Gewaltexzesse beim Spiel in Paderborn: Hansa Rostock kündigt Konsequenzen an

Paderborn. Die wiederholten Pyrotechnik-Exzesse und Ausschreitungen durch sogenannte Fans des FC Hansa Rostock haben den Druck auf den Fußball-Zweitligisten von der Ostsee erhöht. Spätestens nach den Vorkommnissen in Paderborn, wo 150 gewaltbereite Hansa-Anhänger am vergangenen Freitag im Zweitligaspiel beim SCP für 38 Verletzte und Sachschäden in vermutlich sechsstelliger Höhe gesorgt hatten, muss der Verein handeln. Und so präsentiert der FC Hansa nun ein Positionspapier mit diversen Sofort-Maßnahmen. Beim SC Paderborn laufen unterdessen die Aufräumarbeiten. So ist der Gästebereich der Paderborner Home-Deluxe-Arena, in dem der Rostocker Mob gewütet hatte, inzwischen von den Ermittlungsbehörden freigegeben worden. Der SCP holt derzeit Angebote von Handwerksfirmen ein. Anfang Januar soll dann mit der Instandsetzung der zerstörten Infrastruktur begonnen werden. &bdquo;Wir arbeiten das jetzt alles generalstabsmäßig ab. Und wir gehen davon aus, dass beim Fürth-Spiel wieder alles halbwegs fertig sein wird. Auch wenn die ein oder andere Schönheitsreparatur dann noch nicht durchgeführt werden konnte“, sagt SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger mit Blick auf den Rückrundenauftakt gegen die SpVgg Greuther Fürth, der am Sonntag, 21. Januar, um 13.30 Uhr ansteht. Die von der Polizei eigens eingerichtete Ermittlungskommission &bdquo;Kogge“ ist derweil mit Unterstützung der Rostocker Kollegen weiterhin dabei, Videos, Fotos und Augenzeugenberichte auszuwerten, um Täter zu ermitteln. &bdquo;Da wird mit Hochdruck gearbeitet“, berichtet Hornberger. Hansa-Fans brechen Lagerraum auf Der Großteil der Verletzungen resultierte aus Wurfgeschossen, mit denen gewaltbereite Hansa-Fans die Polizei- und Ordnungskräfte während des Spiels im Eingangsbereich der Gästeblöcke traktiert hatten. Dabei warfen die Rostocker Anhänger auch mit Baumaterialien wie Fliesen. Diese entwendeten sie allerdings nicht vom neuen Oberrang der Nordtribüne, der derzeit errichtet wird. Einige Hansa-Fans kletterten vor der Arena vielmehr über einen 2,20 Meter hohen Zaun und brachen einen verschlossenen Raum auf, in dem die besagten Materialien lagerten. Die Gewaltbereitschaft der Rostocker Anhänger sorgte auch bei der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern für Entsetzen. &bdquo;Jetzt müssen mit aller Konsequenz Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt ergriffen werden“, hatte Sportministerin Stefanie Drese (SPD) am Dienstag gefordert. Und der FC Hansa Rostock gab am Mittwoch erste Maßnahmen bekannt. So will der Verein für die im Februar anstehenden Auswärtspartien in Hannover und Osnabrück sowie für das Hochrisikospiel auf St. Pauli nur Tickets an Vereinsmitglieder verkaufen. Jedes Mitglied kann hierbei nur eine Karte erwerben. Sollte das Kontingent nicht voll ausgeschöpft werden, erfolge ein Einzelverkauf an registrierte Nutzer, deren Daten vorliegen. Schadenssumme steht noch nicht fest Bis März gibt es zudem ein Choreoverbot bei den Heimspielen im Rostocker Ostseestadion. Identifizierte Übeltäter sollen ein Stadionverbot von mindestens drei Jahren erhalten. Bei einer Mitgliedschaft werden sie aus dem Verein ausgeschlossen. Ein Anrecht auf eine Vereinsmitgliedschaft würde diesen Personen verwehrt. Zudem sollen sie für Geldstrafen und entstandene Schäden aufkommen. Der in Paderborn entstandene Sachschaden wird im Positionspapier des FC Hansa Rostock mit &bdquo;aktuell bis zu 50.000 Euro“ beziffert. Die genaue Schadenssumme steht allerdings noch nicht fest, wie Martin Hornberger erklärt. &bdquo;Aber 100.000 Euro plus sind sicherlich realistischer“, betont der SCP-Geschäftsführer.

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