Durchwachsener erster Test: SC Paderborn nur 2:2 gegen Kickers Emden

Paderborn. Der SC Paderborn hat seine erste Trainingswoche der noch jungen Saisonvorbereitung mit einem 2:2-Unentschieden gegen den Nord-Regionalligisten Kickers Emden abgeschlossen. Viel Ballbesitz. Zwei Aluminiumtreffer. Zwei Gegentore. Der erste Test unter dem neuen Cheftrainer Ralf Kettemann bot gleich reichlich Ansätze zur Analyse. Und ein kleines Versprechen wurde immerhin auch eingelöst: Es &bdquo;schepperte“, wie es der Trainer zuvor angekündigt hatte – zumindest phasenweise. &bdquo;Man muss das einordnen“, sagte Kettemann nach der Partie. &bdquo;Wir haben natürlich vorher auch nicht ganz so wenig trainiert.“ Mit einem Augenzwinkern schob er hinterher: &bdquo;Es hat zu 75 Prozent gescheppert.“ Lesen Sie auch: Torwartfrage beim SC Paderborn: Seimen oder Schubert? Kettemann eröffnet den Zweikampf Starke Anfangsphase des SCP – Hoffmeier trifft sehenswert Schon früh im Spiel war klar: Der SCP wollte hier gegen die Kickers nicht nur locker anspielen, sondern gleich aufdrehen. Mit viel Ballbesitz, Druck und Zug zum Tor dominierte die Kettemann-Elf über weite Strecken das Geschehen. Auch wenn zunächst der Regionalligist die erste Duftmarke mit einem Kopfball in die Arme von Dennis Seimen setzte (3.). Dann jedoch nahm Paderborn das Heft des Handelns in die Hand: Joel Vega Zambrano scheiterte noch am stark reagierenden Isaak Djokovic (10.), ehe Marcel Hoffmeier aus rund 18 Metern Maß nahm und den Ball flach ins linke Eck zur Führung schob (19.). Ein trockener Abschluss. Wenig später hätte Adriano Grimaldi nach feinem Lauf in die Tiefe fast nachgelegt, doch ein Emder Verteidiger kam im letzten Moment noch dazwischen und verhinderte das 2:0 (22.). Torwart patzt: SC Paderborn hilft bei zweitem Gegentor mit Doch die Führung hielt nicht lange an. Emden spielte nicht viel nach vorne, war aber effizient. Tobias Steffen zog einfach mal ab, und wie aus dem Nichts zappelte der Ball im rechten Winkel (27.). Ein Sonntagsschuss mitten im Samstagsspiel – selbst Paderborns neuer Schlussmann Dennis Seimen konnte da nur hinterhersehen. Nach einer Flanke von Mika Baur, der auf der linken Schiene spielte, verpasste der eingewechselte Lucas Copado per Kopf die erneute Führung (33.). Danach passierte nicht mehr viel. Nach dem Seitenwechsel startete der SCP dann furios. Koen Kostons bewies Übersicht und schickte Raphael Obermair auf die Reise. Der wiederum schob überlegt aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 2:1 ein (47.). Wer dachte, das Spiel würde nun in geordneten Bahnen zu Ende gehen, der irrte. Denn es kam, wie es manchmal in Testspielen kommt: Lucas Copado traf zunächst nur die Latte (58.) und ein Fehlpass vom zur Pause eingewechselten Keeper Markus Schubert landete nur wenig später direkt bei Emdens Doppeltorschützen Steffen, der sich bedankte und zum 2:2 traf (62.). &bdquo;Beim zweiten Tor hängen wir selbst mit drin“, gab Kettemann offen zu. &bdquo;Aber das erste, das macht er einfach toll. Da kann man nur gratulieren.“ Lesen Sie auch: Wer führt den SCP aufs Feld? Kapitänsfrage wird beim SC Paderborn 07 neu gestellt SC Paderborn in Halbzeit zwei: Zwischen Leerlauf und Lattentreffern Die darauffolgenden Minuten waren aus Paderborner Sicht dann weniger prickelnd. Zwischen der 65. und 85. Minute passierte zu wenig. &bdquo;Das war mir zu dünn, leer, emotionslos“, bemängelte Kettemann. &bdquo;Da herrschte einfach etwas Leerlauf.“ Wohl auch, weil allmählich die Kraft fehlte. Erst in der Schlussphase blitzte das Offensivpotenzial des SCP wieder auf: Filip Bilbija (87.) traf, genau wie zuvor Copado, die Latte. Beide Lattenknaller entstanden übrigens nach schnellen, geradlinigen Sprints in die Tiefe. Szenen, wie sie der Trainer deutlich häufiger sehen will. Denn: &bdquo;Immer dann, wenn wir Tiefe angeboten haben, war es gut“, sagte Kettemann. Lesen Sie auch: SC Paderborn pokert um Sebastian Lange - noch keine Einigung mit SC Verl SC Paderborn: Fast der komplette Kader erhält Spielpraxis Insgesamt setzte der neue Trainer fast den kompletten Kader ein, einzig Anton Bäuerle und Routinier Sven Michel pausierten angeschlagen. Drei Neuzugänge standen in der Startelf: Torwart Dennis Seimen, Außenbahnspieler Ruben Müller und Offensivmann Bennit Bröger. Das 3-4-3-System funktionierte phasenweise gut, insbesondere im Ballbesitzspiel. Unterm Strich war der erste Test des SC Paderborn in die Saison 2025/26 kein Feuerwerk – aber, um in der Bildsprache zu bleiben, schon einmal ein kleiner Funke, der das Potenzial der Mannschaft andeutete. Die ersten Abläufe waren bereits erkennbar, ebenso eine klare Idee im Spiel mit Ball. Gegen defensiv kompakte Emder gelang es den Paderbornern immer wieder, Räume zu öffnen. In puncto Effizienz und defensiver Stabilität bleibt allerdings noch Luft nach oben. So spielte der SC Paderborn 07 gegen Kickers Emden: SC Paderborn 07: Seimen (46. Schubert) - Hoffmeier (46. Scheller), Götze (46. Kinsombi), Krumme (46. Brackelmann) - Müller (46. Curda), Engelns (46. Hansen), Klaas (31. Castaneda, 60. Herrmann), Baur (46. Obermair) - Vega Zambrano (31. Copado, 60. Wörner), Grimaldi (31. Kostons, 60. Bilbija), Bröger (46. Bätzner). Tore: 1:0 (19.) Marcel Hoffmeier, 1:1 (27.) Tobias Steffen, 2:1 (47.) Raphael Obermair, 2:2 (62.) Tobias Steffen. Schiedsrichter: Yannick Rupert.

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