SCP-Splitter

Als Paderborns Trainer im Karlsruher Wildpark als Balljunge im Einsatz war

Der KSC feiert das 30-jährige Jubiläum des "Wunders vom Wildpark". SCP-Coach Lukas Kwasniok kann sich vor dem Wiedersehen mit Karlsruhe noch bestens an den legendären Europapokal-Abend erinnern. Seine Spieler kommen derweil im neuen Look daher.

In der TV-Übertragung des UEFA-Cup-Spiels zwischen Karlsruhe und Valencia war auch der damals zwölf Jahre alte Lukas Kwasniok (rechts) kurzzeitig im Bild, als KSC-Akteur Wolfgang Rolff nach Schlusspfiff interviewt wurde. | © Frank Beineke

Frank Beineke
03.11.2023 | 03.11.2023, 17:53

KSC-Coach lobt Muslija

Das erste Saisondrittel ist für den Karlsruher SC wahrlich nicht nach Wunsch verlaufen. Nach elf Spielen stehen für die Badener lediglich zwölf Punkte zu Buche. "Das ist zu wenig", sagt KSC-Trainer Christian Eichner vor dem Zweitligaduell gegen den SC Paderborn, das an diesem Sonntag um 13.30 Uhr im Karlsruher Wildpark angepfiffen wird.

Allerdings zeigten Eichners Schützlinge zuletzt keine schlechten Leistungen. "Die Art und Weise, wie die Mannschaft in den letzten drei Spielen aufgetreten ist, war in Ordnung", urteilt Karlsruhes Coach mit Blick auf die Partien in Magdeburg (1:1), gegen Schalke (3:0) und auf St. Pauli (1:2). Beim Ligaprimus St. Pauli hatte der KSC hierbei lange geführt, um dann in der Nachspielzeit noch das 1:2 zu kassieren. "Das hat sehr wehgetan", so Eichner.

Der Karlsruher Coach kassierte in der vergangenen Saison zwei Niederlagen (0:5 und 0:1) gegen den SCP. "Da kommt auch diesmal ein sehr guter Gegner auf uns zu. Der Pokalsieg in Freiburg gibt Paderborn eine große Portion Selbstvertrauen. Wir brauchen eine Leistung im absolut oberen Segment, um den SCP besiegen zu können", sagt Eichner und hebt einen gegnerischen Akteur besonders hervor: "Florent Muslija ist einer der besten Spieler der Liga mit einer großartigen Spielintelligenz."

Newsletter
SC Paderborn 07
Wöchentlich alle News rund um den SC Paderborn.

Erinnerungen ans Wunder vom Wildpark

23.000 Zuschauer werden am Sonntag im Duell zwischen Karlsruhe und Paderborn erwartet. Auf der Tribüne werden hierbei diverse KSC-Legenden sitzen. So hat der Verein eben jene Mannschaft eingeladen, die am 2. November 1993 im Karlsruher Wildparkstadion einen furiosen 7:0-Heimsieg gegen den FC Valencia eingefahren hatte. Auch Paderborns Trainer Lukas Kwasniok kann sich an diesen ganz speziellen UEFA-Cup-Abend noch bestens erinnern.

Der damals zwölf Jahre junge Steppke aus der KSC-Nachwuchsabteilung war bei dem unvergessenen Europapokal-Spiel als Balljunge im Einsatz. "In der TV-Übertragung sieht man am Ende bei den Spielerinterviews ein paar Kinder durchs Bild hüpfen. Eines davon war ich", berichtet Kwasniok und schwärmt von den magischen Europapokalnächten im Wildpark. "Das macht etwas mit dir. Es waren ereignisreiche Tage, die zwischen dem KSC und meiner Wenigkeit eine Liebe entfacht haben", betont der SCP-Coach.

Eben jene Liebe sei nie erloschen, aber inzwischen ein wenig abgekühlt. "Doch ich verfolge den KSC noch immer sehr gespannt", sagt Kwasniok. Auch Frank Fröhling, der unter Lukas Kwasniok später als Co-Trainer beim SC Paderborn arbeiten sollte, war übrigens vor 30 Jahren beim 7:0 gegen Valencia als junger KSC-Fan im Stadion. Der gebürtige Karlsruher, der nun als Assistenzcoach für die TSG Hoffenheim im Einsatz ist, ergatterte damals die Hose von KSC-Verteidiger Slaven Bilic.

"Frank war schon immer ein Souvenirjäger. Erst neulich hat er mir berichtet, dass er sich das Trikot von Nico Schlotterbeck geschnappt hat", erklärt Kwasniok. "Ich habe mich dagegen vermutlich nie getraut zu fragen", ergänzt der SCP-Coach, der sich beim DFB-Pokalspiel in Freiburg eigentlich ein gegnerisches Trikot für seine Tochter sichern wollte. "Aber nach der Freiburger Niederlage war es der falsche Moment. Ich habe den Freiburger Spieler aber angeschrieben und hoffe, dass er mir das Trikot noch schickt", so Kwasniok.

