SCP-Splitter

Hünemeier holt Meistertitel, zwei Paderborner Neuzugänge feiern Pokalsiege

Paderborns langjähriger Abwehrchef steigt mit seinem Heimatverein in die A-Liga auf. Zwei SCP-Neuzugänge triumphieren im Landespokal, während eine Paderborner Leihgabe Rot sieht. Die U21 des SCP bestätigt einen Trainerwechsel und ein Ex-Paderborner hat ein Buch geschrieben.

Uwe Hünemeier (vordere Reihe) sitzt inmitten seiner Teamkollegen und genießt nach dem Gewinn des B-Liga-Meistertitels die erfrischenden Bierduschen. | © Thorsten Zelinski

Frank Beineke
27.05.2024 | 27.05.2024, 18:29

Mit Hünemeier klappt’s endlich

Elf Jahre lang hatte der SV Schwarz-Gelb Bokel vergeblich versucht, in die Gütersloher Kreisliga A aufzusteigen. Doch mit einem prominenten Rückkehrer wurde das große Ziel nun endlich erreicht. So feierte Ex-Profi Uwe Hünemeier am Sonntag mit seinem Heimatverein einen 11:1-Heimsieg gegen den SCE Gütersloh. Bokel verteidigte damit am letzten Spieltag der B-Liga-Staffel 1 seine Tabellenführung vor dem punktgleichen BSC Rheda und kickt damit künftig im Kreisoberhaus.

Der langjährige SCP-Abwehrchef Uwe Hünemeier feiert mit dem SV Schwarz-Gelb Bokel den Aufstieg in die Gütersloher A-Liga. - © Thorsten Zelinski
Der langjährige SCP-Abwehrchef Uwe Hünemeier feiert mit dem SV Schwarz-Gelb Bokel den Aufstieg in die Gütersloher A-Liga. | © Thorsten Zelinski

Bei der Tordifferenz sind die Schwarz-Gelben nämlich 13 Tore besser als der ziemlich hartnäckige Konkurrent aus Rheda. Dies liegt nicht zuletzt an Uwe Hünemeier, der in den letzten beiden Partien als Stürmer jeweils einen Sechserpack schnürte. Unterm Strich verbuchte „Hüne“ in dieser Saison satte 33 Treffer in 22 Spielen.

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Pokalerfolge zum Abschied

Zwei künftige SCP-Spieler verabschiedeten sich am vergangenen Samstag mit einem Titelgewinn von ihrem bisherigen Arbeitgeber. So gewann Felix Götze mit Rot-Weiß Essen den Niederrheinpokal. Und Luca Herrmann triumphierte mit Dynamo Dresden im Finale des sächsischen Landespokals.

Dynamo setzte sich dabei vor 27.119 Zuschauern im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion gegen den Drittligakonkurrenten Erzgebirge Aue mit 2:0 nach Verlängerung durch. Herrmann war hierbei vor Spielbeginn gemeinsam mit zwölf Teamkollegen offiziell verabschiedet worden, um dann in der 68. Minute eingewechselt zu werden.

Dresdens Matchwinner war allerdings ein anderer Joker. So traf Panagiotis Vlachodimos, der ebenfalls Dynamo verlassen wird, im Doppelpack. Sehr zum Leidwesen des ehemaligen Paderborner Erfolgscoaches Pavel Dotchev, der bekanntlich den FC Erzgebirge Aue trainiert.

Herrmanns künftiger Teamkollege Felix Götze jubelte unterdessen im Essener Trikot über einen souveränen 3:0-Finalsieg gegen Rot-Weiß Oberhausen. Der 26-jährige Innenverteidiger spielte vor knapp 18.000 Zuschauern an der Hafenstraße über die volle Distanz und stieg nach der Partie mit einer Bierflasche in der Hand auf den Zaun, um sich von den RWE-Fans zu verabschieden. „Ein perfekter Abschluss. Danke für Alles“, erklärte Götze via Social Media.

Vielleicht gibt es ja für Herrmann oder Götze ein schnelles Wiedersehen mit ihren bisherigen Klubs. Das wird sich am Samstag, 1. Juni, entscheiden. Dann wird in der „ARD-Sportschau“ die erste Hauptrunde im DFB-Pokal 2024/25 ausgelost. Dresden und Essen zählen zu den möglichen SCP-Gegnern.

SCP-Leihgabe erlebt ein bitteres Finale

Ganz anders war am Samstag die Stimmungslage bei Niclas Nadj. Der 23-Jährige, den der SC Paderborn an den SC Verl ausgeliehen hat, verlor nicht nur ein Landespokal-Finale, sondern flog auch noch vom Platz. So kassierte der SC Verl im Endspiel um den Westfalenpokal eine 1:3-Niederlage beim OWL-Rivalen Arminia Bielefeld.

