
Huth droht lange Pause
Für Jannik Huth lief die Saison bislang gar nicht gut. Zunächst verlor der Kapitän des SC Paderborn im Hinrunden-Endspurt seinen Status als Nummer eins. Dann fehlte er aus privaten Gründen. Und nun droht dem 29-Jährigen auch noch eine längere Zwangspause. Grund: Huth hat sich im Training den Querfortsatz eines Rückenwirbels gebrochen.
Die Verletzung hatte er sich bereits kurz nach der Rückkehr aus dem Trainingslager bei einem Zusammenprall mit seinem Teamkollegen Mattes Hansen zugezogen. Die Blessur schien zunächst nicht weiter schlimm zu sein, doch eine MRT-Untersuchung brachte traurige Gewissheit. „Es wird wohl etwas länger dauern, wenngleich man keine genaue Prognose abgeben kann“, sagt SCP-Coach Lukas Kwasniok zur Ausfalldauer.
Im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth wird Arne Schulz an diesem Sonntag (13.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena) als Ersatzkeeper auf der Bank Platz nehmen. Kwasniok geht nicht davon aus, dass der SCP aufgrund des Huth-Ausfalls nun auf der Torhüterposition personell nachlegen wird. Allerdings habe er noch nicht mit Sportchef Benjamin Weber über dieses Thema gesprochen. Paderborns Sport-Geschäftsführer hat sich einen Infekt eingefangen und ist laut Kwasniok derzeit „gesundheitlich schwer angeschlagen“.
Die Kulisse wird fünfstellig
Im Heimspiel gegen Fürth sind erstmals die neuen Oberränge geöffnet. Damit werden erstmals in der Geschichte des 2008 eröffneten Paderborner Stadions mehr Sitzplätze (8.000) als Stehplätze (7.000) zur Verfügung stehen. Bis zum Freitagvormittag hatte der SCP rund 10.000 Tickets verkauft. Der Verein rechnet am Sonntag mit 11.000 Zuschauern. 250 Fans werden aus Fürth erwartet.
Protestaktion der Fans
Schon am letzten Spieltag des Jahres 2023 hatten die aktiven Fanszenen in den Stadien der 1. und 2. Bundesliga gegen den geplanten Investorendeal der Deutschen Fußball Liga (DFL) protestiert. Und auch an diesem Wochenende wollen die Fankurven unter dem Motto „Der deutsche Fußball bleibt Risikokapital!“ ihren Unmut über die fortschreitende Kommerzialisierung kundtun.

So soll es in den ersten zwölf Minuten der Erst- und Zweitligaspiele keinen organisierten Support geben. In einer aktuellen Stellungnahme stellt die aktive Fanszene hierbei einige Forderungen. So wird dafür plädiert, die Abstimmung über einen möglichen Investoreneinstieg „unter völliger Transparenz und Einhaltung der 50+1-Regel“ zu wiederholen. Zudem sollten potenzielle Aufsteiger aus der 3. Liga ein Mitspracherecht haben.
Zudem kritisieren die Fans, dass „trotz großspuriger Ankündigungen während der Coronakrise noch immer miserabel gewirtschaftet“ werde. „An verbindlichen Regeln, die nachhaltiges Wirtschaften in den Vereinen durchsetzen, fehlt es weiterhin. (...) An dringend benötigte Maßnahmen, den Wettbewerb fairer zu gestalten, traut man sich nicht ran“, heißt es in der Stellungnahme. Die Entscheidung, „mit einem Investor die Kommerzialisierungsspirale weiterzudrehen“ sei letztlich „die Spitze des Eisberges“.
SCP-Spiel im Free-TV
Im Dezember hatten der Pay-TV-Sender „Sky“ und „RTL“ eine zunächst auf zwei Jahre angelegte Zusammenarbeit bekanntgegeben. Ein Bestandteil dieser Kooperation ist die Zweitliga-Berichterstattung. So sollen in der Rückrunde der aktuellen Spielzeit drei Zweitliga-Konferenzen live im Free-TV auf „RTL“ zu sehen sein.
