SCP-Splitter

Ein Ex-Paderborner funktioniert in der Pfalz, zwei SCP-Spieler müssen passen

Richmond Tachie durchlebte beim SCP eine Durststrecke, doch in Kaiserslautern sammelt der Stürmer nun fleißig Scorerpunkte. Am Samstagabend trifft er mit dem FCK auf seinen Ex-Klub. Zwei SCP-Akteure fallen dagegen erkrankt aus. Und am Betzenberg droht ein Saison-Minusrekord.

Frank Beineke
08.02.2024 | 08.02.2024, 17:28

Warum Tachie zu den Roten Teufeln passt

Wenn der SC Paderborn an diesem Samstag um 20.30 Uhr (live auf „Sport1“) beim 1. FC Kaiserslautern gastiert, gibt es für die Gäste auch ein Wiedersehen mit Richmond Tachie. Der Lauterer Stürmer hatte in der vergangenen Saison für den SCP gespielt, ehe er im Sommer in die Pfalz gewechselt war.

Die Ablösesumme war überschaubar und lag wohl im niedrigen sechsstelligen Bereich. Schließlich hatte Tachie an der Pader wahrlich keine Bäume ausgerissen. In 19 Einsätzen für den SCP verbuchte der damalige Neuzugang aus der BVB-Reserve nur ein einziges Törchen, das Tachie im DFB-Pokal beim 10:0-Erstrundensieg in Wernigerode erzielte. Zudem war er ebenfalls im DFB-Pokal im Elfmeterschießen gegen Werder Bremen erfolgreich.

Richmond Tachie (l.) wird am Samstag im Duell gegen seinen Ex-Klub ins Kaiserslauterns Startelf stehen. SCP-Akteur Laurin Curda (r.) muss dagegen passen. | © picture alliance/dpa
Richmond Tachie (l.) wird am Samstag im Duell gegen seinen Ex-Klub ins Kaiserslauterns Startelf stehen. SCP-Akteur Laurin Curda (r.) muss dagegen passen. | © picture alliance/dpa

Unterm Strich aber passte der pfeilschnelle Angreifer irgendwie nicht zum Paderborner Spielkonzept. Dafür funktioniert Tachie nun in Kaiserslautern, was für Lukas Kwasniok keine große Überraschung ist. So sei der 24-Jährige prädestiniert für den FCK-Spielstil, den Paderborns Cheftrainer mit dem Schlagwort „Aktionsdominanz“ beschreibt.

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Im Klartext: Lautern überlasse dem Gegner gerne die Spielgestaltung, um dann mit einzelnen Offensivaktionen zum Erfolg zu kommen. „Richmond hat Geschwindigkeit und einen guten rechten Huf. Er ist für Lauterns Spielart wie gemacht“, erklärt Kwasniok und fügt an: „Bei uns musste er dagegen mehr Aufgaben im Positionsspiel übernehmen. Das war nicht so sein Ding.“

In 22 Pflichtspiel-Einsätzen für Kaiserslautern kann Tachie nun bereits fünf Tore und sieben Assists vorweisen. Den ersten Scorerpunkt verbuchte der gebürtige Berliner hierbei ausgerechnet beim 2:1-Hinspielsieg in Paderborn. Dort war Tachie zur Halbzeit in die Partie gekommen, um das 2:0 (65.) durch Ragnar Ache vorzubereiten. Seitdem stand der 24-Jährige in allen Pflichtspielen in der Startelf des FCK.

„Ich freue mich für Richmond. Er ist ein guter Junge“, sagt Kwasniok mit Blick auf die Entwicklung seines ehemaligen Schützlinges, der am Samstagabend wohl wieder von Beginn an ran darf. „Ich hoffe, wir können ihn im Zaum halten“, so Paderborns Chefcoach.

Klement hat weiter schlechte Karten

Mit Philipp Klement, Marlon Ritter und Ben Zolinski stehen noch drei weitere Ex-Paderborner im Kader des 1. FC Kaiserslautern. Von diesem Trio wird aber nur Ritter von Beginn an spielen. Der 29-Jährige ist für die Pfälzer als Spielmacher derzeit nahezu unersetzlich. Teamkollege Klement verfügt eigentlich ebenfalls über große fußballerische Qualitäten. Doch der ehemalige SCP-Mittelfeldregisseur hat auch unter dem neuen Trainer Dimitrios Grammozis schlechte Karten.

So stand Klement in den vier FCK-Pflichtspielen des Jahres 2024 noch nicht einmal im 20er-Kader. Auch für Ben Zolinski ist die Zweitliga-Spielzeit 2023/24 bislang eine Seuchensaison. Der 31-jährige Flügelstürmer fiel immer wieder aufgrund von Verletzungen oder Erkrankungen aus. So muss Zolinski auch am Samstag passen. Der langjährige SCP-Akteur ist an Gürtelrose erkrankt.

