SCP-Testspiel

6:2 gegen Emden: SC Paderborn präsentiert sich im ersten Test in Torlaune

Spielfreudige Paderborner feiern im ersten Testspiel der Saisonvorbereitung einen deutlichen Sieg gegen Regionalliga-Nord-Aufsteiger Kickers Emden, der locker auch zweistellig hätte ausfallen können. Allein ein paar weite Einwürfe der Gäste bringen den SCP kurzzeitig ins Wanken.

SCP-Akteur Marco Pledl trifft in der 21. Minute per Abstauber zum 3:0. Emdens Torwart Marcel Bergmann streckt sich vergeblich. | © Besim Mazhiqi

Frank Beineke
30.06.2024 | 01.07.2024, 09:34

Paderborn. Das konnte sich doch schon einmal sehen lassen. Der SC Paderborn fuhr am Sonntagnachmittag in einem nicht-öffentlichen Testspiel gegen Kickers Emden einen klaren 6:2 (3:1)-Sieg ein. Mit etwas mehr Effizienz hätte der Erfolg gegen den Regionalliga-Nord-Aufsteiger aus Ostfriesland auch locker zweistellig ausfallen können. Paderborns Cheftrainer war aber trotz des mitunter praktizierten Chancenwuchers hochzufrieden.

„Nach einer Woche Training war das schon außerordentlich gut, gerade was den Spielvortrag angeht", bilanzierte Lukas Kwasniok nach den unterhaltsamen 90 Minuten im Paderborner Trainingszentrum. Der SCP-Coach hatte 22 Spielern, darunter die sieben externen Neuzugänge, Spielpraxis gewährt und zur Halbzeit komplett durchgewechselt. Und vor allem das Team der ersten Hälfte hatte die zwischenzeitlich heillos überforderten Emder komplett dominiert.

Dabei stimmte im strömenden Regen zunächst auch die Effizienz, denn der SCP münzte seine ersten drei Großchancen allesamt in Tore um. Den Anfang machte ein Geburtstagskind. Sebastian Klaas, der am Sonntag 26 Jahre alt wurde, traf nach einer Hereingabe von Marco Pledl per Direktabnahme schon in Minute zwei zum 1:0.

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Emden ist zunächst heillos überfordert

In der siebten Minute setzten sich Raphael Obermair und der agile Felix Platte über die rechte Seite durch. Nutznießer war Koen Kostons, der zum 2:0 einnetzte. Das 3:0 folgte in Minute 21: Kostons scheiterte nach Platte-Vorarbeit an Kickers-Torhüter Marcel Bergmann, doch den Abpraller versenkte der recht auffällig agierende Pledl.

Neuzugang Tjark Scheller (28.) und Rückkehrer Jasper van der Werff (31.) verpassten anschließend das 4:0, ehe Ilyas Ansah einen fulminanten Sololauf startete, um dann jedoch den Ball ins Nirgendwo zu befördern (33.). Scheller und Laurin Curda verbuchten eine Doppelchance (35.), ein abgefälschter Platte-Schuss landete an der Oberkante der Latte (39.).

Die Gastgeber kombinierten nach Herzenslust und nutzten die vielen Freiräume, die ihnen von den Kickers gewährt wurden. Die vom Ex-Paderborner Stefan Emmerling trainierten Emder stürzten unterdessen von einer Verlegenheit in die nächste, erzielten dann aber kurz vor der Pause mit ihrem ersten Torschuss das 3:1 (42.). Michael Igwe zog nach einer abgewehrten Ecke aus knapp 20 Metern ab und traf exakt ins linke Eck.

Weite Einwürfe bereiten Probleme

Der SCP ging mit einer neuen Elf in die zweite Hälfte. Der Ball lief in den Reihen der Hausherren nun nicht mehr ganz so gut wie vor dem Wechsel. Die Zielstrebigkeit im Spiel nach vorn sollte aber weiterhin passen. Allerdings betrieben die Paderborner nun gut eine halbe Stunde lang so richtig Chancenwucher.

