SCP-Splitter

Paderborns U21 verliert gegen Alemannia Aachen, Conteh seinen Rekord

Die SCP-Reserve dominiert im Heimspiel gegen den designierten Regionalliga-Meister aus Aachen, zieht aber am Ende vor einer stattlichen Zuschauerkulisse den Kürzeren. Der befürchtete Platzsturm bleibt aus. Einem Paderborner Zweitliga-Profi wird derweil ein Rekord entzogen.

SCP-Akteur Martin Ens leistete sich im Heimspiel gegen Aachen beim Gegentor einen folgenschweren Ballverlust. Allerdings übersah der Schiedsrichter dabei ein Handspiel. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
22.04.2024 | 22.04.2024, 14:42

Chancenwucher gegen den Spitzenreiter

Die U21 des SC Paderborn zeigte am Samstagnachmittag eine ihrer besten Saisonleistungen. Doch am Ende stand das Team von Trainer Dennis Schmitt mit leeren Händen da. So kassierte die SCP-Reserve vor der stolzen Kulisse von 5.046 Zuschauern in der heimischen Home-Deluxe-Arena eine äußerst unglückliche 0:1 (0:1)-Niederlage gegen den designierten Regionalliga-Meister Alemannia Aachen.

„Ich habe selten gesehen, dass eine Mannschaft so dominant gegen Aachen aufgetreten ist. Nimmt man die Spielanteile und die Torchancen, wäre selbst ein Remis für uns zu wenig gewesen“, resümierte SCP-Coach Schmitt. Dieser hatte mit Ilyas Ansah, Calvin Brackelmann, Martin Ens und Marco Pledl vier Spieler in die Anfangsformation beordert, die am Freitagabend in der Zweitligapartie beim 1. FC Nürnberg noch im Kader der Profis gestanden hatten.

Die Paderborner waren in einer chancenarmen ersten Hälfte das bessere Team, doch die Gäste aus Aachen sollten mit ihrem ersten Torschuss in Führung gehen. Mittelstürmer Thilo Töpken traf aus 23 Metern zum 0:1 (25.) ins rechte untere Eck. SCP-Verteidiger Ens hatte zuvor im Duell gegen Bastian Müller den Ball verloren. Allerdings hatte sich Müller hierbei ein klares Handspiel geleistet, das Schiedsrichter Jonas Besong jedoch übersah.

Newsletter
SC Paderborn 07
Wöchentlich alle News rund um den SC Paderborn.

Nach der Pause münzten die Paderborner ihre spielerische Überlegenheit dann auch in Torchancen um. Aber leider nicht in Tore. So hatten Moritz Flotho (74.), Presley Pululu (84.) und Ilyas Ansah (90.+4) hochkarätige Kopfballgelegenheiten. Flotho und Ansah bekamen den Ball nicht aufs Tor, während Pululu am Aachener Keeper Marcel Johnen scheiterte. Zuvor hatte der bärenstarke Torhüter der Gäste eine weitere Flotho-Chance (70.) per Glanzparade vereitelt.

„Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt. Wir müssen uns heute beim Herrgott bedanken“, atmete Alemannia-Coach Heiner Backhaus nach Spielschluss ganz tief durch. Seinem Team fehlt damit nur noch ein Sieg zum vorzeitigen Drittliga-Aufstieg.

Der Vorsprung der Paderborner U21 auf den ersten Abstiegsplatz schmolz unterdessen auf fünf Punkte, da der SV Lippstadt einen 3:2-Sieg in Rödinghausen einfuhr. Für die SCP-Reserve wartet nun die Partie beim zweitbesten Rückrundenteam. So gastieren die Schützlinge von Dennis Schmitt am Samstag, 27. April, beim SC Wiedenbrück (Anstoß 14 Uhr).

Anschließend gibt es im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten SSVg Velbert (Sonntag, 5. Mai, 14 Uhr) und in der Partie beim SV Lippstadt (Freitag, 10. Mai, 19 Uhr) die Möglichkeit, den Regionalliga-Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. Mit einer Leistung wie gegen Aachen sollte dies problemlos gelingen.

Organistorisch läuft alles glatt

Eine Nachricht aus dem Bergischen Land sorgte am Samstag vor dem Duell der U21 gegen Aachen bei den SCP-Verantwortlichen und den Sicherheitskräften für Erleichterung. So hatte der Regionalliga-Tabellenzweite Wuppertaler SV sein Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf II kurzfristig abgesagt, weil sich zahlreiche WSV-Kicker eine Norovirus-Infektion eingefangen hatten.

Damit stand fest, dass Alemannia Aachen am Samstag noch nicht aufsteigen konnte. Und so musste der SCP auch keinen Platzsturm der Gästefans befürchten, unter dem der Rasen in der Home-Deluxe-Arena vermutlich arg gelitten hätte. Und auch ansonsten lief vor der Paderborner Regionalliga-Rekordkulisse von 5.046 Zuschauern alles glatt.

