Westfalen-Duell in 2. Liga

Erst pfui, dann hui: SC Paderborn feiert 2:0-Heimsieg gegen Preußen Münster

Paderborn holt nach zuletzt vier Heimpleiten in Folge den erhofften Dreier gegen Münster. Der Heimsieg ist der Lohn für eine klare Leistungssteigerung nach der Pause. Doch die SCP-Fans müssen lange warten, ehe sie erlöst werden.

SCP-Torschütze Marvin Mehlem (r.) feiert seinen 1:0-Treffer. Teamkollege Felix Götze jubelt mit. | © BESIM MAZHIQI

Paderborn. Der SC Paderborn kann doch noch zu Hause gewinnen. So feierte der OWL-Zweitligist am Freitagabend nach zuvor vier Heimniederlagen in Folge einen 2:0 (0:0)-Erfolg gegen Aufsteiger SC Preußen Münster. Dieser Sieg war vor 14.534 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena auch hochverdient, denn nach einer ziemlich enttäuschenden ersten Hälfte hatte der SCP im zweiten Durchgang mächtig aufgedreht.

„Die erste Halbzeit war sch. . ., doch in der zweiten Hälfte war die Intensität da, die wir an den Tag legen wollten“, zog SCP-Kapitän Raphael Obermair ein treffendes Fazit. Paderborns Coach Lukas Kwasniok hatte seine Anfangsformation im Vergleich zum 2:0-Sieg in Ulm auf drei Positionen verändert. Santiago Castaneda, Sebastian Klaas und Sven Michel ersetzten Marcel Hoffmeier, Filip Bilbija und Casper Terho. Doch wie schon in Ulm bot Paderborn in den ersten 45 Minuten fußballerische Magerkost.

In der Anfangsviertelstunde hatten die Gäste aus Münster sogar deutlich mehr Ballbesitz, ohne dabei torgefährlich zu werden. Der SCP tat sich derweil enorm schwer, ein halbwegs funktionierendes Kombinationsspiel aufzuziehen. Die offensiven Außenbahnen waren zu selten besetzt. In der Mitte kam die Kreativität eines Mehlem oder Klaas nicht zur Geltung.

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Zunächst nur wenig Zielstrebigkeit bei den Hausherren

Lediglich zwischen der 18. und 30. Minute agierten die Hausherren mit der erhofften Zielstrebigkeit. Doch zwei vielversprechende Angriffe verpufften (18./19.). Ein gefährlicher Eckball (22.) und eine Flanke (29.) von Kapitän Raphael Obermair fanden keine Abnehmer. Münster hatte seine Offensivbemühungen weitgehend eingestellt, bekam dann aber eine hundertprozentige Torchance auf dem Silbertablett präsentiert.

Ein Obermair-Rückpass auf Aaron Zehnter ging völlig in die Hose. Preußen-Winterneuzugang Florian Pick ging allein aufs Tor zu, machte aber einen unnötigen Schlenker und hob den Ball am Ende übers Tor (34.). Es wäre wieder einmal ein grober individueller Patzer gewesen, der dem SCP zum Verhängnis geworden wäre. „Wenn du solche Dinger bekommst, musst du sie auch reinmachen“, ärgerte sich Münsters Trainer Sascha Hildmann.

Auch die letzten beiden Torszenen der ersten Hälfte gingen aufs Konto der Gäste. Zunächst wurde ein Schuss von Paderborns Leihgabe David Kinsombi geblockt, dann hielt SCP-Keeper Markus Schubert gegen Etienne Amenyido. Und so ging es mit einer müden Nullnummer in die Pause. „Ich wäre das erste Mal einverstanden gewesen, wenn die Zuschauer gepfiffen hätten. Doch das haben sie nicht. Danke dafür“, erklärte SCP-Coach Kwasniok.

Nach der Halbzeit steigert sich der SC Paderborn deutlich

Seine Halbzeitansprache fiel recht deutlich aus. Und sie wirkte, denn der SCP kam viel Dampf aus der Kabine. In Minute 48 hatten die Paderborner Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Marvin Mehlem hatte aus 14 Metern abgezogen. Und der Ball klatschte an den Pfosten. Scheller (50.) und Michel (51.) verbuchten weitere Chancen, ehe Klaas nach Michel-Flanke frei zum Kopfball kam, den Ball aber zu mittig platzierte (53.).

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SC Paderborn: Westfalen-Duell Paderborn gegen Münster

In der 62. Minute gab’s dann den ersten Wechsel: Bilbija kam für Klaas. Und der SCP blieb am Drücker. Preußen-Keeper Johannes Schenk lenkte einen Zehnter-Freistoß über die Latte (64.). Dann kam Schenk weit vor dem eigenen Tor so gerade noch vor Mehlem an den Ball (70.). Terho und Ansah ersetzten derweil Michel und Grimaldi (74.). Und wenige Sekunden später zappelte der Ball im Münsteraner Netz. Bilbija hatte die vermeintliche Führung erzielt. Doch da sich Ansah bei diesem Angriff ein Foul geleistet hatte, fand der Treffer keine Anerkennung.

Joker Ilyas Ansah besorgte den Treffer zum 2:0-Endstand. - © BESIM MAZHIQI
Joker Ilyas Ansah besorgte den Treffer zum 2:0-Endstand. | © BESIM MAZHIQI

Doch in der 81. Minute fiel dann das überfällige 1:0. Joker Ansah zündete auf der linken Seite den Turbo und passte in die Mitte. Und Mehlem donnerte das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen. Eine Co-Produktion zweier Joker sorgte dann für die Entscheidung. Bilbija schickte Ansah auf die Reise – und der vollendete zum 2:0-Endstand (84.). „Der Junge hat am Ende den Unterschied ausgemacht“, lobte Preußen-Coach Hildmann den 20 Jahre jungen Ansah. Der SCP hält damit Kontakt zu den Aufstiegsrängen und reist nun mit breiter Brust zum Gastspiel nach Hannover (Samstag, 22. Februar, 20.30 Uhr).

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Das Spiel des SC Paderborn gegen Preußen Münster zum Nachlesen im Liveticker:

INFORMATION


SC Paderborn - SC Preußen Münster 2:0 (0:0)

Paderborn: Schubert (Note 2,5) – Scheller (2,5), Götze (2,5), Brackelmann (2,5) – Obermair (4,5), Castañeda (3), Zehnter (4) – Mehlem (2,5, 86. Hansen), Klaas (3,5, 62. Bilbija, Note 2,5) – Michel (4, 74. Terho, Note 3), Grimaldi (5, 74. Ansah, Note 1,5)

Münster: Schenk – Bazzoli (86. Fridjonsson), Paetow, Frenkert – ter Horst, Kinsombi, Hendrix (86. Bouchama), Kirkeskov – Pick, Amenyido, Mees (76. Makridis)

Tore: 1:0 Mehlem (81.), 2:0 Ansah (84.)

Schiedsrichter: Patrick Alt (Illingen)

Zuschauer: 14.534

Gelbe Karten: Mehlem – Kirkeskov, Mees, Paetow

Statistik: 14:9 Torschüsse, 1,71:0,89 xGoals, 50:50 Prozent Ballbesitz, 79:78 Prozent Passquote, 55:45 Prozent Zweikämpfe, 11:16 Fouls, 9:1 Ecken, 118,4:113,2 Kilometer Laufdistanz.


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