
Kwasniok peilt wieder die Fünfzig an
Beim Start in die letzte Trainingswoche der Saison 2023/24 herrschte auf dem Trainingsgelände des SC Paderborn am Dienstagnachmittag reger Betrieb. Lediglich die langzeitverletzten SCP-Akteure Laurin Curda, Mattes Hansen und Marco Schuster fehlten. Ansonsten sind alle Mann an Bord. Auch Ersatzkeeper Jannik Huth, der zuletzt über Adduktorenprobleme klagte, ist wieder im Mannschaftstraining.
Und so dürfte Chefcoach Lukas Kwasniok im Saisonfinale beim FC Hansa Rostock (Pfingstsonntag, 19. Mai, 15.30 Uhr) keine Personalprobleme haben. „Wir wollen den nächsten Sieg einfahren. Nach dem Spiel soll bei der Punktzahl vorne die Fünf stehen“, betont Kwasniok. So würde der SCP bei einem Dreier die Saison mit 52 Punkten abschließen. Zum Vergleich: In seiner Paderborner Premierensaison 2021/22 holte Kwasniok 51 Zähler. In der vergangenen Spielzeit waren es 55 Punkte.
Beim Unternehmen Auswärtssieg muss der SCP-Trainer allerdings auf Raphael Obermair verzichten. Der 28-Jährige fehlt in Rostock wegen einer Gelbsperre. Wer für Obermair auf der rechten Seite spielen wird, ist offen. „Das steht noch in den Sternen“, sagt Lukas Kwasniok.
Das nächste Transfergerücht
Mit Innenverteidiger Tjark Scheller vom FC St. Pauli) hat der SC Paderborn bereits einen externen Neuzugang für die Zweitliga-Spielzeit 2024/25 verpflichtet. Zudem werden wohl die Drittliga-Akteure Luca Herrmann (Dynamo Dresden) und Felix Götze (RW Essen) an die Pader wechseln. Nicht ganz so heiß ist unterdessen ein weiteres Transfergerücht.
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So wird Luca Sirch vom Nordost-Regionalligisten 1. FC Lokomotive Leipzig mit dem SCP in Verbindung gebracht. Der 24-Jährige wäre in diesem Sommer ablösefrei zu haben. Laut „Leipziger Volkszeitung“ buhlen Paderborn sowie die Zweitligakonkurrenten 1. FC Magdeburg und die SV Elversberg um die Dienste des vielseitigen Lok-Spielers, der in dieser Saison beachtliche zwölf Tore und fünf Assists in 32 Regionalligapartien verbucht hat.
Sirch war im September 2020 nach Leipzig gekommen, wo der gebürtige Augsburger vornehmlich als Innenverteidiger zum Einsatz kam. Das spricht nicht unbedingt für einen Wechsel zum SCP, der mit Abwehrspielern bereits reich gesegnet ist. Zumal, wenn Felix Götze tatsächlich auch noch nach Paderborn kommt. In dieser Saison agierte Sirch allerdings auch im zentralen Mittelfeld und auf dem linken Flügel. Zudem geriet der gebürtige Bayernschwabe durch seine starken Standards in Visier der Scouts. Nun wird Sirch Lok Leipzig nach knapp vier Jahren verlassen. Wohin es ihn zieht, ist aber noch ein Geheimnis.
Führich für Deutschland
Chris Führich hatte in der Zweitliga-Saison 2020/21 in Diensten des SC Paderborn seinen Durchbruch im Profifußball geschafft, um dann im Sommer 2021 für rund 2,5 Millionen Euro Ablöse zum Erstligisten VfB Stuttgart zu wechseln. Dort reifte der dynamische Flügelspieler sogar zum deutschen A-Nationalspieler. Nun geht für Führich der nächste Kindheitstraum in Erfüllung.
So gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstagvormittag im Rahmen seiner etwas seltsam anmutenden Informationskampagne bekannt, dass der inzwischen 26 Jahre alte Offensivakteur im deutschen Aufgebot für die Fußball-Europameisterschaft steht. Führich könnte sich somit in diesem Sommer noch mehr in den Fokus der ganz großen Vereine spielen.
Medienberichten zufolge beinhaltet sein Vertrag in Stuttgart eine Ausstiegsklausel, wonach er für eine Ablösesumme in Höhe von 25 bis 30 Millionen Euro wechseln kann. Der SC Paderborn wiederum hatte sich 2021 eine Weiterverkaufsbeteiligung gesichert. Und so könnte der SCP bei einem Führich-Transfer gut eine Million Euro einstreichen.
Rostocker Polizei nimmt Hansa-Fan fest
Der 3:0-Heimsieg des SC Paderborn im Hinspiel gegen den FC Hansa Rostock war im vergangenen Dezember von Krawallen der Gästefans überschattet worden. Gewaltbereite Hansa-Anhänger zerstörten die Infrastruktur im Gästebereich. 37 Polizei- und Ordnungskräfte sowie ein neutraler Zuschauer wurden verletzt.
Die Polizei in Rostock und Paderborn setzten Sonderkommissionen ein. Im Februar folgten Hausdurchsuchungen. Elf Tatverdächtige wurden ermittelt. Nun nahm die Rostocker Polizei einen weiteren mutmaßlichen Gewalttäter fest. So wurde ein 22-jähriger Hansa-Fan dem Haftrichter vorgeführt. Er soll bei mehreren Partien der Rostocker randaliert haben. Dazu zählt auch das besagte Gastspiel in Paderborn. Gegen den 22-Jährigen wird nun unter anderem wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs ermittelt.
„Jonny“ glänzt auch in London
Hinter Jonas „Jonny“ Wirth liegen denkwürdige Wochen. Zunächst sicherte sich der 18-jährige E-Sportler mit dem SC Paderborn erstmals die deutsche Meisterschaft in der Virtual Bundesliga. Dann holte „Jonny“ auch noch den deutschen Einzelmeistertitel. Die Luft scheint bei dem SCP-Akteur aber noch lange nicht raus zu sein. So trumpfte Wirth am vergangenen Wochenende auch in der Gruppenphase der UEFA-eChampions-League auf.
Bei dem mit 281.000 US-Dollar dotierten Turnier in London qualifizierte sich „Jonny“ in beeindruckender Manier fürs Achtelfinale, das am kommenden Wochenende ebenfalls in London über die Bühne geht. Der frischgebackene deutsche Meister marschierte mit vier Siegen in vier Spielen zum Gruppensieg. Mit einem Torverhältnis von 15:2 stellte Wirth im Feld der 41 Teilnehmer hierbei die mit Abstand beste Defensive.
Der SCP-Spieler trifft nun im Achtelfinale auf den Sieger der Partie Lucio Vecchione (AC Monza) gegen Dylan Gozuacik (Olympique Lyon). Der Leipziger Levy Finn Rieck, gegen den Wirth das Finale um die deutsche Einzelmeisterschaft gewonnen hatte, steht ebenfalls in der Runde der letzten 16. Sein Teamkollege Umut Gültekin (RB Leipzig) belegte in seiner Vorrundengruppe dagegen nur den zweiten Platz und muss daher nun zunächst in der Zwischenrunde ran. Das Finale der UEFA-eChampions-League steigt am 29. Mai in London.