Premiere ist an diesem Sonntag. Dann steigt „RTL“ ab 13 Uhr in die Vorberichterstattung ein, um ab 13.30 Uhr drei Spiele in einer Konferenzschaltung zu übertragen. Somit werden auch Live-Bilder vom SCP-Heimspiel gegen Greuther Fürth zu sehen sein. Im Fokus dürfte allerdings das Duell zwischen Hertha BSC Berlin und Fortuna Düsseldorf stehen. Zudem spielt der 1. FC Magdeburg gegen den SV Wehen Wiesbaden.
Ein Niederbayer für die U21
In der Saison 2022/23 kickte Marco Pledl noch für seinen niederbayerischen Heimatverein SV Bischofsmais in der Kreisklasse. Ab sofort trägt der 23-Jährige das Trikot des SC Paderborn. Allerdings soll der Senkrechtstarter erst einmal in der U21 des SCP zum Einsatz kommen. Seine Regionalliga-Tauglichkeit hat Pledl in der Hinrunde der aktuellen Spielzeit bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

So verbuchte er für den oberpfälzischen Viertligisten DJK Vilzing als offensiver Mittelfeldspieler satte vier Tore und elf Assists. Damit war Pledl maßgeblich daran beteiligt, dass sein Klub in der Regionalliga Bayern als Sensations-Tabellenzweiter überwinterte.
Der Name Pledl dürfte übrigens auch vielen Fußballfans aus Ostwestfalen bereits geläufig sein. Marcos älterer Bruder Thomas Pledl (29) kickte für Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf in der Bundesliga und steht seit dieser Saison beim Drittligisten MSV Duisburg unter Vertrag.
Justvan zieht es zu den Lilien
Im vergangenen Sommer war Julian Justvan nach drei erfolgreichen Spielzeiten beim SC Paderborn zum Bundesligisten TSG Hoffenheim gewechselt. Dort kam der 25-Jährige jedoch bislang nur zu fünf Joker-Einsätzen. Zumeist stand Justvan noch nicht einmal im 20er-Kader. Und so ließ sich der gebürtige Niederbayer am Freitag für die Rückrunde zum Erstligakonkurrenten SV Darmstadt 98 ausleihen, um Spielpraxis zu sammeln.
„Julian ist ein schneller, technisch versierter Spieler mit einer guten defensiven Antizipation, der flexibel einsetzbar ist. Wie im positiven Sinne unorthodox er seine Positionen ausfüllt, wissen wir aus seiner Zeit in Paderborn: Dort war er für uns stets der am unangenehmsten zu analysierende Spieler“, freut sich Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht über den Winterneuzugang der Lilien.
„Natürlich erhoffe ich mir viel Spielzeit, um meinen Teil dazu beitragen zu können, dass Darmstadt den Klassenerhalt schafft“, sagt Justvan, der zwischen 2020 und 2023 insgesamt 102 Pflichtspiele (11 Tore, 21 Assists) für den SC Paderborn bestritten hat.
E-Sport-Asse sind Halbzeitmeister
14 Siege, ein Remis, zwei Niederlagen. Das ist die imposante Ausbeute, die die E-Sport-Asse des SC Paderborn in der Hinrunde der Virtual Bundesliga (VBL) einheimsten. Zum Abschluss der ersten Halbserie gab es am vergangenen Dienstag drei klare Siege gegen den FC Schalke 04, 1. FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig, die allesamt bereits nach dem Doppel und dem ersten Einzel festgestanden hatten.
Das SCP-Team um Jonas „Jonny“ Wirth und Jamie „Chaser“ Bartel führt mit 43 Punkten die Tabelle der Division Nord-West an. Der FC St. Pauli (42) und der SV Werder Bremen (37) folgen. „Wir wollen oben bleiben und möchten als Erster oder Zweiter das direkte Ticket für das VBL-Finale lösen“, sagt Trainer Daniel „Coach_Pommes“ Elit und fügt an: „Chaser und Jonny passen spielerisch und menschlich hervorragend zusammen.“
Weiter geht’s bereits am kommenden Dienstag, 23. Januar, mit den Rückrundenspielen gegen den VfL Wolfsburg, 1. FC Köln und den VfL Osnabrück. Die Partien werden ab 17.30 Uhr live auf dem vereinseigenen Twitch-Kanal des SCP übertragen.