Wiedersehen mit Bormuth

Robin Bormuth und der SC Paderborn - diese Konstellation sollte einfach nicht passen. So kam der damalige Neuzugang vom Karlsruher SC zu Beginn der vergangenen Saison beim SCP nicht zum Zug, so dass er an den Ligakonkurrenten 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen wurde. In diesem Sommer kehrte der Innenverteidiger an die Pader zurück, gab aber nur ein kurzes Gastspiel. So wechselte Bormuth Anfang Juli nach Karlsruhe.

Bei seinem alten und neuen Klub ist der 28-Jährige gesetzt. Bormuth stand bislang in allen elf Saisonspielen in der Startelf und zeigte dabei ziemlich konstante Leistungen. Auf Paderborner Seite feiern unterdessen drei Spieler ein Wiedersehen mit Karlsruhe. So kickten Florent Muslija und David Kinsombi einst für die KSC-Profis. Zudem war Maximilian Rohr in ganz jungen Jahren in der Nachwuchsschmiede der Badener am Ball.

Kwasniok hofft auf Saarbrücken

Eine halbe Stunde nach dem Abpfiff des Zweitligaspiels in Karlsruhe werden die SCP-Akteure erfahren, auf welchen Gegner sie im Achtelfinale des DFB-Pokals treffen. Dann nämlich wird ab etwa 15.45 Uhr live im "ZDF" die Runde der letzten 16 ausgelost. Als Losfee fungiert im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund die Radsportlerin Denise Schindler.

Acht Zweitligisten, aber nur sechs Erstligisten werden im Lostopf sein. Hinzu kommen Drittligist und Bayern-Bezwinger 1. FC Saarbrücken sowie Regionalligist FC Homburg. Lukas Kwasniok hatte am Mittwoch unmittelbar nach dem 3:1-Sieg in Freiburg nicht sagen wollen, wen er sich als Achtelfinalgegner wünscht. "Meine Antwort wäre nämlich Saarbrücken gewesen. Wenn die dann sechs Dinger gegen Bayern kassiert hätten, wäre ich zur Lachnummer geworden. Aber irgendwie hatte ich die Überraschung geahnt", sagt Paderborns Trainer mit Blick auf den Saarbrücker Sensationssieg gegen Bayern München.

Letztlich ist ein Duell gegen seinen Ex-Klub Saarbrücken aber nur Kwasnioks bevorzugte Option, falls der SCP auswärts ran muss. "Auch wenn der Platz eine Vollkatastrophe ist und es eklig ist, dort zu spielen. Aber ich habe in Saarbrücken halt eine gewisse Historie", betont der 41-Jährige, der mit den Saarländern in die 3. Liga aufstieg und das DFB-Pokal-Halbfinale erreichte. "Mein erster Wunsch wäre natürlich ein Heimspiel", ergänzt Kwasniok mit Blick auf die Pokal-Auslosung. Die Achtelfinalspiele steigen am Dienstag, 5. Dezember, und Mittwoch, 6. Dezember. Da der SCP am Sonntag, 3. Dezember, in der Liga auf Hannover 96 trifft, dürfte das Paderborner Achtelfinale am 6. Dezember über die Bühne gehen.

Der Rasierer hat Pause

Bei einigen Spielern des SC Paderborn wird der Monat November offenbar wieder zum "Movember". So lässt sich der ein oder andere SCP-Akteur einen Schnurrbart wachsen. Bei Felix Platte, Niclas Nadj, Robert Leipertz, Sirlord Conteh und Florent Muslija ist zumindest schon einmal ein zarter Flaum zu sehen. Bei Kai Klefisch und Raphael Obermair fällt die Rotzbremse schon etwas satter aus. Adriano Grimaldi kann bereits einen stattlichen Schnäuzer vorweisen.

SCP-Athletiktrainer André Filipovic, der eigentlich bekennender Schnurrbartträger ist, kommt unterdessen seit Dienstag ohne Gesichtsbehaarung daher. Grund: Der 41-Jährige ließ sich im Kraftraum von Stürmer Sirlord Conteh rasieren. "Ich habe vollstes Vertrauen", erklärte Filipovic, dem dann doch etwas mulmig zumute war. Schließlich hatte Conteh das erste Mal einen Nassrasierer in der Hand. Doch letztlich ging alles gut. Und auch Filipovic lässt sich nun im "Movember" wohl erneut einen Schnäuzer wachsen.


Paderborn Mann für Mann


Alle Artikel zu allen Personen rund um SC Paderborn 07