SCP-Duo fängt sich Infekte ein

Während Kaiserslauterns Trainer Dimitrios Grammozis zudem auf Hendrick Zuck (Kreuzbandriss) und Philipp Hercher (Hüftprobleme) verzichten muss, fehlen beim SCP nicht nur die Langzeit-Ausfälle Jannik Huth, Maximilian Rohr und Kimberly Ezekwem. So müssen auch Verteidiger Laurin Curda und Stürmer Adriano Grimaldi passen.

Curda hat sich einen grippalen Infekt eingefangen. Grimaldi klagt über Magen-Darm-Beschwerden. Curdas Ausfall hat hierbei die Pläne von Lukas Kwasniok ein wenig durcheinander gewirbelt. So hat sich der SCP-Trainer bei diversen Positionen in Abwehr und Mittelfeld noch nicht festgelegt.

Im Angriff machten zuletzt Ilyas Ansah, Koen Kostons und Filip Bilbija einen guten Job. Doch auch hier könnte es durchaus personelle Wechsel geben. „Wir haben schließlich noch Waffen wie Conteh, Leipertz und Platte“, sagt Kwasniok. Sirlord Conteh und Robert Leipertz, die zu Wochenbeginn über muskuläre Probleme klagten, sind übrigens wieder beschwerdefrei.

Zwei „Schulkollegen“ sehen sich wieder

Die beiden Cheftrainer kennen sich bestens. So hatten Lukas Kwasniok und Dimitrios Grammozis 2017/18 gemeinsam den Lehrgang zum Fußball-Lehrer gemeistert. Und bereits in der Saison 2021/22 waren beide in der 2. Liga aufeinandergetroffen. Grammozis feierte damals als Schalke-Chefcoach zwei Siege (1:0 und 2:0) gegen den SCP.

Im vergangenen Dezember trat der Deutsch-Grieche dann in Kaiserslautern die Nachfolge von Dirk Schuster an. Die bisherige Bilanz ist durchwachsen. Grammozis zog mit dem FCK zwar ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Doch in fünf Ligaspielen gab es nur einen Sieg (4:1 gegen Schalke) und satte vier Niederlagen. Folge: Kaiserslautern hat nur noch einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

„Gerade in der Arbeit gegen den Ball hat sich bei Lautern aber einiges geändert. Die Abstände sind nun deutlich geringer, sie verteidigen engmaschiger und attackieren höher“, urteilt Lukas Kwasniok über den kommenden Gegner. Zudem verteilt der SCP-Trianer ein Sonderlob an Lauterns Abwehr-Ass Boris Tomiak: „Er ist neben Hannovers Halstenberg der beste Verteidiger der 2. Liga.“

Kein Ansturm auf die Tickets

In den bislang zehn Heimspielen der aktuellen Saison verbuchte Kaiserslautern einen Zuschauerschnitt von 43.648 Besuchern. Ob am Samstagabend gegen Paderborn die 40.000er-Marke geknackt wird, ist allerdings fraglich. So waren bis zum Donnerstag erst 34.277 Tickets für die Partie im Fritz-Walter-Stadion verkauft worden.

Und so sind am Samstag die Tageskassen geöffnet. Dies gilt auch für Gäste-Fans, die sich ab 17.30 Uhr mit Tickets eindecken können. Ein Tageskassenzuschlag wird hierbei nicht fällig. Das Fritz-Walter-Stadion öffnet um 18.30 Uhr. Im Vorverkauf gingen rund 500 Karten an SCP-Fans.

Langer Samstag für die SCP-Kicker

In den vergangenen beiden Spielzeiten gab es so manches Samstagabendspiel mit Beteiligung des 1. FC Kaiserslautern. Für den SC Paderborn aber wird es eine waschechte Premiere sein, denn bislang mussten die Kwasniok-Mannen noch nie samstags um 20.30 Uhr ran. Entsprechend anders gestaltet sich daher auch die Vorbereitung auf das Spiel.

Am Samstagvormittag bittet Chefcoach Lukas Kwasniok seine Schützlinge in Kaiserslautern zu einer letzten Trainingseinheit. Am Nachmittag sollen die SCP-Kicker dann die Gelegenheit erhalten, in einer Sporthalle ein wenig Basketball oder Fußball-Tennis zu spielen. Allerdings gestaltet sich die Suche nach einer Halle schwierig. „Entweder sind die alle ausgebucht oder die wollen uns nicht haben“, berichtet Kwasniok, der aber auch schon ein Alternativprogramm in petto hat. Falls der SCP keine Sporthalle mehr findet, gibt’s einen TV-Nachmittag mit Live-Fußball aus der 2. und 1. Bundesliga.


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