
Paderborn. Die Zweitligakicker des SC Paderborn starten erst in gut einer Woche mit dem Heimspiel gegen Holstein Kiel (Samstag, 2. August, 13 Uhr) in die neue Saison. Wer vorher schon guten Fußball in der Home-Deluxe-Arena sehen will, hat dazu an diesem Sonntag, 27. Juli, die Gelegenheit. Dann nämlich bestreitet Paderborns U21 mit dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund II ab 14 Uhr ihre erste Partie der Regionalliga-West-Spielzeit 2025/26.
Die Aufgabe zum Auftakt könnte nicht anspruchsvoller sein. „In der Breite und individuell gesehen haben sie den besten Kader der Liga“, urteilt SCP-II-Trainer Thomas Bertels über die Borussen-Reserve, die den mit Abstand höchsten Marktwert aller 18 West-Regionalligisten vorweist. Doch die Paderborner können das Duell gegen den Drittliga-Absteiger durchaus selbstbewusst in Angriff nehmen.
In den Testspielen der Saisonvorbereitung wussten die Bertels-Schützlinge jedenfalls zu gefallen. In den sechs Partien gegen drei Regionalligisten, zwei Oberligisten und einen Drittligisten gab es vier Siege und ein Remis. Das imposante Torverhältnis von 23:8 lässt darauf schließen, dass die SCP-Reserve auch in der neuen Spielzeit mit einem sehenswerten Offensivfußball aufwarten dürfte.
Die Abgänge sind ziemlich namhaft
Diesen zeigte Paderborns U21 in der vergangenen Saison, in der das Team von Thomas Bertels als Tabellenneunter nie ernsthaft in Abstiegsgefahr geraten war, obwohl zwischen Aufwand und Ertrag mitunter eine große Lücke klaffte. Ein möglichst frühzeitiger Klassenerhalt ist auch diesmal das Primärziel der SCP-Reserve, die ihre dritte Regionalliga-Spielzeit in Angriff nimmt. Zudem sollen diverse Spieler an den Profikader herangeführt werden.
Es gibt einige Kandidaten, die mittel- bis langfristig den Sprung ins Zweitligateam schaffen könnten. Da wäre beispielsweise Kerem Yalcin, der so etwas wie der Königstransfer der SCP-Reserve ist. Der 20-jährige Mittelfeldspieler wechselte von RW Oberhausen an die Pader und war in der vergangenen Saison einer der besten Sechser der Regionalliga West. Im Trainingslager am Walchsee durfte der Deutsch-Türke unlängst auch schon bei den Profis sein Können präsentieren.
Stürmer John Posselt, der als bis dato letzter Neuzugang vom Nord-Regionalligisten VfB Lübeck zur Paderborner U21 stieß, könnte ebenfalls das Zeug zum Leistungsträger haben. Hinzu kommen drei weitere externe SCP-Novizen sowie diverse Neuzugänge aus der eigenen Jugend, die größtenteils schon in der vergangenen Saison Regionalliga-Luft geschnuppert hatten.
Die Jungspunde der Liga
Diese Verstärkungen sollten die zum Teil ziemlich namhaften Abgänge kompensieren können. „Wir sind als Team zusammengewachsen, wozu auch unser Trainingslager in Willingen beigetragen hat“, bilanziert Thomas Bertels die Saisonvorbereitung. Und mit Blick auf die sechs Testspiele konstatiert der Chefcoach: „Wir konnten inhaltlich vieles abdecken, was wir uns vorgenommen haben.“
Eines steht bereits fest: Die U21 des SC Paderborn stellt mit einem Durchschnittsalter von 20,2 Jahren das jüngste Team der Regionalliga West. Da können selbst die fünf anderen Profi-Reserven aus Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Mönchengladbach und Schalke nicht mithalten. Der SCP wird daher wohl auch in dieser Saison Lehrgeld zahlen müssen. Doch die spielerische Klasse sollte ausreichen, um einmal mehr den Ligaverbleib zu sichern.
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Eine erste Reifeprüfung wartet am Sonntag gegen die U23 des BVB, die unlängst ein Trainingslager in Tirol absolvierte und im letzten Testspiel einen 2:1-Sieg gegen den österreichischen Zweitligisten Austria Salzburg feierte. In einer Trainer-Umfrage des Sportmagazins „Kicker“ wurden die Dortmunder hinter dem 1. FC Bocholt als Topfavorit auf die Meisterschaft genannt. Dahinter landete Vizemeister FC Gütersloh und die Sportfreunde Lotte.
BVB-Coach Mike Tullberg beklagt zum Saisonstart allerdings einige Ausfälle. Die SCP-Reserve muss unterdessen Stand jetzt nur auf die Stürmer Henrik Koch und Kevin Gleissner verzichten. Und so könnten die Paderborner zum Libori-Auftakt auch aus sportlicher Sicht am Sonntag Grund zum Feiern haben. Karten für das Heimspiel gegen Dortmund sind im Online-Ticketshop und an der Tageskasse erhältlich.
Infos zum Saisonstart des SC Paderborn II
Neuzugänge: Kerem Yalcin (RW Oberhausen), John Posselt (VfB Lübeck), Lenn Spremberg (Heeslinger SC), Luca Löwelt (U19 Chemnitzer FC), Lenny Hennig (U19 RB Leipzig), Henrik Koch, Lucas Kiewitt, Hassan Mohamad, Fedir Babak, Arne Zajaczek (alle eigene U19).
Abgänge: Jascha Brandt (Waldhof Mannheim), Niclas Nadj (SV Meppen), Marco Pledl (Viktoria Köln), Julius Langfeld (FC Gütersloh), Marlon Lakämper (SC Wiedenbrück), Arne Schulz (Viktoria Köln), Milan Hoffmeister (Arminia Bielefeld II), Tom Wulf (SC Wiedenbrück).
SCP-Saisonziel: Möglichst frühzeitiger Klassenerhalt, Weiterentwicklung der Spieler und Heranführen an den Profikader.
Die SCP-Testspiele im Überblick: Blau-Weiß Lohne 3:1, Preußen Münster II 2:0, Hannover 96 II 2:3, SC Verl II 7:0, TSV Havelse 7:2, SV Drochtersen/Assel 2:2.
Die SCP-Hinrundenpartien im Überblick: Borussia Dortmund (H, 27. Juli, 14 Uhr), FC Schalke 04 II (Samstag, 2. August, 14 Uhr), 1. FC Köln II (H), SC Wiedenbrück (A), 1. FC Bocholt (A), Sportfreunde Siegen (H), Sportfreunde Lotte (A), Wuppertaler SV (H), VfL Bochum II (A), Borussia Mönchengladbach II (H), RW Oberhausen (A), FC Gütersloh (H), Fortuna Düsseldorf II (A), Bonner SC (H), Fortuna Köln (A), SpVgg Velbert (H), SV Rödinghausen (A).
Und so geht’s weiter: Die Rückrunde beginnt schon am ersten Dezember-Wochenende, ehe die Winterpause ansteht. Diese endet am dritten Januar-Wochenende. Das Saisonfinale der Paderborner U21 steigt am Samstag, 16. Mai, gegen den SV Rödinghausen.