Nach feiner Vorarbeit der SCP-Novizen Mika Baur und Anton Bäuerle scheiterte Filip Bilbija an Kickers-Keeper Moritz Onken (48.). Emden nutzte dagegen seine zweite Chance zum zweiten Tor. Nach einem immens weiten Einwurf von David Schiller köpfte Innenverteidiger Tim Dietrich zum 3:2 (51.) ein.

Der Nord-Regionalligist war nun deutlich besser im Spiel. „Da hatten wir zehn Minuten, in denen wir gefühlt nur Standards verteidigen mussten", urteilte Kwasniok später über diese Phase des Spiels, in der ein weiterer Schiller-Einwurf fast zum Ausgleich durch Kapitän Tobias Steffen geführt hätte (61.).

Zu den kleinen Paderborner Wacklern in der Defensive gesellte sich das Schusspech in der Offensive. SCP-Neuzugang Luca Herrmann (56./64.) hatte gleich zwei Mal den vierten Paderborner Treffer auf dem Fuß. Mika Baur wurde in Minute 66 erst geblockt, um dann das Leder übers Tor zu dreschen. Und der neue Kickers-Abwehrchef Tim Dietrich, der bereits in der 56. Minute mit einer gekonnten Rettungsaktion einen Grimaldi-Torerfolg verhindert hatte, entschärfte eine Bilbija-Großchance (70.).

Grimaldi dreht noch einmal auf

In der 74. Minute hatte Adriano Grimaldi daher offenbar die Faxen dicke. Er schnappte sich das Spielgerät, ließ drei, vier Emdener aussteigen und schoss überlegt zum 4:2 ein. Plötzlich war die Effektivität der Anfangsphase zurück. Nach einer Bäuerle-Ecke herrschte Konfusion im Fünfmeterraum der Gäste, die Filip Bilbija zum 5:2 (76.) nutzte.

In der 80. Minute setzte Bilbija den Ball an den Innenpfosten, ehe Grimaldi zwei Minuten später für den Schlusspunkt sorgte. So traf der routinierte SCP-Stürmer nach einem langen Ball von Marcel Hoffmeier zum 6:2. Damit fuhren spielfreudige Paderborner am Ende doch noch ein Resultat ein, das die Kräfteverhältnisse auf dem Platz gut widerspiegelt.

Die SCP-Kicker starten nun am Montag in ihre zweite Trainingswoche, in der sie am kommenden Freitag, 5. Juli, einen nicht-öffentlichen Test gegen den Drittligisten Viktoria Köln absolvieren. Am Samstag können sie dann ein wenig durchschnaufen, ehe es am Sonntag ins Trainingslager nach Tirol geht.

SC Paderborn - Kickers Emden 6:2 (3:1)

SC Paderborn 1. Halbzeit: Boevink - Curda, Götze, van der Werff - Obermair, Scheller, Klaas, Pledl - Platte, Ansah, Kostons

SC Paderborn 2. Halbzeit: Schubert - Hoffmeier, Ens, Brackelmann - Schuster, Herrmann, Castaneda, Bäuerle - Bilbija, Grimaldi, Baur

Kickers Emden: Bergmann (46. Onken), Dietrich, Herbst (46. von Aschwege), Steinwender, Eickhoff (46. Kaissis), Igwe (46. Podolski), Schmidt, Siderkiewicz (46. Schiller), Steffens (46. Steffen), Engel (46. Stöhr), Boelter (28. Ndiaye).

Tore: 1:0 Klaas (2.), 2:0 Kostons (7.), 3:0 Pledl (21.), 3:1 Igwe (42.), 3:2 Dietrich (51.), 4:2 Grimaldi (74.), 5:2 Bilbija (76.), 6:2 Grimadi (82.)

Gelbe Karten: - Ndiaye

Schiedsrichter: Timo Gansloweit (Dortmund)


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