Obwohl die Verler ab der 63. Minute nur noch zu Zehnt spielten, weil Torge Paetow wegen einer Notbremse Rot gesehen hatte, hatten die Gäste gute Chancen aufs 2:2. Die Aufholjagd hatte sich aber erledigt, als Nadj in der 75. Minute die Rote Karte sah. Die Paderborner Leihgabe grätschte dem Bielefelder Marius Wörl von hinten in die Beine.

„Die zweite Rote Karte hat uns den Stecker gezogen. Die war ärgerlich, so etwas darf man nicht machen“, urteilte Verls Trainer Alexander Ende. Für Nadj war es der erste Platzverweis im Seniorenbereich. Auch in 74 Junioren-Bundesligaspielen für die U17 und U19 des FC St. Pauli hatte er weder Gelb-Rot noch Rot gesehen.

Der 23-Jährige soll nun erst einmal zum SC Paderborn zurückkehren. Ob Nadj dauerhaft bleibt, ein weiteres Mal verliehen oder sogar verkauft wird, entscheidet sich möglicherweise erst im Laufe der Sommervorbereitung.

SCP-Reserve bestätigt Trainerwechsel

Nun ist es offiziell: Daniel Brinkmann wird neuer Chefcoach der U21 des SC Paderborn. Der 38-Jährige beerbt Dennis Schmitt, der künftig den Südwest-Regionalligisten Eintracht Frankfurt II trainieren wird (wir berichteten). „Daniel hat in den vergangenen Jahren in Wiedenbrück sehr gute Arbeit geleistet und viele Spieler weiterentwickelt. Deshalb passt er optimal zu uns“, erklärt Ayhan Tumani, Sportlicher Leiter der Nullsieben-Akademie.

Brinkmann hatte im Juniorenbereich für den SC Paderborn gespielt und war mit den SCP-Profis in der Saison 2004/05 in die 2. Bundesliga aufgestiegen. 2007 wechselte der gebürtige Horn-Bad Meinberger nach Aachen. Es folgten Stationen in Augsburg, Cottbus und Bielefeld, ehe er von 2017 bis 2020 für den SC Wiedenbrück kickte.

Ayhan Tumani (l.), Sportlicher Leiter der Nullsieben-Akademie, begrüßt den neuen U21-Trainer Daniel Brinkmann. - © SC Paderborn 07
Ayhan Tumani (l.), Sportlicher Leiter der Nullsieben-Akademie, begrüßt den neuen U21-Trainer Daniel Brinkmann. | © SC Paderborn 07

Seit Januar 2020 war Brinkmann dann Chefcoach in Wiedenbrück. Und das mit großem Erfolg. Nun kehrt der Ex-Profi, der derzeit am Pro-Lizenz-Lehrgang des DFB teilnimmt, zum SCP zurück, sodass er mit der Paderborner Reserve auch künftig einen Regionalliga-West-Klub trainieren wird.

Seinen Vorgänger Dennis Schmitt zieht es derweil in die Regionalliga Südwest. So trainiert der 31-Jährige ab sofort die zweite Mannschaft von Eintracht Frankfurt. „Ich bin sehr froh, dass ich hier sein darf und sehe es als Privileg an, für einen so großen Verein arbeiten zu dürfen. Ich bin ein Kind aus der Region und dementsprechend glücklich, diese Möglichkeit zu erhalten“, sagt der gebürtige Aschaffenburger mit Blick auf seine neue Aufgabe.

Schmitt nimmt seinen Co-Trainer Arber Mustafa (27) mit an den Main. Und womöglich erhält das Trainerteam der Frankfurter U21 prominente Unterstützung. So soll die japanische Spielerlegende Makoto Hasebe (40) künftig im Nachwuchsbereich der Eintracht arbeiten.

„Herze“ liest aus seinem Buch

Das Fanprojekt Paderborn bittet am Donnerstag, 4. Juli, zu einer besonderen Lesung. Der Schriftsteller kickte nämlich von 2016 bis 2019 für den SC Paderborn. So wird Felix Herzenbruch ab 19.30 Uhr in den Räumen des Fanprojekts (Frankfurter Weg 27, Paderborn) aus seinem Buch „55 Gründe Fußballprofi zu werden“ lesen.

Der gebürtige Wuppertaler, der nun für die SSVg Velbert spielt, schildert im besagten Buch, warum es sich lohnt, Fußballprofi zu werden. Zugleich nennt „Herze“ aber auch die Schattenseiten. Und das alles mit viel Humor und (Selbst-)Ironie. Der 31-Jährige arbeitet übrigens mittlerweile als Projektlehrer an einer Gesamtschule und ist für sein großes soziales Engagement bekannt. Letzteres war auch in Paderborn der Fall.

Bei der Lesung am 4. Juli wird Herzenbruch sicherlich auch einige Anekdoten aus seiner Zeit beim SCP erzählen. Der Eintritt ist frei. Einlass ist um 19 Uhr.


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