Der neue Mittelfeldstratege des SCP: Paderborn leiht Marvin Mehlem aus

Paderborn. Als der SC Paderborn am Freitagmorgen vom Flughafen Paderborn-Lippstadt aus ins Trainingslager nach Spanien startete, war ein weiterer Winterneuzugang mit an Bord. Dabei handelt es sich um einen Hochkaräter, denn zwei Tage nach der Verpflichtung des finnischen Nationalspielers Casper Terho präsentiert der OWL-Zweitligist mit Marvin Mehlem einen neuen Mittelfeldregisseur. Der 27-Jährige wechselt vom englischen Zweitligisten Hull City an die Pader. Ebenso wie Terho wird Marvin Mehlem bis zum Saisonende ausgeliehen. Eine Festverpflichtung wäre angesichts des Marktwertes und des sicherlich fürstlich dotierten Vertrages, den Mehlem in Hull bis Juli 2026 unterschrieben hat, auch eine große Überraschung gewesen. Bei Terho hat sich der SCP eine Kaufoption gesichert. Dies ist wohl auch bei Mehlem der Fall, wenngleich sich die Paderborner bei einer Festverpflichtung finanziell ziemlich strecken müssten. Das wäre vermutlich nur bei einem Erstliga-Aufstieg möglich. Als der Flieger Richtung Alicante abhob, war das besagte Leihgeschäft allerdings noch nicht besiegelt. Der SCP wartete wie schon am Donnerstag weiterhin auf eine Unterschrift aus England. Doch die war am Nachmittag da. Und so konnte Mehlem in Benidorm gleich an der ersten Trainingseinheit teilnehmen. Mehr aus Spanien: Liveticker: So läuft das Trainingslager des SC Paderborn Mehlem kann sofort weiterhelfen &bdquo;Marvin ist in der 2. Bundesliga ein Unterschiedsspieler. Er wird unser Angriffsspiel beschleunigen und ein Fixpunkt in unserem Mittelfeld sein. Weil er die 2. Bundesliga sehr gut kennt, benötigt er keine Anlaufzeit und kann uns sofort weiterhelfen“, kommentierte Sportchef Benjamin Weber die Personalie. Marvin Mehlem dürfte jedenfalls über die individuelle Klasse verfügen, die SCP-Coach Lukas Kwasniok nach dem missglückten Hinrundenfinale gegen den KSC so vehement eingefordert hatte. Der gebürtige Karlsruher kann 172 Zweitliga-Einsätze (16 Tore, 22 Assists) und 20 Erstligaspiele (3 Tore, 2 Assists) vorweisen. In seinen sieben Jahren beim SV Darmstadt 98, mit dem Mehlem 2023 in die Bundesliga aufstieg, zählte der zentrale Mittelfeldakteur fast immer zu den absoluten Leistungsträgern. Bis 2017 hatte der gebürtige Karlsruher unterdessen für den KSC gespielt. Dort zählte Lukas Kwasniok zu seinen Förderern. So übernahm Kwasniok im Dezember 2015 die Karlsruher U19 um Marvin Mehlem. Letztgenannter konnte sich ein Jahr später über einen großen Vertrauensbeweis freuen, denn unter Interimstrainer Kwasniok bestritt das damals 19 Jahre alte Eigengewächs zwei seiner elf Zweitligapartien für den KSC. Auch sein älterer Bruder kickte für den SCP Ein anderer ehemaliger Karlsruher Jugendcoach hatte Marvin Mehlem derweil im vergangenen Sommer auf die Insel gelockt. Tim Walter sicherte sich als neuer Cheftrainer von Hull City die Dienste seines Ex-Schützlings. Mehlem war in den ersten zehn Saisonspielen gesetzt, verpasste dann aber aufgrund einer Wadenverletzung die nächsten sechs Zweitligapartien. Ende November musste Tim Walter gehen. Und Mehlem war fortan nur noch Reservist. Rund um den Jahreswechsel stand der 27-Jährige in den Spielen gegen Blackburn (1:0) und Middlesbrough (0:1) wegen seines bevorstehenden Wechsels nach Paderborn nicht mehr im Kader. Vermutlich holte Marvin Mehlem bei seinem älteren Bruder Marcel (29) ein paar Infos über den SCP ein, denn dieser trug von Juli 2021 bis Januar 2023 das Paderborner Trikot. Marcel Mehlem zeigte stets einen unbändigen Einsatzwillen, hatte aber viel Verletzungspech. Zur Rückrunde der Spielzeit 2022/23 wurde er an den SV Sandhausen verliehen, ehe Marcel Mehlem im Sommer 2023 zum SC Verl wechselte. Seit dieser Saison ist der 29-Jährige vereinslos. Die Verantwortlichen des SC Paderborn hoffen unterdessen, dass Marvin Mehlem dem Beispiel von Florent Muslija folgt. Auch dieser hatte einst in der Jugend des KSC unter Lukas Kwasniok trainiert, um im Januar 2022 von Hannover 96 zum SCP zu wechseln. Unter seinem alten Juniorentrainer blühte Muslija prompt wieder auf. Und auch Marvin Mehlem sollte das Zeug haben, um an der Pader schnell zu einem Leistungsträger zu avancieren.

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