gibt’s die Gelegenheit, es besser zu machen. Dann gastiert die SCP-Reserve um 19.30 Uhr beim Schlusslicht Türkspor Dortmund, das am Samstag mit dem 2:1 bei Mitaufsteiger Eintracht Hohkeppel den ersten Saisondreier einheimste.

Pruhs im Pech

In den ersten sechs Regionalligaspielen der neuen Saison hatte Florian Pruhs das Tor der Paderborner U21 gehütet. Grund: Der etatmäßige Stammkeeper Arne Schulz hatte Ende Juli im Training der Profis einen Sehneneinriss im hinteren Oberschenkel erlitten und fällt seitdem aus.

SCP-Torwarttalent Florian Pruhs muss wohl rund sechs Wochen pausieren. - © Oliver Krato
SCP-Torwarttalent Florian Pruhs muss wohl rund sechs Wochen pausieren. | © Oliver Krato

Nun jedoch ereilte auch Pruhs das Verletzungspech. Der erst 18 Jahre alte Torwart muss wegen einer Blessur am Syndesmoseband rund sechs Wochen lang pausieren. Das ist auch eine bittere Nachricht für die Profis, denn Pruhs zählt zur Trainingsgruppe des Zweitliga-Teams. In der U21 rückte am Freitag Nico Willeke ins Tor. Der 20-Jährige bot gegen Gütersloh eine gute Leistung. Die Niederlage aber konnte auch Willeke nicht verhindern.

Heuer lässt Hannover jubeln

Der nächste Zweitligagegner des SC Paderborn kehrte am Samstag in die Erfolgsspur zurück. So feierte Hannover 96, das am kommenden Freitag um 18.30 Uhr in der Paderborner Home-Deluxe-Arena gastiert, einen hochverdienten 3:1 (1:0)-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Lee (6.), Christiansen (73.) und Momuluh (90.+5) trafen für die Niedersachsen. FCK-Torjäger Ragnar Ache hatte für die Pfälzer zwischenzeitlich ausgeglichen (56.).

Den Sieg hatte 96 aber letztlich auch einem Ex-Paderborner zu verdanken, der nun in Lauterer Diensten steht. So machte FCK-Verteidiger Jannis Heuer keine gute Figur, als er einen Kopfball von Max Christiansen in der 73. Minute ebenfalls per Kopf unhaltbar und relativ unbedrängt ins eigene Tor abfälschte. Der Treffer wurde zwar nicht als Eigentor gewertet, doch Heuer weiß, dass der Treffer auf seine Kappe geht. „Das ist ein individueller Fehler, den ich da mache und der mir natürlich nicht passieren darf“, erklärte der 25-Jährige nach der Partie.

Klefisch-Kracher steht zur Wahl

Die persönliche Zwischenbilanz von Kai Klefisch beim SV Darmstadt 98 fällt derzeit wohl ein wenig zwiespältig aus. Einerseits stand der Neuzugang vom SC Paderborn bislang in jedem Pflichtpiel des Erstliga-Absteigers in der Startelf. Andererseits warten Klefisch und Co. noch immer auf den ersten Zweitliga-Erfolg der Saison.

Immerhin gelang Darmstadt in der ersten Runde des DFB-Pokals ein Pflichtsieg beim Hamburger Regionalligisten FC Teutonia Ottensen, bei dem Klefisch die Lilien mit einem fulminanten Distanzschuss in Führung gebracht hatte. Eben jener Treffer wurde von der „ARD“ nun für das Tor des Monats August nominiert. Allerdings hat Klefisch starke Konkurrenz. Zur Wahl stehen auch spektakuläre Fallrückzieher-Tore von Lex Tyger Lobinger (Viktoria Köln) und Raphael Ott (TSV 1860 München) sowie ein 60-Meter-Treffer von Dominik Nothnagel (VfB Stuttgart II).

Am Samstag hätte Kai Klefisch unterdessen gerne als Torverhinderer geglänzt. So wollte er im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig in der 86. Minute nach einem Abschluss von Eintracht-Joker Levente Szabo den Ball von der Linie kratzen, doch der Ex-Paderborner kam eine Millisekunde zu spät. Dank Torlinientechnik wurde der Treffer zum 1:1-Endstand gegeben.

Scherning sieht Rot

Braunschweigs Cheftrainer Daniel Scherning erlebte den ersten Punktgewinn der Saison von der Tribüne aus. Der gebürtige Paderborner hatte in der 28. Minute die Rote Karte gesehen, weil er sich zu sehr über die Entstehung des Darmstädter Führungstreffers aufgeregt und beschwert hatte. Vor dem 1:0 waren Braunschweigs Sven Köhler und Darmstadts Killian Corredor zusammengeprallt. Köhler, der einen Schlag auf die Kehle bekommen hatte, blieb benommen liegen, doch Schiedsrichter Felix Prigan ließ das Spiel weiterlaufen. Und Darmstadt erzielte das 1:0.

„Wenn man da neutral rangeht, gibt es keine zwei Meinungen, dass er unterbrechen muss. Die Spieler auf dem Platz rennen zu unserem Spieler, unsere Bank versucht zu intervenieren, die Darmstädter Bank glaube ich auch, der vierte Offizielle versucht Kontakt aufzunehmen. Nur einer hat es nicht verstanden und lässt das Ding weiterlaufen. Und das ist für mich dann schon eine Einflussnahme auf das Spiel“, kritisierte Scherning den Referee.

„Und dann wäre da die schwachsinnige Regel, für die der Schiedsrichter nichts kann, dass ich eine Rote Karte bekomme, weil ich drei Meter im Feld stehe. Ich finde, in solchen Situationen reichen auch Gelbe Karten“, erklärte der Eintracht-Coach und fügte an: „Das ist eine Regel, die ich für völlig bescheuert halte, die auch dazu führt, dass wir die Wahrnehmung haben, dass sich der Fußball komisch entwickelt und nicht mehr so emotional ist.“

Neuer Klub für Mamba

Seit seinem Abschied aus Paderborn ist Streli Mamba ganz schön herumgekommen. Der Stürmer, der von Sommer 2019 bis Januar 2021 beim SCP unter Vertrag gestanden hatte, kickte unter anderem in Kasachstan und China. In der Rückrunde der vergangenen Saison ging der gebürtige Göppinger dann für den türkischen Zweitligisten Tuzlaspor auf Torjagd. Zuletzt aber war Mamba vereinslos.

Doch dies hat sich nun geändert. So unterschrieb der Angreifer einen Einjahresvertrag beim ostanatolischen Klub Erzurumspor FK, sodass der 30-Jährige weiterhin in der zweiten türkischen Liga kicken wird. Anfang September 2020 hätte Mamba dem SC Paderborn eine Ablösesumme von rund zwei Millionen Euro einbringen können. Der Stürmer stand damals unmittelbar vor einem Wechsel zum 1. FC Köln, rasselte aber durch den Medizincheck.


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