Der SCP präsentierte sich als freundlicher Gastgeber. Und die gut 4.000 (!) mitgereisten Anhänger der Alemannia blieben friedlich und sorgten für prächtige Stimmung. Nach 20 Spielminuten herrschte in den Gästeblöcken allerdings vorübergehend Stille. Grund: Ein Aachener Fan hatte einen medizinischen Notfall erlitten.

Zum Glück befand sich ein Rettungssanitäter der Aachener Berufsfeuerwehr zufällig in der Nähe. Dieser leistete erste Hilfe und verhinderte Schlimmeres. Und so konnte Aachens Aufsichtsratsvorsitzender Marcel Moberz am Sonntagvormittag via Social Media Entwarnung geben: „Dem Fan, der medizinische Hilfe brauchte, geht es gut.“

U19 siegt im OWL-Duell

Während die Paderborner Regionalliga-Reserve viel Pech hatte, gab es bei der U17 und U19 am vergangenen Wochenende nur glückliche Gesichter. So feierten Paderborns A-Junioren in der U19-Bundesliga West einen 3:1 (2:1)-Erfolg beim OWL-Rivalen Arminia Bielefeld. Luis Engelns, Travis de Jong und Milan Hoffmeister trafen für das Team von Trainer Ilsan Kalkan, das derzeit einen glänzenden fünften Platz belegt.

Paderborns U17 wird die Saison in der B-Junioren-Bundesliga West sogar auf einem vierten Rang abschließen. Am vorletzten Spieltag gelang den Schützlingen von Trainer Moritz Glasbrenner ein 3:2 (2:0)-Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf. Luca Üstün, Mick Runte und Jakob Kuntze schossen den SCP zum 15. Sieg im 25. Saisonspiel.

Auf die Paderborner U17 wartet nun das Liga-Saisonfinale beim 1. FC Köln (Samstag, 27. April), ehe am Samstag, 4. Mai, um 11 Uhr das Westfalenpokal-Halbfinale beim FC Schalke 04 ansteht. Die U19 des SCP steht bereits im Westfalenpokal-Endspiel der A-Junioren und will dort ihren Titel verteidigen.

Paderborns nächster Gegner punktet

Die Zweitliga-Profis des SC Paderborn hatten bekanntlich schon am Freitagabend mit einem 2:0-Erfolg in Nürnberg für einen erfolgreichen Start ins Wochenende gesorgt. Damit gelang den Mannen von Trainer Lukas Kwasniok die Revanche für die 1:3-Hinspielpleite. Nun wartet das Zweitliga-Heimspiel gegen die SV Elversberg (Samstag, 27. April, 13 Uhr), gegen die der SCP in der Hinrunde nach einer desaströsen Vorstellung mit 1:4 verloren hatte.

Eben jene Elversberger ergatterten am Wochenende Saisonpunkt Nummer 40. So holte der Aufsteiger aus dem Saarland vor 9.502 Zuschauern in der heimischen Ursapharm-Arena ein 1:1 gegen den FC Schalke 04. Innenverteidiger Florian Le Joncour hatte Elversberg in der 18. Minute in Führung gebracht, S04-Joker Keke Topp traf nach knapp einer Stunde zum 1:1-Endstand.

Die Elversberger, die eine Woche zuvor einen 4:3-Sieg auf St. Pauli gefeiert hatten, boten eine grundsolide Vorstellung. Dabei fehlten die Offensivakteure Luca Schnellbacher (Erkältung) und Paul Stock (Muskelverletzung), die dem SCP im Hinspiel mächtig wehgetan hatten. Beide werden aber in Paderborn vermutlich wieder einsatzbereit sein.

DFL entzieht „Sissi“ den Sprintrekord

Noch während des Zweitligaspiels zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem SC Paderborn war verkündet worden, dass SCP-Stürmer Sirlord „Sissi“ Conteh einen Bundesliga-Allzeitrekord aufgestellt hatte. Bei einem Sprintduell in der 24. Minute waren für den 27-Jährigen exakt 36,93 km/h gemessen worden. Seit Beginn der Datenerfassung im Jahre 2011 war kein Spieler der 1. oder 2. Bundesliga schneller gewesen. Doch am Montag ruderte die Deutsche Fußball Liga (DFL) nun zurück.

So wurde Contehs Spitzengeschwindigkeit nach unten korrigiert. Demnach hatten es Sissis schnelle Beine nur auf 35,18 km/h gebracht. Rekordhalter bleibt damit der Dortmunder Karim Adeyemi (36,7 km/h). Contehs Bestmarke aus der Spielzeit 2022/23 steht weiterhin bei 36,58 km/h.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Wir bieten an dieser Stelle weitere externe Informationen zu dem Artikel an. Mit einem Klick können Sie sich diese anzeigen lassen und auch wieder ausblenden.
Wenn Sie sich externe Inhalte anzeigen lassen, erklären Sie sich damit ein-verstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Weitere Hinweise dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Das Zweitliga-Saisonranking wird wie bisher vom Osnabrücker Max Gyamfi (ebenfalls 36,58 km/h) angeführt. Bleibt zu hoffen, dass die „Blitzer“ der Polizei besser funktionieren als das Messsystem der Fußball-Datensammler.


Paderborn Mann für Mann


Alle Artikel zu allen Personen rund um SC Paderborn 07